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Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition)

Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition)

Titel: Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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den Zweigen des Baumes saß: Misham, Sohn des Fanven. Sein größter Feind.
Eiven blieb so ruhig, wie es ihm möglich war, weigerte sich, seine Angst zu zeigen, als er Mishams Freunde entdeckte. Wiyem, Olas, Karuw ... Fast ein Dutzend Loy hatte sich an ihn herangeschlichen.
Das wird schlimm, oh, das wird wirklich schlimm!
„Ich sammle Holz für meine Mutter“, erwiderte er auf Mishams Frage, so würdevoll wie er konnte. Es war ein großer Fehler, sich von dieser Bande allein im Wald, so fern von Hilfe, erwischen zu lassen.
Das letzte Mal hatte Eiven es nur knapp überlebt.
Mishams Augen funkelten, offensichtlich dachte er an denselben Vorfall.
„Wisst ihr noch, Jungs? Wie nett er gequiekt hat, unser widerlicher kleiner Bastard?“ Alle lachten, einer nach dem anderen sprang aus den Bäumen. Langsam schritten sie auf Eiven zu, für den es keine Fluchtmöglichkeit mehr gab. Egal, wie schnell er sich vom Boden abstoßen würde, er konnte ihnen nicht davonfliegen. Den Ring durchbrechen und zu Fuß im Dickicht entkommen war ebenso unmöglich. Er ließ das Brennholz fallen und rüstete sich für das Unvermeidliche.
„Ist allerdings schon wieder eine Weile her, dass wir Spaß mit ihm hatten, Misham. Damals waren wir alle noch Kinder, und ein bisschen Raufen ist da nichts Besonderes. Aber wir sind jetzt erwachsene Krieger. Sogar der da.“ Olas spuckte verächtlich vor Eivens Füße. Niemand hatte ihm wirklich je vergeben, dass er das Blutritual der Jugendlichen nicht nur überlebt, sondern bestanden hatte und damit zum Erwachsenen geworden war. Im Gegensatz zu zwei anderen jungen Loy, die gleichzeitig mit ihm aufgebrochen und nie von der Jagd heimgekehrt waren.
„Du hast so Recht, mein Freund! Na, wie bestraft man einen erwachsenen Bastard für die Tatsache seiner Geburt, sag es mir?“ Misham stand nun so dicht vor Eiven, dass ihre Gesichter sich beinahe berührten.
„Bist du mutig, Missgeburt? Erträgst du Schmerzen?“, höhnte eine Stimme von der Seite. Nalvat. Eivens Blick zuckte unwillkürlich dorthin, wo der etwas ältere Krieger gesprochen hatte, und diese Unaufmerksamkeit war alles, worauf Misham gewartet hatte: Seine Faust schlug in Eivens Unterleib, ließ ihn vornüber zusammensacken. Sofort wurden ihm von hinten die Beine weggerissen, erbarmungslos hagelten Tritte und Schläge auf ihn nieder, bis er halb bewusstlos und stöhnend am Boden lag. Blut rann aus seiner Nase, lief aus einer Platzwunde in seine Augen, und das Atmen fiel ihm schwer von den Treffern gegen seine Rippen.
„Rot steht dir, Missgeburt, solltest du häufiger auflegen!“ rief jemand lachend von fern. Die Welt drehte sich, als grobe Hände ihn hochrissen und er durch die Luft getragen wurde.
So endet es also …
Als Eiven zu sich kam, fand er sich in einer Art natürlich gewachsenen Höhle wieder. Schlingpflanzen hatten junge Bäume so überwuchert und ineinander verflochten, dass ein geschlossener Hohlraum entstanden war, nur durch einen schmalen Eingang begehbar. Er lag auf den Knien, mit den Handgelenken über Kopf an zwei Baumstämme gefesselt. Jemand hatte seine Weste fortgerissen, er war nackt bis zur Taille. Eisige Furcht umklammerte Eivens Herz, das sofort wie wild zu schlagen begann. Es konnte nichts Gutes bedeuten, wie man ihn hier angebunden hatte. Nichts Gutes.
Er hörte die Schritte nicht, denn Loy bewegten sich meist vollkommen lautlos, doch er spürte plötzlich die Anwesenheit der anderen hinter ihm, noch bevor Misham seine langen, zu zahlreichen schmalen Zöpfen geflochtenen schwarzen Haare packte und Eivens Kopf nach hinten riss.
„Na, aufgewacht?“ Der brennende Blick des um wenige Jahre älteren Mannes war von tiefem Hass erfüllt.
„Was habt ihr mit mir vor?“, presste Eiven heraus.
„Was glaubst du wohl? Wir beenden deine jämmerliche Existenz, das haben wir vor. Du hast diese Welt lange genug beschmutzt, du hättest niemals leben dürfen!“ Ganz langsam zog Misham Eivens Kopf zurück, während er sprach, immer weiter, bis sich die Fesseln spannten und Eiven den Schmerz in dieser verbogenen Haltung kaum länger ertragen konnte.
„Tag für Tag habe ich mit angesehen, wie Roya zerbricht, nur weil dir gestattet wurde, weiter herumzulaufen und sie Mutter zu nennen.“
„Misham“, keuchte Eiven mühsam. Sein Kopf lag nun fast auf seinen Fersen, er konnte kaum noch atmen, seine Flügel waren eingeklemmt. Intensive Schmerzwellen durchzuckten seinen Leib. „Misham, es ist nicht meine Schuld, was geschah ... nicht

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