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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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einziger Ausbund an Übellaunigkeit, als wir uns zum Pub aufmachen, um die rasende Reportin zu treffen.
    Cree schläft an Macs Schulter ein, wacht aber in dem Moment auf, als wir den Pub betreten, und streckt Teddy sofort die Arme entgegen. Er hat hinterm Tresen alle Hände voll mit Bierzapfen zu tun und kann sie nicht übernehmen, darum kommt Tish und verschwindet mit ihr nach oben, um sie zu baden. Mac schnappt sich eine Flasche Wein aus dem Keller und dann setzen wir uns nach draußen in den Biergarten, futtern Curly Wurlys und warten auf Sally Dinkley. Wir sitzen mit Blick auf die Straße, die sich am Ende des Parkplatzes den Hügel hinaufschlängelt, so dass wir ihr Auto sehen können, sobald sie das Torrance Lodge verlässt. Ausgeschlossen, dass eine Frau wie sie sich irgendwo zu Fuß hinbegibt. Ich bin nervös. Ich kippe ein paar Schlucke Wein hinunter, um mich in Trauerkloßstimmung zu bringen. Und wir lassen uns die verschiedenen Möglichkeiten durch den Kopf gehen, wie wir sie auf die falsche Fährte locken können.
    Â»Wir könnten uns einen menschlichen Arm besorgen, ihn mit einer brennenden Rose tatöwieren, nach Cardiff fahren und ihn in den Severn River schmeißen«, sage ich, nach jedem Strohhalm greifend, den mein Hirn ausspuckt. Gluck, gluck. »Wir könnten Alfie nehmen und so tun, als hätten wir ihn beim Gassigehen gefunden. Dann würde sie unter Garantie glauben, dass er tot ist.«
    Mac klimpert mit den Augen. »Ich glaube, sie würde es noch nicht mal glauben, wenn sie seine komplette angeschwemmte Leiche sehen würde, geschweige denn irgendeinen Arm. Und wo sollten wir überhaupt einen Arm herkriegen?«
    Ich setze mich rittlings auf die Bank und zucke mit den Achseln. »Keine Ahnung. Aus dem Krankenhaus vielleicht? In Kleine Morde unter Freunden sägen sie einem Typen die Füße ab und bringen sie ins Krankenhaus zur Verbrennungsanlage. Vielleicht haben die ja da Gliedmaßen rumliegen?«
    Mac reagiert diesmal nicht, er starrt einfach bloß auf den Parkplatz. Ich genehmige mir noch einen Schluck Wein. Mein Glas ist bald leer. »Wir könnten sie abfüllen.«
    Â»Halt dich zurück, Jody. Verdammt noch mal«, sagt er und schenkt mir trotzdem Wein nach.
    Â»Du hast doch gesagt, ich muss am Boden zerstört sein.« Ich zucke mit den Schultern. »Und das kriege ich nur hin, wenn jemand gestorben ist oder ich zu viel Wein intus habe.«
    Â»Dinkley ist nicht blöd, auch wenn sie danach aussieht. Sie war immerhin so clever, die kleinen Schnitzer in unserem italienischen Schmierenstück zu entdecken. Wenn du sie auf eine falsche Fährte locken willst, musst du schon glaubhaft am Boden zerstört sein und nicht bloß hackedicht.«
    Ich nehme gar nicht richtig wahr, was er sagt. Ich denke an die ganzen Filme von Teddy, die Mac und ich geschaut haben, in denen irgendein Journalist oder ein anderer Klugscheißer versucht die Existenz von etwas zu beweisen, an das sonst keiner glaubt, so wie dieser Wissenschaftler in E.T. Oder der Schleimbolzen in dem Streifen, wo Tom Hanks die Meerjungfrau findet. Und dieser Kopfgeldjäger in Harry und die Hendersons , in dem sich diese Familie mit einem Bigfoot anfreundet. Wie haben sie es alle geschafft, die blöden Wichtigtuer auf die falsche Fährte zu locken?
    Aber da ist die quietschrosa Kaugummiblase auf Rädern schon im Anrollen, wir können sehen, wie sie vom Parkplatz des Torrance Logde fährt und auf die Straße einbiegt, den Blinker setzt und auf den Pub-Parkplatz steuert. Sie verschwindet kurz aus unserem Sichtfeld und taucht Sekunden später wieder auf. Jetzt können wir den blonden Schopf, die gelbe Jacke und den stöckelnden Gang von Sally Dinkley sehen.
    Â»Scheiße«, sage ich und stöbere krampfhaft in meinem benebelten Hirn nach dem Ende von Splash.
    Â»Scheiße«, sagt Mac. Dinkley presst den Knopf ihres Funkschlüssels und die Kaugummiblase blinkt auf.
    Der Wein tut seine Wirkung. Ich bin jetzt zwar leicht rammdösig, aber noch nicht am Boden zerstört. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mac, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mein Kopf ist total leer. Das hat alles keinen Zweck!«
    Er sieht mich nur an. »Streite einfach alles ab. Und wenn du kannst, heule.«
    Ich denke die ganze Zeit an Harry und die Hendersons . Was ist mit dem Bigfoot passiert? Wie haben die Kinder E.T. in Sicherheit

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