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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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Nähe von North Ridge, wo eine Anzahl wohlhabender Einwohner von Los Angeles ähnliche Hütten unterhielten. Die gemeinsamen Jagdgründe erstreckten sich zweihundertzehn Hektar weit über hügeliges und gebirgiges Gelände. Als Rockford bei Jameson ankam, war der ältere Mann in übler Laune; er war verärgert, daß sich Rockford eine Stunde verspätet hatte.
    »Wenn Sie in einer meiner Firmen arbeiten und mich so lange warten lassen würden wie heute nachmittag, würde ich Sie einmal warnen und das nächstemal feuern«, grollte er und feuerte einen Schuß auf eine leere Konservendose ab, die er aber verfehlte.
    »Einer der wenigen Vorteile meiner Tätigkeit, Mr. Jameson«, antwortete Rockford, »liegt darin, daß ich auf solche Bemerkungen keine Antwort zu geben brauche.«
    Jameson schenkte Rockford ein kaltes Lächeln.
    »Zu schade, daß wir nicht im gleichen Alter sind«, bemerkte Jameson. »Sonst würde ich Sie hinter die Hütte bitten, und wir könnten uns eine Zeitlang herumprügeln.«
    »Für so was bin ich nicht zu haben«, antwortete Rockford kalt.
    »Haben Sie Mark gesehen?« fragte Jameson und korrigierte die Zielvorrichtung seines Gewehrs.
    »Yeah.«
    »Und?« wollte Warner Jameson wissen.
    »Ich glaube, er verbringt zuviel Zeit unter der Höhensonne.«
    »Das hätte ich Ihnen auch erzählen können«, versetzte Jameson, »ohne zweihundert Dollar pro Tag für Sie auszugeben. Außerdem hat er sich die Nase richten lassen.«
    »Und durch eine plastische Operation wurde sei Kinnprofil verändert. Ich habe Ihre Tochter da draußen getroffen.«
    »Was haben Sie erwartet?« fragte Jameson bitter. »Sie ist mit dem Bastard verlobt.«
    Er legte das Gewehr an und feuerte. Jameson hatte nicht mehr Glück als beim erstenmal.
    »Die Knarre zieht immer noch nach rechts«, bemerkte Rockford lächelnd. »Sie müssen die Kimme festsetzen. Nehmen Sie Duo Cement. Das hilft.«
    Jameson legte das Gewehr weg und sah Rockford widerwillig an.
    »Wissen Sie, Rockford, wir scheinen uns gegenseitig auf die Nerven zu fallen.«
    »Das wäre sicher nicht der Fall, wenn ich eine Aktentasche in der Hand und eine Krawatte um den Hals hätte und immer nur ›jawohl‹ sagen würde.«
    Jameson überlegte einen Augenblick.
    »Haben Sie noch mehr herausgefunden?« fragte er, jetzt schon ruhiger.
    »Ich habe ihn aufgrund eigener Quellen überprüft und so ziemlich das gleiche entdeckt wie Sie. Er ist so sauber, daß er glänzt. Kein Vorstrafenregister. Erstklassige Bankauskünfte. Ehrenhafte Entlassung aus der Marine. Zwei lobende Erwähnungen für Kampfhandlungen in den Gewässern vor der nordkoreanischen Küste. Er löschte einen Brand in einer Geschützstellung und rettete zwei Männern das Leben. Mark Chalmers Lebenslauf könnte auf einer goldenen Plakette stehen.«
    »Und ich sage Ihnen, daß der Bursche ein Hochstapler ist«, brauste Jameson sofort wieder auf. »Ich habe mit ihm Tennis gespielt. Dieser Oberklasse-Akzent ist pure Hochstapelei. Lassen Sie ihn ein paar Punkte verlieren, und der Akzent der New Yorker Lower East Side kommt heraus. Die Sprache der Gosse. Er führt irgend etwas im Schilde, und Sie werden es beweisen.«
    »Yeah, darüber wollte ich mit Ihnen auch reden«, antwortete Rockford ruhig. »Ich glaube, ich gebe auf. Diel Sache gefällt mir nicht.«
    »Welche Sache?« fragte Jameson überrascht.
    »Frustrierten älteren Herren zu helfen, die Romanzen« ihrer Töchter kaputtzumachen. Ich hasse das Gefühl, alles; nehmen zu müssen, was mir über den Weg läuft. Ich schicke Ihnen die Rechnung.«
    »Sie sind fertig, wenn ich sage, daß Sie fertig sind« brüllte Jameson und richtete wie zufällig die Waffe auf' Rockford.
    »Nehmen Sie das Ding weg!« erwiderte Rockford kalt »Ich habe Angst vor Gewehren.«
    Jameson starrte fast ungläubig auf die Waffe, dann legte er sie auf einen Tisch in der Nähe.
    »Ich habe für Sie einen Flug nach New York gebucht« sagte er. »Die Maschine startet um vier Uhr heute nachmittag.« Er zog ein Flugticket aus der Tasche und warf es Rockford hin, der keinerlei Anstalten machte, es aufzunehmen.
    »Vielleicht haben Sie mich nicht richtig verstanden« korrigierte ihn Rockford.
    »Sie tun, was ich sage, oder ich rufe ein paar einflußreiche Freunde von mir an«, donnerte Jameson lautstark. »Innerhalb von zehn Minuten sorge ich dafür, daß die Gesetzeshüter nur so von den Bäumen fallen. Dieser Wohnwagen, der Ihnen gehört, scheint nicht ganz an der richtigen Stelle zu stehen. Vielleicht

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