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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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nannte sich Caselli's Clam House, und Rockford hatte es ausgesucht, weil es den Hauch von Unterwelt hatte, der Warner Jameson so wichtig schien. Die einzigen Gäst waren ein paar Gentlemen in dunklen Anzügen, die alle italienisch sprachen und die alle aufhörten zu reden, als Rockford hereinkam.
    Rockford bestellte einen Ballantine und bat den Barmann, das Foto herumzuzeigen. Nach ein paar Minuten kam der Mann mit einem leeren Blick in den Augen zurück.
    »Ich habe mit den anderen Jungs gesprochen«, sagte er. »Keiner hat ihn je zuvor gesehen.« Er gab das Foto über die Bar, aber Rockford schob es wieder zurück.
    »Behalten Sie's«, sagte er. »Meine Telefonnummer steht auf der Rückseite.«
    »Sie sagten, Sie wohnen im Airport Motel?« »Stimmt.«
    Der Barmann studierte Rockford und das Foto sehr genau. »Sie sagten, Sie sind aus Los Angeles?« »Stimmt.«
    »Wie ist der Spitzname von Julius Erving?« fragte der Barmann.
    Rockford stutzte. Er wußte mit der Frage nichts anzufangen.
    »Wer ist das?«
    »Ein Basketballspieler. Wie lautet sein Spitzname?« »Julie?« Rockford zuckte die Schulter. »Doktor J«, sagte der Mann. »Lassen Sie mal Ihren Mantel sehen.«
    »Meinen Mantel?« fragte Rockford verblüfft. »Ihre Jacke. Ziehen Sie sie aus.«
    Rockford zog sein Sportjackett aus und reichte es dem Barmann, der das Etikett betrachtete.
    »George's Discount Men's Shop?« fragte er. »In San Pedro?«
    »Das ist ein Vorort von Los Angeles«, sagte Rockford. »Unten bei den Docks.«
    »Ein paar Burschen im Hinterzimmer könnten den Mann auf dem Foto kennen«, erklärte der Barmann. »Sie kennen jeden. Aber im Augenblick kann ich sie nicht stören.«
    »Da hinten findet ein Kartenspiel statt?« fragte Rockford erregt.
    »Äh… nun…«
    »Wie hoch sind die Einsätze?«
    »Da kommen Sie nicht mit. Eine Handvoll Karten kostet fünfzig Piepen.«
    »Wie komme ich an einen Stuhl?« fragte Rockford.
    »Ausgeschlossen, Mann. Ausgeschlossen. Sie müssen bekannt sein. Alles Typen aus dem großen Geschäft. Sie sind auf der Hut vor Schnüfflern.«
    »Welcher Schnüffler kauft seine Klamotten…«
    »… in George's Discount House. Yeah, das stimmt natürlich. Hier haben Sie Ihre Jacke.«
    Rockford schlüpfte wieder in seine Jacke und bestellte noch ein Bier. Der Barmann brachte das Glas, dann verschwand er. Er blieb zehn Minuten weg; in dieser Zeit blieben sowohl die Bar als auch die Kasse unbewacht.
    »Yeah«, überlegte Rockford. »Hier bin ich richtig. Dem klaut keiner was.«
    Als der Barmann zurückkam, lächelte er. »Halten Sie die fünfzig bereit, und folgen Sie mir«, sagte er.
    Kurze Zeit später saß Rockford an einem kleinen Kartentisch mit drei weiteren Männern, die alle wohlhabend aussahen und aus Neapel zu sein schienen. Alles, was Rockford von ihnen wußte, war, daß sie Gene, Carl und Manny hießen.
    »Ich bekomme drei, bitte«, sagte Rockford.
    Drei Karten wurden ihm ausgeteilt, und er betrachtete sie vorsichtig.
    »Zwei«, sagte der Mann namens Gene. »Und Sie wollen also einen Film drehen.«
    »Das Studio dreht den Film. Ich arbeite nur für sie. Als eine Art Talentsucher.«
    »Großartig. Wie ist es, Carl? Wäre das nichts, wenn sie ein paar Szenen in deiner Bar drehen?«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Rockford und überreichte dem Barbesitzer seine Visitenkarte.
    »Centaur Films«, sagte Carl. »Habt ihr Burschen nicht ›Creole Mountain‹ produziert?«
    »Nein, nein, ich glaube, das war eine der größeren Gesellschaften. Wir haben jetzt einen Film mit dem Titel ›Ein Mädchen, das die Zensur verbietet herausgebracht. Der Titel ist ein bißchen reißerisch, aber der Streifen läuft prima. Die Leute kommen in Scharen.«
    »Das ist ein Ding«, sagte Carl mit offener Bewunderung. »Das jst wirklich ein Ding. Der Titel zieht sie an, wie?«
    »Klar. Natürlich ist es nicht nur Honigschlecken. Ich habe ein paar Probleme. Das ist einer der Gründe, warum ich hier bin. Der Bursche, der das Drehbuch für den Film geschrieben hat, den wir finanzieren wollen, ist verschwunden. Sie kennen diese Schreiberlinge… sie bekommen ein paar Piepen, und schon verdrücken sie sich in die Büsche. Wir glauben, daß er hier aus der Gegend stammt. Ich versuche, ihn zu finden. Er muß noch ein Paar Verträge unterschreiben. Wenn ich ihn nicht finde, müssen wir die Dreharbeiten verschieben.«
    »Das würde bedeuten, daß Sie Carls Lokal nicht brauchen, stimmt's?« fragte Gene.
    »Äh… O ja, natürlich. Jedenfalls nicht

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