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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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nicht annähernd so zusammenstauchen, wie sie dich zusammenstauchen würde.«
    Wer hätte das gedacht? Meine kleine Blödkuh von Schwester hilft mir aus der Klemme. Ich habe jahrelang gedacht, dass eine von uns beiden adoptiert sein muss, weil wir uns weder ähnlich sind noch ähnlich sehen, und plötzlich sind wir ein Herz und eine Seele.
    Um Punkt 18:31, als wir gerade zur Feier von Halleys Rückkehr einen leckeren Rinderbraten zum Abendbrot wegspachteln, macht die Türklingel bing-bong . Mac hat Cree bereits abgeholt, überlege ich nervös, er kann es also nicht sein.
    Und schon wieder gibt es einen Grund zum Zittern.

KAPITEL 17
DONK!
    Ich bete, dass der Küchenfernseher so laut ist, dass Halley und Mum nichts gehört haben. Aber nichts da. Halley hat.
    Â»Ich geh schon«, sagt sie, noch immer ganz in ›Kleines Mädchen hat Mami eine Woche nicht gesehen‹-Laune.
    Â»Nein, ich geh«, sage ich. »Das wird Mac sein. Er wollte noch mal vorbeikommen.« Halley bleibt stehen und setzt sich dann schmollend zurück auf ihren Hocker. Mum hat den Mund voll mit Weißkohl.
    Ich sehe durch das Türglas sofort den Schatten, als ich die Diele betrete. Sie steht auf unserer Fußmatte. Ich kann das Gelb ihrer Jacke erkennen. Ich schließe die Küchentür hinter mir und gehe mit langsamen Schritten durch die Diele, um gleich Jacksons Angstobjekt gegenüberzustehen.
    Â»Hallo.« Sie lächelt und zeigt dabei eine Reihe blendend weißer Zähne. »Könnte ich bitte mit Jody sprechen? Ich bin hier doch richtig, oder?«
    Sie wirkt ganz nett und ist sehr hübsch. Sie hat alle Kennzeichen eines echten Männertraums – perfekte Kurven unter ihrer lässigen gelben Jacke und der blauen Jeans. Ihr Gesicht ist ebenmäßig und quasi perfekt: volle rote Lippen, zierliche Nase, lange Wimpern, blaue Augen und die hellsten blonden Haare überhaupt. Hinter ihr steht ein quietschrosa VW Käfer, wie eine riesige Kaugummiblase.
    Â»Ã„h, wer sind Sie?«, sage ich so höflich wie möglich und lächele dabei so gut ich kann.
    Â»Oh, ich bin Sally Dinkley«, kichert sie. Ihre Stimme ist so quietschig wie die einer Moderatorin für Kindersendungen. Ich habe keine Ahnung, warum sie kichert. »Hast du meine Visitenkarte erhalten? Ich habe sie heute Morgen durch den Briefschlitz gesteckt.« Sie lacht wieder und zeigt ihre Strahlezähne. Soll ich jetzt auch lachen? Ich schaue hinter mich auf den Fußboden. Eine kleine weiße Karte lugt unter der Türmatte hervor. Ich bücke mich und hebe sie auf.
Salome Jane Dinkley
West Country Chronicle
Reporterin
    Ihre Kontaktdaten stehen auf der Rückseite. Handynummer. E-Mail. Skype-Adresse. Sie fährt fort. »Du bist Jody, oder? Du hast von deinem Hotmail-Account ein paar Bilder von Jackson Gatlin an die National Sunday Press gemailt? Na ja, die Zeitung, für dich ich arbeite, der Chronicle , hat die Fotos übernommen. Ich bin heute Morgen schon mal hier gewesen, aber da war keiner da.«
    Die Sicherheitslampe über meinem Kopf bequemt sich anzugehen. Ein bisschen spät, in Anbetracht der Tatsache, dass der piepsstimmige Eindringling und ich schon mitten im Gespräch sind. »Ja, ja, ich war bei der Arbeit. Tut mir leid.«
    Sie lacht wieder. Dabei ist es gar nicht lustig. Ich schätze mal, das ist ein nervöser Tick von ihr. »Dumme, dumme Sally. Donk! « Sie klatscht sich mit der flachen Hand vor die Stirn, was so viel wie ›Menno, bin ich blöd‹ bedeuten soll. »Na ja, ich hab mir gedacht, dass vielleicht jetzt eine gute Zeit ist, um vorbeizukommen und mit dir zu reden. Passt es dir gerade?«
    Ihr Gesicht lächelt unverändert, als wäre es aus Wachs, sogar als sie aufgehört hat zu reden. Es ist furchterregend. Es bringt mich dermaßen aus der Fassung, dass ich anfange zu stottern. Ȁh, äh, wir sind gerade beim Abendessen. Ist kein so guter Zeitpunkt.«
    Â»Oh. Okay. Tja, ich bleibe noch für ein paar Tage in Nuffing, vielleicht hast du ja morgen Vormittag Zeit für ein Treffen?«
    Â»Ich muss zur Arbeit. Worüber wollen Sie denn mit mir reden?« Die Sache sieht jetzt ganz anders aus, jetzt, wo es nicht mehr bloß eine E-Mail an einen gesichtslosen Reporter ohne Namen weit weg in London oder Bristol ist. Das hier ist eine verdammt reale Reporterin an meiner Tür und ich halte etwa fünfzehn Meter von uns

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