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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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bringt ihn zurück zum Auto.
    Â»Steig vorne ein«, sagt Mac zu mir. »Wir müssen ihn hinlegen. Er hat sich übergeben.«
    Â»Geht’s ihm jetzt wieder besser?«
    Â»Wir legen ihn jetzt erst mal hinten auf die Rückbank, okay?« Mac hilft mir. Es wird alles wieder in Ordnung kommen, wenn er mir hilft. Gemeinsam wuchten wir Jackson auf die Rückbank und Mac holt eine Decke aus dem Kofferraum und wickelt Jackson darin ein. Jackson zittert und ist nass und ich kann Kotzereste an seinem Mund sehen. »Dir geht’s gleich wieder besser«, flüstert Mac. Er zieht eine Packung mit Feuchttüchern aus der Tasche hinter dem Fahrersitz, pflückt zwei heraus und drückt sie mir in die Hand. »Wisch ihm den Mund ab.«
    Â»Lasst mich nicht allein«, sagt Jackson zittrig und Tränen laufen ihm über die Wangen.
    Â»Das werden wir nicht. Wir werden uns um dich kümmern«, sagt Mac.
    Ich wische sein Gesicht sauber und Mac steigt vorne ein.
    Ich setze mich auf den Beifahrersitz. Macs Haar ist vom Regen klatschnass. Die Scheibenwischer quietschen wie verrückt, als er den Motor startet. »Wird er wieder auf die Beine kommen?«
    Â»Woher soll ich das wissen?«
    Â»Du hast gesagt › wir werden uns um dich kümmern‹«, bemerke ich.
    Â»Das ist nur so eine Redensart, Jody«, sagt er mit todernster Stimme.

KAPITEL 7
IN DIE HOSE GEGANGEN
    Die Fahrt ist ein einziger Albtraum. Ich habe dieses klitschige Diät-Cola-Gefühl im Mund und Jackson zittert ohne Ende und ist immer mal wieder weggetreten. Er sieht dermaßen blass und klein aus. Ein bisschen so wie Opa, als ich ihn in der Aufbahrungshalle gesehen habe. Weiß wie Marmor und vollkommen friedlich. Einmal strecke ich die Hand aus und streichle ihm übers Gesicht. Ich kann nicht glauben, dass er hier ist. Bei mir. Dann fängt er an wie ein Oger zu schnarchen, sägt ein hübsches schrundiges Loch in die Stille, schneidet in Macs ohnehin schon spröde Laune hinein.
    Um 1:45 Uhr erreichen wir endlich den Parkplatz hinter Macs Pub. Mac schaltet den Motor ab und steigt aus, schiebt seinen Sitz nach vorn und geht in die Hocke, um mit Jackson zu reden.
    Â»Wir müssen dich jetzt da reinschaffen, okay?«, sagt er zu ihm und rüttelt ihn nur mit den Fingerspitzen an der Schulter.
    Â»Mörgh?«, gurgelt Jackson.
    Â»Du bleibst heute Nacht hier und dann sehen wir zu, dass wir dich morgen nach Hause bringen, okay?« Er wirft mir einen Blick zu, dann sieht er wieder Jackson an.
    Jackson stemmt sich auf die Ellenbogen, und dann sinkt er wieder nach unten, schlottert am ganzen Körper. »Nein, ich gehe nicht wieder zurück. Ich gehe nicht wieder dahin zurück«, murmelt er.
    Â»Er will nicht, Mac«, sage ich, aber Mac ist voll auf Jackson konzentriert. Er fasst ihn unter den Armen und hievt ihn aus dem Auto und dabei kommt es zu diesem peinlichen Moment, als seine Jacke (meine kotzebesudelte Fleecejacke) aufspringt und ich zwangsläufig seine Unterhose sehe. Ich schaue schnell zur Seite, habe das Wesentliche aber gesehen. Sie ist total nass. Und die Nässe breitet sich weiter aus, rinnt an seinem Bein hinunter. Er pinkelt sich gerade in die Hose. Sein Kopf bammelt hin und her wie ein schlaffer Luftballon und er pinkelt sich in die Hose. Er merkt es noch nicht mal. Ach du Scheiße.
    Mac bemerkt das Pipi-Rinnsal nicht, und das ist gut so, denn wenn er es sieht, wird er so richtig ausflippen, insbesondere wenn Pisse in sein Auto gekommen ist. Ich werfe einen Blick auf das Rückbankpolster. Es ist zu dunkel, um Flecken auszumachen, ich sehe nur Salatschnipsel und zermatschte Mozzarella-Bällchen. Ich lange zwischen den Vordersitzen nach hinten und drücke mit der Hand vorsichtig aufs Polster. Fühlt sich ein bisschen feucht an. Ich schnalle den Gurt ab und steige aus. Ich gehe um das Auto herum auf die andere Seite und übernehme einen Teil von Jacksons Gewicht, indem ich mir seinen linken Arm über die Schulter lege. Mac verriegelt das Auto.
    Tsching, tsching, tsching, tsching.
    Das Geräusch kommt vom Gehweg, der den Parkplatz säumt. Ich blicke hoch und sehe den alten George Milne, ein Stammgast, der seinen Schäferhund am Pub vorbei Gassi führt. Wir stehen voll im Schein der Sicherheitsleuchte, die über dem Pubschild brennt, und ich lächele nervös zu ihm hinüber. Er reagiert nicht. Tsching, tsching . Ich hoffe inständig, dass er

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