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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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er ist einfach verschwunden. Ohne Erklärung. Wie vom Erdboden verschluckt. Puff . Keine Nachricht. Nichts.«
    Â»Ja«, sage ich, »ich habe es gehört.«
    Â»Wie hat er auf dich gewirkt, als du ihn gesehen hast? Du sagst, er hat etwas gegessen?«
    Â»Ã„hm ja, Pizza.«
    Â»Welche Sorte?«
    Â»Salami, glaube ich.«
    Â»Bist du dir sicher, dass es Salami war? Jackson ist Vegetarier, weißt du. Vielleicht war es ja vegetarische Wurst, was meinst du?«
    Ich schalte den Denkturbo ein. »Da lagen Salamistückchen auf seinem Teller. Er hat sie von der Pizza runtergenommen. Es muss also eine Salami-Pizza gewesen sein.« Dinkley nickt. Puh!
    Â»Aber warum sollte er eine Salami-Pizza bestellen, wenn er die Salami dann runternimmt?«
    Ich beiße die Zähne aufeinander. »Keine Ahnung. Vielleicht ist sein Italienisch nicht so gut.«
    Â»Und warum liest er dann eine italienische Zeitung?«
    Â»Hören Sie, wir sind da bloß rein zufällig vorbeigekommen. Wir haben ihn gesehen, haben das Foto gemacht und sind dann weiter. Das ist alles.«
    Â»Okay.« Sie zieht ihre Jacke fester um sich herum, weil der Wind auffrischt. »Wär’s möglich, dass ich kurz auf einen Sprung mit reinkomme?«
    Â»Nein«, sage ich patziger als gewollt. »Tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich wieder rein.«
    Â»Ja, gut«, sagt sie und holt dieses kleine schwarze Ding hervor, das aussieht wie Macs iPod, und fährt mit dem Finger über das Display, als würde sie Schmutz abreiben. Sie tippt ein Mal darauf. Auf dem Display erscheinen Linien. Sie macht sich Notizen. »Ich sag ja gar nicht, dass du mehr weißt als ich.« Sie lächelt. »Ich bin bloß neugierig deine Sicht auf die Sache zu hören, schließlich bist du ein Riesenfan von ihm.«
    Â»Wozu wollen Sie meine Sicht auf die Sache hören?«
    Sie macht wieder diese Donk -Geste mit der Hand. »Sorry, Jody, hab ich das noch gar nicht erwähnt? Ich schreibe einen Artikel darüber, was ich glaube, wo sich Jackson befindet. Ich glaube nämlich nicht, dass er in Italien ist. Ich glaube, er hält sich hier irgendwo in der Gegend auf. Irgendwo im West Country. Womöglich hast du nach deiner Rückkehr aus Italien deine Fotos ja irgendwie durcheinandergebracht. Nur mal angenommen, du bist am Samstag auf den italienischen Markt in Nuffing gegangen und hast dort Jackson gesehen. Du hast deine Bilder auf den Rechner geladen und aus irgendeinem Grund gedacht, du hättest ihn in Italien gesehen, obwohl du ihn in Wahrheit hier auf dem italienischen Markt gesehen hast. Das ist doch durchaus möglich, oder?«
    Sie ist wie ein Retriever, der ein Leckerli in meiner Tasche erschnuppert hat. Sie weiß etwas. Ich muss jetzt in die Offensive gehen. Ich muss sie auf die falsche Fährte locken. Ich muss diesen Knochen ganz weit wegwerfen, damit dieser Schießhund hier ordentlich was zu rennen hat. Ich wünschte, Mac wäre hier. Er wüsste genau, was er sagen müsste, damit sie endlich Ruhe gibt. Ihn kann nichts so schnell erschüttern.
    Â»Ich denke, ich kenne den Unterschied zwischen Venedig und dem Stadtzentrum von Nuffing«, sage ich. »Wie kommen Sie auf so was überhaupt?«
    Â»Na ja, aus zwei Gründen«, sagt sie. »Erstens sieht man vorne auf dem Foto einen Flyer des italienischen Marktes von Nuffing liegen.«
    Â»Ã„h …« Sie muss das Foto unter einem Scheißmikroskop angeguckt haben.
    Â»Und zweitens, da steht dieser Italiener hinter ihm. Das ist der Besitzer der Pizzeria in der High Street von Nuffing. Ich bin in Randle groß geworden und war eine Weile auf der Gesamtschule in Nuffing. Meine Freundinnen und ich sind in der Mittagspause immer zu Salvo gegangen, du weißt ja, wie Mädchen so sind. Wir sind nur hin, um eine Cola zu trinken und die Kellner anzuglotzen. Tja, und der Mann auf dem Foto ist Salvo. Er ist in der Gegend hier bekannt wie ein bunter Hund.« Ihr Kichern ist so schrill, dass es mir Elektroschockstöße über den Rücken schickt. »Also, meinst du, du kannst mir dabei helfen, aus der Sache irgendwie schlau zu werden?«
    Â»Tut mir leid. Ich glaub, das kann ich nicht«, sage ich und taste hinter mir nach der Tür.
    Â»Jody, warte, bitte. Ich will doch bloß wissen, was an diesem Foto echt und was gefälscht ist, das ist alles.« Sie spricht so sanft mit mir, als wollte sie mir schonend

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