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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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in den Achtzigern – der Ära des »Big Hair«, der aufgeplusterten Frisuren. Seinerzeit war das einfach ein Muss: Der Umfang deiner Frisur nahm gegenüber 1982 mindestens um zehn Zentimeter zu und hielt sich drei oder vier Jahre auf diesem Niveau, ob es einem gefiel oder nicht. Hatte womöglich was mit der Wirtschaftslage zu tun. Meine Frisur war jedenfalls nie voluminöser als im Jahr 1983. Bei Kelly war das nicht anders: Als ich sie zum ersten Mal in Portfolio auf der Leinwand sah, hatte sie eine wirklich gewaltige Haartracht. Manchmal trug sie die Haare auch anders, aber dann verbrachte ich viel Zeit damit, sie für Kelly zu toupieren und aufzuplustern. Es erschien mir einfach nicht richtig, in den Achtzigern zu leben und dann nicht die Maximalgröße aus seiner Frisur herauszuholen.
    Wir verbrachten in England viel Zeit miteinander. Seit dem Verkauf von Cranbourne Court, dem riesigen Landhaus, das ich bis Mitte der Siebziger mit Dee Harrington bewohnt hatte, besaß ich kein Haus mehr auf der Insel. Ich hatte es noch eine Weile behalten, nachdem ich nach Amerika gezogen war, Mitglieder meiner Familie hatten dort gewohnt und nach dem Rechten gesehen. Aber das Haus war viel zu groß – vielleicht sogar gefährlich groß: Meine Schwester Mary stieg einmal auf den Dachboden und stieß versehentlich die Zugangsleiter hinter sich um. Weil meine Eltern zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich schwerhörig waren und das Haus so groß war, konnte sich Mary nicht bemerkbar machen und saß dort oben stundenlang fest. Es hätte ihr Ende sein können.
    Während dieser Zeit konnte mein Dad über die Dienste meines früheren Fahrers Big Cyril und meinen sechstürigen Rolls-Royce mit getönten Scheiben verfügen, der einmal Andrew Loog Oldham gehört hatte, dem ehemaligen Manager und Produzenten der Rolling Stones. Dad verließ Cranbourne Court immer in Schlips und Anzug, aber mit Hausschlappen und ließ sich von Big Cyril zum Wettbüro nach Ascot fahren. Zumindest bis zu dem Tag, an dem er eine ziemlich zweifelhafte Wette platzierte und mit winzigem Einsatz mehrere tausend Pfund abräumte. Die Leitung des Wettbüros nahm Dad beiseite und klärte ihn darüber auf, dass seine Besuche nicht länger erwünscht seien. Man verdächtigte ihn des Besitzes von Insiderinformationen. Wenn mein Vater nicht mehr das Wettbüro in Ascot in Anspruch nehmen konnte, dann hatte Cranbourne Court seinen Sinn und Zweck verloren.
    1986 stieß ich über eine Annonce im Magazin Country Life auf Wood House, ein bezauberndes englisches Gutshaus aus dem späten 19. Jahrhundert nicht weit nördlich von London. Es stand auf dem weitläufigen Anwesen, das einst zu Copped Hall gehörte, einem riesigen Herrenhaus und ehemaligen Hospital für verwundete Armeeoffiziere, das nun ziemlich verfallen vom Horizont herübergrüßte. Diese Ecke von Essex war Winston Churchills Wahlkreis gewesen, als er noch Abgeordneter war, und der Legende nach hatte er während des Zweiten Weltkriegs in Wood House gewohnt und von den Fenstern des obersten Stockwerks aus die deutschen Bombenangriffe auf London beobachtet. Das war zu der Zeit, als ich gerade auf die Welt kam, und Hitler, am Ende seiner Kräfte, vergeblich versuchte, mich umzubringen. Rund um Wood House zogen sich grasbewachsene Hügel, es gab einen See und eine Pferdekoppel, jede Menge Privatsphäre und – was am wichtigsten war – eine etwas abseits gelegene, einigermaßen ebene Fläche, die sich, wie mir mein geschultes Auge verriet, anbieten würde, eins meiner lang gehegten und mir sehr am Herzen liegenden Projekte umzusetzen: die Errichtung eines Fußballplatzes mit offiziellen Liga-Maßen. Ich kaufte das Haus, und wir zogen ein. Noch immer kann ich mich an das erste Essen erinnern, das Kelly und ich in unserem neu erworbenen Haus einnahmen, vor dem Erkerfenster in einem wunderschönen, großzügigen, holzvertäfelten Raum. Um uns herum standen nur ein paar noch verpackte Möbel, Kisten und der Snooker-Tisch, den der Vorbesitzer zurückgelassen hatte, und vor uns lag die aufregende und romantische – wenn auch teure – Aussicht, dieses Haus zu unserem Heim zu machen.
    Wenn also alles so perfekt und gut vorbereitet war, warum habe ich mich dann rumgetrieben und etwas mit einer anderen Frau angefangen? Diese Frau war die Schauspielerin Kelly LeBrock. Nichts Ernstes, nur ein Techtelmechtel. Sie lud mich zu einer Filmpremiere ein, und ich revanchierte mich dafür mit einer Einladung zu einem Bootsausflug nach Santa

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