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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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anspringt und meinen Beinen wieder einfällt, wie sie in Gang kommen, renne ich zur offenen Tür des Schlagzeugraums. Kein Jackson. Keine Cree. Hier gibt’s nur Federn. Und Bücher. Und der Eimer. Mit etwas Glück hat Sally gedacht, dass wir hier drinnen Enten halten oder so.
    Â»Leer.«
    Wir rennen zurück ins Haus, in die leere Küche, das leere Esszimmer.
    Â»Wenn er sie angerührt hat, wenn er ihr auch nur ein Haar gekrümmt hat …«, droht Mac, als wir ins Wohnzimmer gehen. Wir stoßen beide einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, als wir Jackson im Schneidersitz auf dem Teppich sitzen sehen, Cree daneben, und vor ihnen liegt ein grünes Blatt. Und auf dem Blatt sitzt ein winziges Schneckenhaus.
    Â»Gott sei Dank«, sagt Mac, beugt sich zu Cree hinunter und legt ihr seine Hand auf den Kopf.
    Ich atme noch immer schwer. »Hast du sie gesehen?«, frage ich Jackson.
    Â»Wen?«
    Â»Die Frau, die Reporterin, Sally Dinkley.«
    Jackson steht auf, aus seinem Gesicht weicht alle Farbe. »Nein. Ist sie wieder hier?«
    Â»Ja, im Garten. Sie war im Garten. Du warst draußen. Du musst sie gesehen haben.«
    Â»Es hat angefangen zu regnen. Deine Schwester wollte ins Haus gehen und mir ihre Schnecke zeigen.«
    Mac nimmt Cree auf den Arm. »Du bist unsere Rettung gewesen, du, du kleiner Superstar«, sagt er und kitzelt sie. Sie windet sich in seinen Armen. Er dreht sich zu Jackson um. »Das war aber haarscharf. Wäre Cree nicht gewesen, hätte diese Sally dich gesehen. Dann wäre jetzt Schluss mit lustig.«
    Ich flitze in die Küche und verrammele die Hintertür. Auf meinem Weg zurück in die Diele ziehe ich die Rollos an der Haustür herunter, damit niemand durch die Scheibe gucken kann.
    Das Telefon bimmelt in der Diele. Oje, wenn nun sie das ist? Wenn das nun wieder dieses verdammte Frauenzimmer ist, mit der Frage, ob sie einen Fotografen mit zum Pub bringen kann oder so? Wenn der Anrufbeantworter nicht anspringt, werde ich rangehen. Aber es ist nicht das verdammte Frauenzimmer. Es ist Mum.
    Â»Jody«, seufzt sie, als ich rangehe, »gut, dass ich dich erwische, ich hab’s schon auf deinem Handy probiert. Tut mir leid, Schätzchen, aber ich stecke im schlimmsten Stau aller Zeiten fest und werde erst sehr spät nach Hause kommen. Halley geht nach dem Netzball noch zu Nina. Du musst dich selbst um dein Abendbrot kümmern. In der Kaffeedose unter der Spüle ist ein bisschen Geld. Geh und besorg dir was zu essen. Hier herrscht das blanke Chaos.«
    Â»Wo bist du?«
    Â»Ich versuche gerade aus Wales rauszukommen, aber irgendetwas ist an der Brücke passiert. Sie ist eben gesperrt worden und wir sollen alle umkehren. Sie haben im Radio gesagt, dass irgendwelche Kleidungsstücke angespült worden sind. Man geht von einem Selbstmord aus. Oder glaubt diesen Sänger gefunden zu haben, von dem in der Zeitung berichtet wurde. Der von der Band, die du so magst.«
    Â»Wie?«, rufe ich laut aus.
    Â»Ja, hier sind überall Blinklichter und es herrscht ein Heidengewusel. Mädchen mit Blumen und Transparenten sind an mir vorbei, weiß der Himmel, es ist einfach nur ein verdammtes Chaos. Ich muss mir jetzt eine andere Route für den Heimweg überlegen, also wir sehen uns dann irgendwann später.«
    Â»Okay. Mac und Cree sind hier bei mir. Mach dir also keine Sorgen.«
    Â»Ah, gut, dann bist du nicht allein. Okay, Schätzchen, bis später, tschüs.«
    Ich knalle das Telefon in die Ladestation und sause zurück ins Wohnzimmer. Sie haben sich alle um die Schnecke auf Crees Hand versammelt. Jackson versucht mit einem kleinen Cocktailstäbchen ins Schneckenhaus zu piksen. Ich schnappe mir die Fernbedienung und lasse mich vor dem Fernseher auf den Teppich sinken, drücke wie wild auf den An-Knopf, damit die Schwärze endlich ein paar Nachrichtenbildern weicht.
    Â»Jody?«, sagt Mac.
    Â»Was ist los, was ist passiert? Wer war da am Telefon?«, fragt Jackson.
    Klick, klick, klick, klick. Ich zappe durch alle Kanäle, bis ich auf einen Nachrichtensender stoße. Und da ist die am unteren Bildrand durchlaufende Tickermeldung.
    KLEIDUNG DES VERMISSTEN SÄNGER GATLIN IM BRISTOL-KANAL GEFUNDEN. VERMUTLICH SELBSTMORD.
    Â»O Scheiße!«, sagt Jackson und eine Falte zerfurcht seine Stirn.
    Ein Bild von seinem Gesicht wird eingeblendet. »Mann!«, sagt Cree und zeigt darauf.
    Â»Ja«,

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