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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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Cree aus Büchern vor. Ashley hat mich schon immer gehasst, spätestens seit ich einmal in einem der Autos auf dem Spielplatz stecken geblieben bin und herausgeschnitten werden musste. Sie hält mich für blöd. Ich bin blöd. Aber zumindest bin ich schlau genug, um zu erkennen, dass sie mit ihren Haarextensions aussieht wie ein Pferd. Darüber grübele ich gerade nach, als mir eine Idee kommt. Ich bringe Cree in den Wickelraum und setze sie dort auf die Matte.
    Â»Cree, wir spielen jetzt mal ein Spiel, okay?«
    Ich kann das mit Cree nur machen, weil ich sie so gut kenne und sie so ziemlich alles tut, was ich ihr sage. Sie zieht sich die Leggins aus und ich nehme ihr die Windel ab. Ich angele eine der Dünnschiss-Windeln aus dem Mülleimer, drücke sie Cree an einem Zipfel in die Hand und schicke sie so in den Gruppenraum zurück. Ich husche in den Schlafraum nebenan und beobachte alles durchs Fenster. Cree schlurft in den Gruppenraum mit ihrem ›Ich hab was ganz Schlimmes gemacht‹-Gesicht. Sie liefert sogar ihren Text eins a ab.
    Â»Hab dünne Kaka macht, Arschlee.«
    Zum Glück ist Oscar in seinem Bettchen aufgewacht und ich tue so, als wäre ich in den Schlafraum gegangen, um ihn zu holen, und kehre mit Unschuldsmiene in den Wickelraum zurück, wo Ashley gerade Cree auf der Wickelmatte säubert und sich ihr Pferdehaar aus dem Gesicht schüttelt. Ashley steht mit dem Rücken zu mir, als ich eintrete. Cree sieht mich und ich lege mir verschwörerisch einen Finger an die Lippen und sie lächelt. Hoffentlich bemerkt Ashley nicht, dass an Crees Popo gar kein Kaka klebt, nur an der Windel, doch ich habe festgestellt, das passiert schon manchmal, wenn der Durchfall sehr wässrig ist, dann schießt es einfach so raus. Ich weiß nicht besonders viel, aber mit Scheiße kenne ich mich aus.
    Â»O nein, nicht Cree auch noch«, seufze ich.
    Â»Ja«, schnaubt Ashley verärgert. »Und richtig schlimm. Es ist einfach so aus ihr rausgeflossen. Du musst ihre Mutter anrufen. Du kennst sie doch, oder?«
    Â»Sie ist gar nicht da. Sie wollte zum Großmarkt. Und ihr Vater steht im Pub hinterm Tresen.«
    Â»Mannomann. Wenn ich an meinem Junggesellinnenabschied krank bin, dann …«
    Â»Ich könnte sie ja auch nach Hause bringen. Dann kann ich früher gehen und ihr seid nicht länger um ein Kind überzählig. Also, nur wenn’s dir recht ist?«
    Ashley denkt eine Sekunde lang nach, dann dreht sie sich wieder zu Cree um, hebt sie hoch und zieht ihr die tadellos sauberen Leggins an. Sie streift sich die Gummihandschuhe ab und wirft sie in den Mülleimer. »Okay, gut. Ich trage dich ins Abholbuch ein. Du bringst sie zum Pub, ja?«
    Â»Ja.« Ich drücke ihr einen verschlafenen Oscar in die Arme und sie verschwindet im Gruppenraum. Ich breite für Cree die Arme aus und sie springt mir von der Matte um den Hals. Wir sammeln ihre Arztutensilien ein und nehmen die Bilder aus ihrem Fach und dann machen wir, dass wir wegkommen. Tja, doch nicht ganz so blöd, Arschlee.
    Â»Du warst große Klasse«, flüstere ich Cree draußen auf dem Flur zu und gebe ihr einen sanften Kuss aufs Ohr. Gerade als ich auf den Türöffner drücken will …
    Â»Geht’s dir wieder gut, Jody?«
    Â»Ã„hm, ja, bestens, danke, Hazel. Wie geht es dir?« Ich setze Cree neben mir auf der Türmatte ab. Sie bückt sich sofort, um eine flüchtende Assel zu begutachten.
    Â»Hast du dein Handy zurückbekommen?«, fragt Hazel.
    Â»Wieso mein Handy?« Und prompt bin ich ertappt. Dieses kurze Zögern genügt, dass mein ganzes Lügengebäude in sich zusammenkracht. Ich habe schon völlig vergessen, was ich ihr erzählt hatte, warum ich nicht zur Arbeit kommen kann. Ich habe selbst schon geglaubt, ich hätte ein paar Tage Urlaub, aber was für ein Quatsch, sie hatte mich ja aus Mitleid freigestellt. Weil ich überfallen worden war.
    Es herrscht ein richtig beschissenes Schweigen. Ich versuche noch mich mit einem platten Spruch von wegen überfallbedingter Amnesie aus der Affäre zu ziehen, aber Hazel will nichts davon hören. »Du bist gar nicht überfallen worden, stimmt’s?«
    Meine Wangen explodieren gleich. Cree umklammert mein Bein. Sie spürt es wahnsinnig gut, wenn ich nervös bin.
    Ich schüttele den Kopf. »Ich … ich will hier nicht mehr arbeiten.« Es platzt

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