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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man einen Junkie entgiftet. Wäre hilfreich, wenn wir wüssten, wovon er abhängig ist. Hat er nach irgendwas gefragt, das nach ’ner Droge klang? Schnee, Charlie, Ätsch, Gras, Meth, Coke?« Rums.
    Â»Nein …«
    Â»â€¦Â Shit, Ganja, Weed, Speed, Steine?«
    Â»Nein, nach nichts davon. Man kann von Steinen high werden? Muss man daran lecken, oder was?«
    Â»Keine richtigen Steine – Crackklumpen, Jody. Und wie steht’s mit Koks, LSD, Haze, Hero, Pilzen, Diaz, E? Hat er nach irgendwas davon gefragt? Nach irgendwas, das sich wie ’ne Droge angehört hat?«
    Â»Nein, ich glaube nicht. Daran könnte ich mich erinnern. Er hat diesen Schlüssel um den Hals, der ihm sehr wichtig ist. Vielleicht passt er ins Schloss einer Drogenkiste, irgendwo?«
    Mac sieht mich an, als ob ich ihm gerade meine Zunge ins Auge gebohrt hätte. Er legt den Kopf schief und grinst mich an. Lacht mich aus.
    Â»Okay, vielleicht auch nicht. Das Einzige, wonach er die ganze Zeit fragt, sind Blackberrys.« Rums.
    Â»Blackberrys?«, sagt Mac.
    Â»Ja. Ich hab erst gedacht, er meint eben Brombeeren. Ich habe ihm sogar welche gekauft und er hat sie einfach auf den Boden geschmissen.«
    Â»Vielleicht meinte er ja das Smartphone, aber wer schleppt denn bitte schön mehrere Blackberrys mit sich rum?«
    Ich zucke mit den Achseln. »Jackson, schätze ich mal.«
    Â»Aber vielleicht hat er gar nicht das Smartphone gemeint. Vielleicht ist das ja der Name von irgendwelchen Pillen.«
    Wir gehen nach oben an meinen Rechner und Mac macht es sich auf meinem Stuhl bequem. Ich stehe hinter ihm und lege ihm mein Kinn auf die Schulter. Mac hat von vielen Sachen ein bisschen Ahnung, während ich von noch mehr Sachen gar keine Ahnung habe. Und was er nicht weiß, kann er im Handumdrehen mit einer schnellen Breitband-Verbindung herauskriegen. Seine Hand mit der Maus saust hin und her wie eine Spinne mit Schüttelkrampf. Er tippt »blackberry + Droge« in die Google-Suchzeile ein.
    Der erste Treffer, der erscheint, ist eine amerikanische Medizin-Seite mit Namen »Proclicyanidsulfat – die Fakten«. Und dann folgt dieses ganze Wissenschaftsblabla darüber, was es ist. Ich lehne mich nach vorn, als er laut vorliest.
    Â»Proclicyanidsulfat-Tabletten …« Er gerät nicht ein Mal ins Stottern. »… oder ›red berries‹ , wie sie gemeinhin wegen ihrer roten Farbe genannt werden, gelten als Partydroge. Sie werden eingesetzt, um ein hohes Energielevel und Wachheit zu erreichen, sogar temporäre Wahnvorstellungen. Okay, also im Grunde genommen sind das Aufputschpillen. Er hat sie eingeworfen, um sich für seine Auftritte in Fahrt zu bringen.«
    Â»Aber er hat nach Black berries gefragt, nicht nach Red berries.«
    Â»Dazu komme ich ja noch«, sagt er und scrollt auf dem Monitor ein Stück weiter nach unten. »Die meisten Nutzer müssen Effigysiumsulfat-Tabletten, genannt Blackberries, nehmen, um die Wirkung des Proclicyanids zu hemmen. Sie werden benutzt, um wieder zur Ruhe zu kommen, auch wenn diese Phase bei vielen Nutzern nicht lange währt auf Grund des Verlangens, wieder den stimulierten Zustand zu erreichen.« Er muss die Blackberries also nehmen, um wieder runterzukommen, bloß …
    Â»â€¦Â Er hat keine Blackberries mehr, weil sie zusammen mit seinen Klamotten von der Brücke geflogen sind.«
    Â»Richtig. Hier, hör mal: ›Die Nebenwirkungen von Redberries reichen von heftigen Stimmungsschwankungen, chronischer Trägheit, Agoraphobie, Paranoia, Herzrasen bis hin zum Tod im Extremfall.‹«
    Â»Ach du Scheiße, Mac. Wenn er nun stirbt? Wenn er nun in meiner Garage stirbt?«
    Â»Er wird nicht sterben. Er nimmt die Pillen ja nicht mehr. Das ist bloß das Come-Down. Ein ziemlich übles Come-Down, aber trotzdem nur ein Come-Down. Er bringt jetzt alle Gifte aus seinem Körper raus.« Er runzelt zögernd die Stirn. »Apropos, wo landen eigentlich diese Gifte?«
    Â»Ãœberall.«
    Â»Igitt. Na ja, solange er in der Garage bleibt, ist er jedenfalls in Sicherheit.«
    Â»Okay«, sage ich. »Was ist mit den Zigaretten?« Ich halte die Tüte hoch.
    Â»Ja, vielleicht wird’s damit ein bisschen leichter«, sagt er und nimmt die Tüte. Ich folge ihm die Treppe hinunter zur Garage, wo er eine Zigarette aus der Schachtel nimmt

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