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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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Vielleicht ist sie ja im Pub gewesen?«
    Â»Wasserstoffblonde Haare, eine gelbe Primark-Jacke wie die von Halley, fünfzehn Zentimeter hohe Stöckelschuhe, dünn …«
    Â»Erzähl mir genau, was sie dich alles gefragt hat.«
    Â»Kann ich jetzt nicht. Ich bin schon spät dran zur Arbeit. Sie will mich zum Mittagessen im Whistling Kettle treffen. Kannst du so gegen ein Uhr zur Krippe kommen?«
    Â»Ja. Bis dahin muss ich sowieso noch im Playhouse bleiben. Und danach pass ich auf Cree auf, aber die muss halt einfach mitkommen. Ich geh nachher mal auf einen Sprung bei euch vorbei, um nach Jackson zu sehen. Ist bei euch ja keiner zu Hause, oder doch?«
    Â»Nein. Mum ist bei einer Weiterbildung, ausgerechnet in Cardiff, und Halley hat bis um sieben Netzball-AG in der Schule.«
    Â»Okay, ich bin dann so gegen zwölf an der Krippe, ja?«
    Â»Okay«, sage ich und er legt auf.
    Den ganzen Vormittag lang rumort mir Dinkley im Schädel herum, wie ein Kopfschmerz nach zu viel Headbanging. Ihre Worte ›Wo ist er? Warum deckst du ihn?‹ laufen bei mir in Dauerschleife. In puncto ›miese Tage‹ wird heute eine neue Bestmarke erreicht. Rotznasen und vollgekackte Popos nonstop und Ashley, die kaum mit mir spricht, außer wenn sie Befehle bellt. Sogar die Aushilfe guckt mich an, als wäre ich ein aus der Geisterbahn entsprungener Zombie. Ich glaube, insgeheim sind alle froh, dass ich hier bald die Flatter mache. Vielleicht nimmt jetzt endlich eine supereifrige Collegestudentin meinen Platz ein, die immer hübsch pünktlich auf der Matte steht. Die Kinder, für die ich heute verantwortlich bin, sind Kezzy, Mitch und Jaden. Entzückend, die ganze Palette: Einer, der mir ins Gesicht hustet, einer mit hartnäckigem Windelpilz und einer, der auf meinem Arm brüllt wie am Spieß, bis seine Mum ihn zur Mittagszeit abholen kommt. Vom Allerfeinsten.
    Ich habe gerade Jaden im Arm (plus Teddy, Decke und Schnuffeltuch), als um 11:30 Uhr der Türsummer geht. Das ist bestimmt Mac. Ich drücke Jaden der Aushilfe in die Arme, bei der er prompt einen netten kleinen Strampelanfall kriegt, und fange Ashleys Blick auf, wie sie mich zwischen falschen Wimpern hindurch wütend anfunkelt.
    Â»Ich sage nur Cree schnell Hallo«, sage ich. Sie scheint die Erklärung zu schlucken, aber mal ehrlich, selbst wenn nicht, mir auch egal. Was kann sie schon machen? Ich habe nur noch drei Tage zu arbeiten, also kratzt es mich null.
    Â»Dody!«, ruft Cree freudestrahlend, als sie mich sieht. Es ist immer Verlass darauf, dass sie mich aufmuntert. Ich hebe sie hoch und sie kuschelt sich an mich, dann schiebt sie sich von mir weg und fasst an mein Ohrläppchen, so wie immer, wenn sie mit mir reden will, von Frau zu Frau. »Dody, hab heut meine Necke gebringt.«
    Â»Echt? Wo ist sie?«, sage ich und sehe Mac an, der Rolys Transportkorb aus durchsichtigem Plastik in der Hand hält. Alles, was ich sehe, sind Gras und ein paar Zweige. »Schläft Roly?«
    Cree schüttelt den Kopf.
    Â»Sie glaubt, dass er t-o-t ist.« Mac buchstabiert das Wort mit einem schiefen Lächeln. »Aber sie ist sich nicht sicher. Sie will ›den Mann‹ fragen, was er darüber denkt.« Er rollt mit den Augen.
    Â»Mann will meine Necke sehn«, erklärt Cree. »Roly kommt nich aus’m Haus raus.« Sie seufzt. »Kommt nich raus.«
    Â»Vielleicht kann der Zauber-Mann ihn ja hervorlocken?«, sage ich und sie schmiegt sich wieder an mich. »Hast du ihn gesehen?«, frage ich Mac.
    Â»Ja«, sagt er, rückt seine graue Beanie auf dem Hinterkopf zurecht und wirft einen Blick in die Glasscheibe der Tür, um zu prüfen, ob seine Ponyfransen noch sitzen. »Ich hab während meiner Pause bei ihm reingeschaut. Er wollte aufs Klo, aber eure Hintertür war verschlossen.«
    Mein Herz krampft sich zusammen. »O nein. Ich hab vergessen die Tür für ihn offen zu lassen.«
    Â»Alles gut. Er hat ins Blumenbeet gepinkelt.«
    Â»Reizend. Auf die Primeln meiner Mum, vermute ich mal.«
    Mac lächelt. »Gib mir deinen Schlüssel. Ich gehe zurück und schließ ihm die Tür auf.«
    Â»Nein, ich komme mit, schon okay. Warte kurz hier …«
    Ich gehe mit Cree auf dem Arm zurück in den Gruppenraum und stiefele zu der gegenüberliegenden Wand mit den Haken, um meine Tasche zu holen. »Ist es okay, wenn ich jetzt Mittagspause mache,

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