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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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Oberklasse-Akzent war zwar leicht gekünstelt, aber es klang sehr überzeugend. Seinej Manieren waren ein wenig zu perfekt, und er lächelte zu oft. Jameson hatte zweifellos recht, daß er ihn nicht mochte und ihm mißtraute. Aber Verbrechen? Rockford war nicht sicher.
    Auf jeden Fall hatte er nicht sehr viel Zeit, um übe Chalmers und seinen Jet Set Tennis Club nachzudenken Nach ein paar Sekunden spürte er eine Hand auf seine Ärmel.
    »Sind Sie wirklich Privatdetektiv?« fragte ein Mädchen.
    Neben seinem Ellenbogen stand ein keck aussehendes Mädchen von ungefähr 29 oder 30 Jahren. Ihr Haar war kurz geschnitten. Sie war nicht besonders hübsch, aber sie sah nach guter Kameradschaft und irgendwie leicht verletzbar aus. Rockford erkannte sie sofort als Susan Jameson, die Tochter seines Klienten und Mark Chalmers Verlobte.
    »Sie müssen sich irren«, sagte er. »Ich bin Profilanalytiker.«
    »Wirklich?« fragte sie. »Was ist das, um Himmels willen?«
    »Ich krame in mittleren Firmen herum und suche nach Maschen im Netz der Steuergesetzgebung.«
    Das Mädchen warf ihm einen skeptischen Blick zu. Dann zeigte sie auf den Mann auf dem Barhocker neben ihr, der bis zu diesem Zeitpunkt weggesehen hatte.
    »Er sagt, daß Sie Privatdetektiv sind«, beharrte sie.
    Rockford blickte mit Widerwillen in das Gesicht von Harry Dell, der seinen Blick mit dem gleichen Widerwillen erwiderte.
    »Harry Dell«, sagte Rockford. »Ich hätte mir denken können, daß ich Sie hier antreffe.«
    »Ich betrachte das als Kompliment, Mr. Rockford.«
    »Wollen Sie mich nicht fragen, warum ich hier bin?« fragte Rockford.
    »Nein«, entgegnete Harry Dell kühl.
    »Warum nicht? Mangelndes Interesse?«
    »Kaum. Ihre Aktivitäten interessieren mich immer. Außerdem weiß ich, warum Sie hier sind.«
    Rockford zog die Augenbrauen hoch und staunte.
    »Oh?«
    »Sie sind mit diesem Mädchen hergekommen, das die Geliebte des alten Kirkoff war. Offenbar arbeiten Sie immer noch an diesem Fall. Ich wußte, daß es von Ihnen zuviel verlangt wäre, den Fall aufzugeben, nachdem Sie de städtischen Golfplatz verwüstet haben.«
    Rockford lächelte. Er war erleichtert, daß Dell nichts von Chalmers, Jameson und der ganzen Sache wußte.
    »Ich wette, Sie haben nicht die geringste Ahnung worin die Tätigkeit eines Versicherungs-Profilanalytikers besteht«, sagte das Mädchen.
    »Natürlich weiß ich das. Ungefähr jedenfalls.«
    »Dann stimmt es, daß Sie Privatdetektiv sind«, fuhr sie fort. »Ich finde das faszinierend.«
    »Tatsächlich?«
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Sie sind der erste Privatdetektiv, den ich in meinem Leben getroffen habe.«
    »Vielleicht sollten wir es für uns behalten«, tat Rockford geheimnisvoll. »Wenn sich die Nachricht hier herumspricht, habe ich plötzlich an jedem Arm einen Rausschmeißer.«
    »Das wäre wirklich schade«, bemerkte Dell ironisch und wandte sich wieder seinem Drink zu.
    »Mein Name ist Susan Jameson«, lächelte das Mädchen und streckte die Hand aus.
    »Jim Rockford«, erwiderte er und ergriff ihre Hand.
    »Warum sind Sie hier?« fragte sie neugierig.
    »Wie Harry schon erwähnte, bin ich mit Tawnia Baker hergekommen. Sie ist eine Klientin von mir… sie hat mich eingeladen, mit ihr Tennis zu spielen. Und Sie?« Warum sind Sie hier?«
    »Ich?« rief sie aus. »Nun, für Anfänger bin ich ein einfaches Mitglied. Darüber hinaus darf ich Ihnen mitteilen, daß Mark und ich heiraten werden.«
     
    »Mark?« fragte Rockford so unbefangen wie möglich.
    »Mark Chalmers. Der Eigentümer des Clubs«, erklärte Susan Jameson.
    »O natürlich. Ich habe ihn vorhin kennengelernt. Netter Bursche. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Danke.«
    »Ich glaube, ich muß jetzt verschwinden«, sagte Rockford. »Ich habe noch eine Menge Arbeit.« Er tippte dem Mädchen auf die Schulter und gab Harry Dell einen Klaps auf den Rücken.
    Dell knurrte und winkte über die Schulter, ohne sich die Mühe zu machen, Rockford eines Blickes zu würdigen. Auf dem Weg nach draußen blieb Rockford an Chalmers Tisch stehen und verabschiedete sich von Tawnia. Dabei lehnte er sich über Chalmers Schulter und täuschte Interesse an der Backgammon-Runde vor, während er sich in Wirklichkeit zu Chalmers Ohr herabbeugte.
    »Achten Sie auf Ihre Brieftasche, wenn Sie mit ihr spielen«, sagte Rockford zu ihm.

8
    Warner Jamesons Jagdhütte lag in den gleichen Bergen wie Mark Chalmers Club, nur etwas tiefer im Gebirge. Sie stand in einer Gegend in der

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