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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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sehe Jackson an, der mit gespreizten Beinen auf dem Bett liegt, total vollgesifft. Na super!
    Â»Okay, Jackson, ich werde dich jetzt umdrehen«, flüstere ich in sein Ohr – nicht dass er mich hören würde. Sein Gesicht ist in die Laken gepresst, er könnte genauso gut im Koma liegen. Ich hieve ihn auf den Rücken. Ich gehe ums Bett herum auf die andere Seite und nehme ganz vorsichtig meine schwarze Fleecejacke von ihm herunter, so wie ich das bei einem schlafenden Baby mache, wenn ich das Gefühl habe, dass ihm zu warm ist. Ich sehe das Tattoo der brennenden Rose auf seinem Oberarm. Das habe ich bisher nur auf Postern gesehen. Wow. Ich fahre mit dem Finger darüber. In echt ist sie sogar noch schöner. Ich werde sie noch mal zeichnen. Ich habe es bereits vor ein paar Monaten probiert, aber da ist es nichts geworden.
    Tja, hier bin ich also und mache mich daran, ihn aus seiner durchnässten Unterhose zu schälen. Ich versuche angestrengt mir nicht sein Ding anzuschauen. Das habe ich noch nie zuvor gesehen, noch nicht mal auf einem Poster. Ich versuche es einhändig zu machen, damit ich mir mit der anderen freien Hand die Augen zuhalten kann, und es scheint zu klappen. Ich drehe mich um, um nach der leeren Plastiktüte zu greifen, die zwischen Schrank und Wand gestopft ist, und versenke die Unterhose darin. Ich versuche den Geruch auszublenden. Ich knote die Tüte zu und pfeffere sie in den Mülleimer in der Zimmerecke. Und dann kann ich mich nicht länger beherrschen. Ich gucke.
    Â»Woah!«
    Jackson Gatlin, der Leadsänger der Regulators, liegt splitternackt auf meinem Bett. In Vollansicht. Ich muss ständig an die MTV Video Music Awards vor ein paar Monaten denken, als sie den Preis für das beste Rock-Video abgeräumt haben. Wie ich seine Dankesrede immer wieder zurückgespult und jede noch so kleine Geste von ihm verfolgt habe, dieses niedliche flüchtige Kratzen an der Stirn, das kleine Lächeln in die Kamera, als er den Preis entgegennimmt. Wenn ich da schon gekannt hätte, was ich jetzt vor mir sehe … Wow. Zieht euch das mal rein. Mannomann. Ich kann nicht aufhören sein Ding zu beglotzen. Meine Augen sausen immer wieder dorthin. Eine leise Stimme in meinem Kopf sagt: ›Na mach schon, sieh’s dir noch mal an, nur ganz kurz, bloß mal schnell linsen.‹ Es ist jetzt nicht gerade der weltschönste Anblick, aber das sind diese Teile vermutlich nie. Und trotzdem, es ist immerhin Jacksons Du-weißt-schon-was. Ich bringe noch nicht mal das Wort über die Lippen. Jedes Mal wenn ich bloß an das Wort denke, werde ich so rot wie ein Strauß Rosen. Mir wird klar, dass ich seine Körpermitte abdecken muss, wenn ich ihn jetzt sauber machen will, denn ansonsten werde ich nichts zu Stande bringen, und so wühle ich in Crees Spielzeugkiste, die an der Wand steht, und ziehe schließlich das Drei kleine Schweinchen -Pop-up-Buch heraus, klappe es auf und platziere es zeltartig auf seinem Ding.
    Ich muss den Verstand verloren haben.
    Ich habe schon verschiedene wiederkehrende Fantasien mit Jackson gehabt und dieses Bild hier, wie er mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einem Bett liegt, kommt auch darin vor. Bloß dass er da nicht komatös ist und nicht der große böse Wolf aus seinen Genitalien hervorspringt. Andere weitaus unschuldigere Vorstellungen sind: er und ich in der Graham Norton -Talkshow, er und ich in einer Gondel in Venedig, er und ich beim Babymöbelkaufen bei Ikea und er und ich beim Fernsehen auf der Couch, während ich sein Gesicht streichele. Und jetzt ist er hier. Vor mir habe ich den leibhaftig gewordenen Wunschtraum von Abermillionen Mädchen weltweit, mich eingeschlossen. Bis heute existierte er nur auf meinem Fernsehbildschirm. Auf dem Poster an meiner Wand. In meinem Skizzenbuch. Auf meinem MP3-Player. Und jetzt ist er hier. Aber es ist kein bisschen so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich fühle mich nicht so, wie ich dachte, dass ich mich fühlen würde – glücklich, verliebt, erfüllt. Ich fühle mich wie der Typ aus der griechischen Sage, der den wilden Stier gefangen hat. Ich kann nicht aufhören zu zittern und der Geruch, den er verströmt, lässt mich würgen. Ich stürze zum Bad, aber als ich schließlich drin stehe, sehe ich die Packung mit Crees Feuchttüchern hinten auf dem Spülkasten. Ich rupfe eine Handvoll Tücher heraus und flitze zu

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