Rockoholic
aufbringe.
»Wo ist Jackson?«, fragt Mac und späht vorsichtig aus dem Fenster.
»Wo ist Cree?«, frage ich.
Wir stürzen zusammen die Treppe hinunter, durch die Küche und zur Hintertür hinaus. Es fängt an zu regnen. Dinkley steht unter einem pinkfarbenen Schirm in der Mitte des Gartens wie ein riesiger, furchterregender Gartenzwerg, in ihrer gelben Jacke und den Designerstöckeln, die ganz langsam in den feuchten Rasen einsinken.
»Oh, Sally, hallo«, keuche ich. Nirgends eine Spur von Jackson oder Cree zu sehen. »Tut mir leid, ich dachte, wir treffen uns â¦Â«
»Um eins, ja, ich weiÃ, entschuldige. Ich dachte mir, ich schau mal nach, ob du vielleicht schon hier bist, so dass wir zusammen zum Pub gehen können, wenn das okay für dich ist? Ich bin mir nicht ganz sicher, wo die Kneipe ist. Ich glaube, die sind umgezogen, oder?«
»Nein, der Pub ist immer noch da, wo er früher war«, schnaufe ich.
»Oh.« Sie klatscht sich wieder â donk  â die flache Hand vor die Stirn. »Hätte ich wissen müssen. Na ja, jetzt bin ich schon mal hier. Ihr habt wirklich ein hübsches Haus.«
»Danke.«
»Und wer ist dieser nette junge Mann hier?« Sie lächelt und beschirmt mit der Hand ihre Augen, um Mac anzusehen, der genauso auÃer Puste ist wie ich.
»Mackenzie«, sagt er und streckt ihr seine Hand entgegen. »Sie sind auf die Gesamtschule in Nuffing gegangen, stimmtâs?«
»Ãhm, ja. Dachte ichâs mir doch, dass mir dein Gesicht bekannt vorkommt!«, sagt sie und klimpert mit den Augen.
Mac blinzelt. Regentropfen hängen in seinen Wimpern. »Sie waren in der Redaktion der Schülerzeitung.«
Und dann schnipst sie mit den Fingern, als würde sie einen Gedanken aus der Luft pflücken. »Jetzt hab ichâs. Das Plakat, an dem ich gerade vorbeigekommen bin.«
»Ach ja. Die Rocky Horror Show. Am Freitagabend ist die Aufführung im Playhouse .«
Ich lenke die Unterhaltung wieder aufs eigentliche Thema zurück. »Sorry, aber ich kann leider jetzt doch nicht mit Ihnen reden«, sage ich mutig drauflos. »Etwas ist dazwischengekommen, drum â¦Â«
»O Jody, du bist mir vielleicht âne Marke.« Sie lacht, aber ihre Augen nicht. Ich kann sehen, dass sie allmählich sauer auf mich wird.
Mac zeigt mit dem Finger auf sie. »Sie sind ein Jahr früher von der Schule abgegangen, stimmtâs?«
»Ja, meine Familie ist umgezogen.«
»Und warum?«
»Na, ich denke, diese Geschichte können wir uns für ein andermal aufsparen.« Sie gluckst. »Jody, ich fürchte, wir müssen uns unbedingt unterhalten, weil ich meinen Artikel bis spätestens sieben Uhr abliefern muss, sonst kommt er nicht mehr in die morgige Ausgabe. â Nur fünf Minuten?«, fragt sie und sieht sich im Garten um, ihr Blick bleibt an der Garage haften. Die Tür steht offen. Sie muss ihn da drinnen mit Cree gesehen haben â ohne jeden Zweifel. Sie holt ihren elektronischen Notizblock hervor und wischt ihn wieder sauber.
»Nein, ich mach Ihnen ânen Vorschlag«, sage ich und grabe in meinem Hirn nach einem Knochen, den ich ihr hinwerfen kann. »Macs Dad gehört das Pack Horse, das ist ein Pub gleich die StraÃe rauf. Die haben den ganzen Tag geöffnet. Wir könnten gegen sechs dort was zusammen trinken. Dann können wir über alles reden und â¦Â«
»Wunderbar«, sagt sie, »ja, das würde mir sehr gut passen. Ich bringe mein Laptop mit und mache das Interview und dann maile ich es direkt an die Redaktion. Und vielleicht könnten wir auch ein paar Fotos machen, an irgendeiner malerischen Stelle.«
»Wir haben einen Biergarten mit Pampasgras«, wirft Mac ein.
»Sehr schön«, sagt sie und verstaut ihr Notizding wieder in ihrer Tasche. »Gut, dann komm ich gegen sechs dorthin, okay?«
»In Ordnung«, sage ich.
»Super«, sagt Mac. »Und wir können über unsere Schulzeit plaudern. Die schönste Zeit des Lebens und so.« Ihr Lächeln schwindet aus ihrem Gesicht.
Sie spaziert langsam ans andere Ende des Gartens, und genau auf Höhe der Garage wirft sie einen Blick hinein. Zu meinem Erstaunen geht sie weiter um die Ecke und verschwindet aus unserem Blickfeld.
»Wo zur Hölle ist Cree?«, fragt Mac, die Brauen erschrocken hochgezogen.
Als mein Herz endlich wieder
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