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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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meiner Hand spüre. Macs Hand. »Wir kriegen das schon irgendwie wieder hin.«
    Wir liegen eine Weile so da. Ich muss ihn näher bei mir haben, darum rutsche ich an ihn heran und schmiege mich in seine Achsel. Er weicht nicht zurück und wir bleiben so liegen. Er wird letztendlich verstehen, wie ich ticke, das muss er einfach. Der Digitalwecker auf der Kommode springt um auf 02:35.
    Â»Bist du müde?«, frage ich.
    Â»Total erledigt«, gähnt er. »Allerdings bezweifle ich, dass ich schlafen kann.«
    Aber anscheinend nicken wir beide ein, denn gefühlte Sekunden später geht das Licht an. Jemand weckt uns. Es ist Tish, Macs Mutter.
    Â»Mum? Was gibt’s?«
    Â»Pst«, sagt sie. Sie hält einen schwarzen Baseballschläger in dem einen Arm und eine schlummernde Cree im anderen. »Bei uns ist eingebrochen worden. Dein Vater ist unten und spricht gerade mit Brian und Steve.«
    Ich fahre kerzengerade hoch und schaue zu der Stelle unterm Fenster. Jackson ist weg. »O Scheiße.« Mac setzt sich auf, sein Haar steht ihm in verklebten Strähnen vom Kopf ab und seine Augenlider sind noch immer zusammengepappt.
    Tish kommt zu meiner Bettseite herüber. Sie streichelt mir über den Kopf und küsst gleichzeitig Crees Kopf. »Die Polizei ist da, hab keine Angst, okay?« Sie runzelt die Stirn. »Was ist denn das für ein Gestank hier drinnen?«
    Sie kann die Tüte mit der vollgepissten Unterhose riechen. O Mist, was sag ich denn jetzt? Ich werde erzählen müssen, dass ich mir in die Hose gemacht habe. Aber gerade als ich den Mund aufmache, tönt Teddys Stimme zu uns herauf. »Tish?«
    Ohne sich weiter aufzuhalten, eilt sie mit Cree los in Richtung von Teddys Stimme.
    Mac dreht sich zu mir. Ich stehe auf und trete ans Fenster, das auf den Parkplatz hinter dem Pub geht. Macs Auto steht noch da und der Himmel sieht einen Tick heller aus als zu der Zeit, als wir ins Bett gegangen sind. Der Wecker zeigt Viertel nach sechs an. Wir haben knapp drei Stunden geschlafen.
    Â»Scheiße«, sage ich wieder und wühle in meinem Rucksack nach meinem grauen Kapuzenpulli und ziehe ihn heraus. Dann krabbele ich auf dem Boden herum auf der Suche nach meinen weißen Doc Martens. Sie sind weg. Mac steht in Zeitlupentempo auf, so wie Frankensteins Monster kurz nach der Wiederbelebung.
    Â»Meine Schuhe sind weg«, sage ich zu ihm. Er sitzt auf der Bettkante und zieht seine Turnschuhe an. »Mac?«
    Â»Was?«, krächzt er.
    Â»Er hat meine Schuhe genommen. Wo, glaubst du, ist er hin?« Ich reibe mir die Schlafkrümel aus den Augenwinkeln, einigermaßen erstaunt, dass sich in der kurzen Zeit überhaupt welche gebildet haben.
    Â»Ich wusste, dass das passieren würde«, sagt er schließlich. »Ich geh Alfie holen.«
    Â»Wozu? Was soll Alfie denn machen?«
    Â»Er ist ein ausgemusterter Polizeihund. Er wird ihn aufspüren. Wir brauchen etwas, womit er Witterung aufnehmen kann.« Er grient, als ich die vollgepisste Unterhose aus dem Mülleimer fische und sie ihm hinhalte. »Entzückend«, sagt er.
    Als wir nach unten in den Pub kommen, stehen Tish und Teddy am Tresen und reden mit zwei Polizisten. Mac musste mir ein Paar seiner Nike High Tops borgen, auf die ich insgeheim schon lange ein Auge geworfen hatte. Ich erwarte ein Schlachtfeld, als wir den Schankraum betreten, so was wie zertrümmerte Gläser und eine aufgebrochene Kasse und so, aber für mich sieht alles aus wie sonst. Teddy fasst zusammen, was sich verändert hat.
    Â»Also, derjenige hatte anscheinend Kohldampf«, sagt er und hebt zwei leere Chipstüten und ein Curly-Wurly-Papier vom Tresen hoch. »Die lagen noch nicht hier, als ich abgesperrt habe. Und eine halb volle Flasche Wodka ist weg.«
    Â»Bist du sicher, dass das alles ist?«, fragt der Polizist, der einen dichten schwarzen Schnurrbart hat. Er kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube, ich habe ihn letztes Jahr an Weihnachten kennengelernt. Ich hatte ein bisschen zu tief ins Glas geguckt und dann versucht die Lichterkette aus dem Baum im Stadtzentrum zu klauben.
    Â»Ja, ganz sicher«, sagt Teddy.
    Noch immer die schlummernde Cree im Arm haltend meldet sich Tish als Verstärkung zu Wort. »Ted hinterlässt den Tresen nachts nach Kneipenschluss immer tadellos«, sagt sie. »Das kann ich bezeugen.«
    Â»Du hast der Notrufzentrale gesagt, der oder die Täter hätten

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