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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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du das eigentlich wissen? Du hast dir doch noch nie eine meiner Aufführungen angesehen.«
    Â»Ich hab ja auch schließlich zu tun. Ich versuche diesen Laden hier zu schmeißen. Versuche euch ein Dach über dem Kopf zu geben. Das heißt, wenn nicht gerade jemand die verfluchte Tür um drei Uhr morgens auflässt …«
    Â»Ich hab sie nicht aufgelassen, Dad!«
    Cree gähnt an Tishs Schulter. »Mummy?«
    Â»Alles gut, Süße«, sagt Tish, »mach weiter Heia.«
    Â»Will zu Daddy«, sagt sie mit krächziger Stimme und Tish will sie Teddy in die Arme legen, doch der Einbruch nimmt ihn dermaßen mit, dass er sie nicht übernehmen kann.
    Â»Bleib mal bei Mummy, braves Mädchen«, sagt er zu ihr und Cree schmiegt ihr Gesicht an Tishs Schulter und versucht wieder einzuschlafen.
    Schnauzbart wendet sich mir zu und kneift die Augen zusammen. »Ihr habt euch hier unten nicht vielleicht noch einen kleinen Absacker genehmigt, nachdem ihr nachts nach Hause gekommen seid?« Ich schüttele den Kopf.
    Â»Nein«, sagt Mac. Schnauzbart nickt und der Rotblonde dann auch, so als hätte ihn sein Kollege in Gang gesetzt. Die beiden mustern uns von Kopf bis Fuß. Mac fasst Alfie am Halsband, um ihn mit sich zu ziehen, und wir wenden uns beide gleichzeitig in Richtung Kneipeneingang.
    Â»Wo geht ihr hin?«, fragt Teddy.
    Â»Was kümmert dich das?«, schnauzt Mac zurück.
    Â»Kenz, nicht in dem Ton«, sagt Tish.
    Â»Ich geh mit dem Hund raus«, sagt er und verlässt die Kneipe, ohne sich noch einmal umzudrehen.

KAPITEL 8
MIT GEDULD UND SPUCKE FÄNGT MAN EINEN JUNKIE
    Dieser seltsame Exorzist -mäßige Nebel wabert durch die Straßen, als wir nach draußen ins Freie treten. Ein Spaziergang durchs Zentrum von Nuffing an einem schauderhaft kalten Märzmorgen ist normalerweise nicht meine Vorstellung von Spaßhaben. Ein Spaziergang durchs Zentrum von Nuffing an einem schauderhaft kalten Donnerstag morgen macht sogar noch weniger Spaß, da ich weiß, dass ich heute eigentlich zur Arbeit gehen muss. Und ein Spaziergang durchs Zentrum von Nuffing an einem schauderhaft kalten Donnerstagmorgen im März, mit einer Tüte in der Hand, die eine vollgepisste Unterhose enthält, und einem angepissten besten Freund an der Seite, der Ausschau hält nach »einem berühmten Junkie, der meinen alten Schlafanzug trägt und deine Schuhe«, wie Mac es ausdrückt, ist so ziemlich das Allerschlimmste, was ich mir vorstellen kann.
    Mac ignoriert mich mal wieder, während wir hinter Alfie hertrotten, und zwar nicht nur, weil er müde ist. Sogar wenn Mac müde ist, trällert er ein Lied oder summt wenigstens irgendwas vor sich hin. Aber heute nicht. Ich wünschte, er würde lächeln, bloß für eine Sekunde, aus irgendeinem Grund. Ich hasse es, ihn sauer oder traurig oder ernst zu sehen. Das entspricht einfach nicht seinem Wesen. Und er hat das beste Lächeln von der Welt. Selbst wenn ich total horrormäßig drauf bin, kann er mich mit seinem Lächeln aufmuntern.
    Â»Ich übernehm Alfie mal für’n Stück«, schlage ich vor und mache Anstalten, Mac die Leine abzunehmen, als wir hügelabwärts latschen.
    Â»Nee, is schon gut«, sagt er und marschiert weiter. »Du wirst ihn gar nicht halten können.« Es sieht tatsächlich so aus, als könnte er den Hund nur mit Mühe halten, was gut ist, denn dann hat Alfie offenbar Jacksons Witterung aufgenommen. Allerdings lotst er uns bisher nur von einer falschen Fährte zur nächsten. Erst führt er uns den Hügel hinauf, am Torrance Lodge vorbei und dann hinunter zum Bahnhof. Vielleicht hat Jackson ja den Zug zurück nach Cardiff genommen. Ich gebe Mac das zu bedenken.
    Â»Wie zur Hölle hätte er das machen sollen?«, lacht er, aber es ist kein fröhliches Lachen. Es ist sein ›Jody, du bist echt dämlich‹-Lachen.
    Der kalte Wind fährt mir schneidend übers Gesicht wie die Klauen eines Winterwolfes. »Wär doch möglich.«
    Â»Nein, wär’s nicht, Jody.«
    Â»Oh. Du meinst also, er würde die Fahrpläne nicht begreifen? Ich begreife die Fahrpläne auch immer nicht. Vielleicht hast du Recht.«
    Mac seufzt. »Nicht weil er die Fahrpläne nicht begreift … aber er hat keine Kohle, er trägt einen Schlafanzug und er hat vermutlich keine Ahnung, wo er sich eigentlich befindet,

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