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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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die sich damals diese ganzen Geschichten ausgedacht hat. Aber es sind Köpfe gerollt deswegen. Vier Schüler der Abschlussklasse wurden auf Grund dieser Viagra-Geschichte von der Schule geworfen. Miss Chambers, die Sportlehrerin, wurde gefeuert. Aber haben Sie vielleicht zugegeben, dass Sie sich alles nur ausgedacht haben, um Ihre Seiten vollzukriegen? Nicht doch! Hauptsache, Sie hatten Ihre Schlagzeilen, alles andere war Ihnen egal, stimmt’s?«
    Â»Du kannst nichts davon beweisen.«
    Â»Genauso wenig, wie Sie beweisen können, dass Jackson Gatlin jetzt nicht im Severn River treibt, richtig? Ich schlage also vor, dass Sie einfach Ihre mickrigen Beweise nehmen, auf Ihren quietschrosa Glitzerbesen hüpfen und sich wieder nach Bristol verpissen, alles klar?«
    Â»Ich schreibe die Story, die ich will. Du kannst mich nicht davon abhalten. Ich habe meine eigene Kolumne.«
    Â»Nein, das kann ich nicht. Ich kann Sie nicht davon abhalten, den ganzen erlogenen Geschichten eine weitere erlogene Geschichte hinzuzufügen. Und wenn dann Jackson Gatlins Leiche angespült wird – und das wird passieren –, wird das sehr peinlich für Sie. Ich habe einen Blog. Zweitausend Follower bisher. Und ich werde darüber bloggen bis zum Gehtnichtmehr.«
    Sie starren sich eine Weile gegenseitig in die Augen. Dinkley steht auf.
    Â»Seine Leiche wird nicht angespült. Er ist am Leben, das weiß ich. Fragt sich nur, für wie lange noch. Eins könnt ihr mir glauben, falls ihr ihn in irgendeiner Weise deckt, dann gibt es Leute, die ihr mehr fürchten müsst als mich.«
    Â»Wovon reden Sie da?«, lalle ich. Wirklich, ich lalle jetzt. O Mann, ich bin so ein Schluckspecht!
    Â»Ich rede von einem Roadie, den man nach dem Konzert in Cardiff, bei dem Gatlin verschwunden ist, krankenhausreif geprügelt aufgefunden hat. Ich rede von einer Rettungssanitäterin, deren Gesicht im Erste-Hilfe-Bereich besagter Konzertarena schlimm zugerichtet wurde. Ich rede von dem Bassisten Pash Fredericks, dessen Nase und drei Finger der linken Hand in jener Nacht nach dem Konzert in Cardiff gebrochen wurden. Erkennt ihr allmählich ein Muster?«
    Ich halte den Atem an. Das also hatte Jackson andeuten wollen; kein Wunder, dass er nicht gefunden werden will.
    Aber Mac sieht sie einfach bloß an, kalt wie ein Eisberg. Er zuckt mit den Schultern. »Rockkonzerte sind gefährlich. Da werden andauernd Leute verletzt.«
    Dinkley ist genauso cool. »Ich habe mich mal ein bisschen über Frank Grohman, den Manager der Regulators, erkundigt. Sehr zwielichtiger Typ. Er hat so seine Methoden, um sich Informationen zu beschaffen … Wenn Jackson Gatlin sich von der Band abgesetzt hat, bin ich mir sicher, dass Frank Grohman alle Hebel in Bewegung setzen wird, um herauszukriegen, wo sich sein Zugpferd derzeit aufhält.« Sie wendet sich ab und stiefelt los. Dann bleibt sie stehen und dreht sich noch mal zu uns um. »Ihr beide habt was zu verbergen. Ich weiß das. Und wenn meine Story morgen in der Zeitung steht, wird jeder das wissen. Auch Mr Grohman.«
    Â»Aber Sie können’s eben nicht beweisen«, seufzt Mac. »Das ist alles ziemlich arm. Sie werden diese Story bringen und was wird dabei rauskommen? Nichts, bloß noch mehr Bullshit. Sie lechzen dermaßen nach Aufmerksamkeit, das ist echt schon zum Heulen.« Er lächelt. »Ich meine, kommen Sie, Sally, ein weltberühmter Rockstar, der sich in der winzigen Stadt Nuffing-on-the-Wold im West Country versteckt hält? Wer zum Teufel wird das glauben?«
    Â»Mac, hör lieber auf«, murmele ich.
    Â»Nein, schon gut«, sagt Sally. »Ihr fühlt euch ganz offensichtlich bedroht, weil ihr wisst, dass ich ganz nah dran bin. Wartet es nur ab. Irgendwas wird aus der Versenkung auftauchen. Oder jemand. Ich werd’s schon rausfinden, denkt an meine Worte.«
    Dinkley marschiert zu ihrer quietschrosa Kaugummiblase und fährt zurück zum Torrance. Mac und ich sagen kein Wort, bis sie wieder auf der Straße ist.
    Â»Mann, das war knapp. Hätte nicht gedacht, dass wir das noch abbiegen können.«
    Ich sehe ihn an. »Das haben wir ja auch nicht. Sie wird trotzdem ihre Story bringen.«
    Â»Ja, aber sie wird nichts weiter bedeuten. Man wird sie nur als Klatsch abtun.«
    Ich drehe mein Weinglas auf den Kopf und lege mein Kinn darauf. »Du hast keinen Blog, du Lügner, geschweige denn zweitausend

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