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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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hat mir keinen Anlass zur Sorge gegeben. In der einen Minute war er da, in der nächsten auch schon verschwunden. Etwas Derartiges hat er vorher noch nie gemacht. Das ist ganz und gar untypisch für ihn.«
Grohman fügt hinzu: »Freunde und Fans lieben Jackson und sorgen sich um ihn und wir alle hoffen, dass wir ihn sehr bald wiedersehen.«
Gatlin hat bislang auf keine der Nachrichten reagiert, die seit seinem Verschwinden auf seiner Mailbox hinterlassen worden sind, und sein Handy ist nicht mehr zu erreichen. Er ist 1,72 m groß und hat dunkelbraunes welliges Haar. Auf seinem linken Oberarm trägt er die Tätowierung einer brennenden Rose, das Symbol des ersten Albumcovers der Band. Als er zum letzten Mal gesehen wurde, trug er sein Bühnenoutfit, eine weiße Zwangsjacke und weiße Jeans.
Wer etwas über Mr Gatlins Aufenthaltsort weiß, wird gebeten die Telefonstelle der Vermisstenzentrale anzurufen: 0500 700 700.
    Â»Woah!« Ich atme tief aus und falte die Zeitung zusammen.
    Mac rückt ein Stück zur Seite und ich pflanze mich neben ihn. »Du musst Jackson klarmachen, dass sich die Leute um ihn sorgen, dann lässt er sich von uns hoffentlich irgendwo hinbringen, oder …«
    Â»Oder was?«
    Â»Oder wir rufen bei der Vermisstenzentrale an und behaupten, dass er plötzlich in total aufgelöstem Zustand in deiner Garage aufgetaucht ist und du keine Ahnung hast, wie er da hingekommen ist.«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich werde ihn nicht einfach hängenlassen. Ich hab ihn hergebracht. Und er sagt, dass er nicht wieder zurückwill. Dafür muss es doch einen Grund geben.«
    Â»Vermutlich hat er nur gerade ’nen Tour-Koller. Ein paar Tage Auszeit, und ihm wird aufgehen, dass er zurückmuss. Er kann ja nicht für immer in deiner Garage hausen, oder?«
    Ich beiße mir fest auf die Unterlippe. »Er sagt, er will bleiben.«
    Â»Wenn er erst mal ’nen Affen hatte, wird er irgendwann auch wieder zur Vernunft kommen. Und dann können wir mit ihm reden.«
    Â»Was für ’nen Affen?«
    Mac stellt seine netzbestrumpften Beine nebeneinander und schlägt sie dann in der anderen Richtung wieder übereinander. »Na, so nennt man das, wenn Junkies Entzugserscheinungen haben. Er muss einfach ein paar Tage lang entgiften und sollte sich dafür total zurückziehen. Das wird das Beste sein. Vielleicht hören ja dann auch seine unverschämten Forderungen auf.«
    Ich lasse meinen Blick ins Leere laufen. Mac pikst mich in die Seite und ich löse mich aus meiner Starre. »Ich weiß nicht. Ich bin der ganzen Sache nicht gewachsen. Mac, ich brauche dich.« Mac sagt nichts und verzieht keine Miene, wofür ich ihm insgeheim dankbar bin. »Hilfst du mir?«
    In Macs Augen ist ein schwaches, aber sichtbares Glitzern zu erkennen, möglicherweise eine Spiegelung der Discokugel. Er nickt leise. »Ich stecke jetzt da mit drin, was? Wie immer hast du mich mit reingezogen.«
    Ich werfe ihm meine Arme um den Hals und drücke ihn ganz fest. »O danke, danke. Es war die Hölle ohne dich. Ich bin einfach total planlos.«
    Â»Wir hatten ja schon eine ganze Weile kein Jody-Drama mehr, stimmt’s, Süße?« Mac lächelt so, dass seine Wangengrübchen zu Tage treten, und etwas blüht auf in meiner Brust. Ich sehne mich schon seit Tagen danach, dieses Lächeln zu sehen. »Was war denn das letzte kleine Jody-Drama, das wir hatten – abgesehen von der Beisetzungsfeier?«
    Â»Als ich Obstsaft über meinen Kopf gegossen hatte und von Wespen durch den Park gejagt worden bin?«
    Â»Nein, da gab’s doch noch eins danach, oder?«
    Â»Als ich das verletzte Kaninchen mit nach Hause genommen hab?«  
    Â»Nein, an Weihnachten …«
    Â»Ach ja, Weihnachten.« Und mehr brauchen wir nicht zu sagen. Man muss nur drei Dinge wissen – ich hatte gerade meine knallharte Vegetarier-Phase, Mum wollte einen frischen Truthahn von einem Bauernhof aus der Gegend abholen und die Polizei musste die Straße in beide Richtungen absperren.
    Â»Willst du ein bisschen bei der Probe zusehen? Wir gehen heute nur meine Nummern durch, es wird den anderen also nichts ausmachen. Du kannst im Parkett sitzen. Du darfst aber nicht lachen. Na ja, an den lustigen Stellen schon. Aber lach bloß nicht über Mrs Brooks am Klavier, okay?« Er steht auf, torkelt dabei leicht auf seinen

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