Rockstar | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
gekuschelt, von Mr Denner erzählen und von der Lücke, die er hinterließ. Jeff würde sie verstehen. Sie würde seinen Atem in ihrem Haar spüren, seine tiefe Stimme hören, die sie einhüllte.
Ivy streckte die Beine aus, ließ den Wein in ihrem Glas kreisen und lauschte auf die Werbung und die folgenden Nachrichten.
»Bones Armstrong, Sänger der ...«
Sie setzte sich ruckartig auf der Couch auf und starrte auf den Bildschirm. Man sah die adrett zurechtgemachte Sprecherin und hinter ihr ein Schwarzweiß-Foto von Jeff.
»Bei einem Auftritt vor den Toren Londons entkleidete sich der Sänger sehr zur Begeisterung seiner jubelnden Fans ... Hier ein Bericht von unserem Kollegen Danny Waverley ...«
Ivy glaubte nicht, was sie sah ... Jeff, der sich auf offener Bühne auszog. Dachte sie im ersten Moment noch an einen Fake, erkannte sie doch sehr schnell, dass er es wirklich getan hatte. Er schien minutenlang vor dem rasenden Publikum zu stehen und seinen Schwanz zu zeigen.
»Man sollte sich lieber nicht fragen, wie viele der hübschesten Mädchen Englands nach diesem Auftritt vor seiner Garderobe Schlange gestanden haben!«, erklärte die Sprecherin schmunzelnd.
Ivy war nicht zum Schmunzeln aufgelegt. Im Gegenteil. Sie leerte ihr Glas in einem Zug. Wie konnte er so etwas nur tun?! Aufgeregt schaltete sie ihren Computer an und ging dann auf »youtube«. Sie brauchte bloß seinen Namen eingeben und mehrere Seiten mit Clips wurden gelistet. Der erste war, dem Thumbnail zufolge, direkt vor der Bühne aufgenommen worden. Ivy klickte auf den Link. Zuerst war das Bild verwackelt, aber dann beruhigte sich die Hand, die das Handy hielt, und fixierte sich förmlich auf Jeffs Schwanz.
Ihr wurde eiskalt, als sie sich vorstellte, dass die Leute dort direkt vor ihm praktisch nur die Arme hätten ausstrecken müssen, um ihn anzufassen.
Aus dem Off hörte man die begeisterten Stimmen der Fans. »Oh mein Gott! Sieh dir diesen Hammer-Schwanz an!«, kreischte eine weibliche Stimme. »Bones! Bones! Gib mir deinen Steifen!« Es waren Stimmen, die in reine Hysterie abzugleiten schienen. »Bones – Fick mich!«, gellte es.
Als habe man ihr einen Schlag versetzt, zuckte Ivy zusammen. Sie konnte es kaum ertragen. Wenn sie jetzt anfinge zu rechnen, wie lange er für den Weg zurück nach London brauchen würde, wäre sie verloren. Denn sobald er zu Hause wäre, würde sie nachrechnen, wie viel Zeit ihm geblieben sein mochte, um die Wünsche dieser Frauen in die Tat umzusetzen ...
Ruhelos wanderte sie in der Wohnung auf und ab. Sie wollte, dass er nach Hause kam. Dann wieder fürchtete sie sich vor genau diesem Moment, wenn sie seine Schritte hören würde ... Was, wenn er nach fremdem Parfum riechen würde? Was, wenn er die Spuren einer anderen Frau an seinem Körper trug?
Die Abwärtsspirale in ihrem Kopf schraubte sich immer tiefer in sie hinein. Niemals hätte sie mit ihm zusammenziehen dürfen, ihn so nahe an sich heranlassen dürfen.
Ivy erinnerte sich an jene Szene auf der Damen-Toilette ... Wie ausgesperrt sie sich gefühlt hatte. Welch fremde Welt das gewesen war. Es war besser, den Dingen ins Auge zu sehen: Jeff war Künstler und er war ein Star. Und er war unberechenbar. Sogar für sich selbst.
Plötzlich hörte sie den Schlüssel im Schloss. Schwere Schritte, das Klirren seines Schlüsselbunds in der kleinen Schale auf dem Garderobenschränkchen. Das Geräusch der schweren Lederjacke. Als das Licht anging, blickte sie zu ihm.
»Du bist noch wach, Baby?«, sagte er verblüfft.
Sie nickte nur.
»Alles okay?«, fragte Jeff und beugte sich für einen Kuss zu ihr.
»Ehrlich gesagt – nein.«
Sein Blick fiel auf den Fernseher, der noch leise lief. »Fuck«, brummte er. »Du hast es also mitbekommen ...«
»Allerdings.«
»Ich weiß, es war ’ne Mist-Aktion. Aber ich war so sauer auf Ashes.«
»Was war passiert?«
»Er wollte mir verbieten, ein bestimmtes Shirt anzuziehen ...«
Sie war irritiert. Das klang verdächtig nach Hahnenkampf oder Kindergarten. »Aha«, gab sie zögerlich von sich. »Und deswegen ziehst du dich vor hunderten von Leuten nackt aus ...«
»Ich sag doch – das war Mist.«
»Um was für ein Shirt ging es denn?«
»Das hier!« Jeff richtete sich auf und breitete die Arme aus.
Ivy starrte auf das schwarze Shirt mit dem riesigen Efeublatt. Eine Welle der Zuneigung überflutete sie. »Deswegen hat er sich aufgeregt?«
»Ja, er meinte, damit würde ich die weiblichen Fans verärgern. Aber das
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