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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Neue Zeugen, neue Beweismittel… Gibt es die?«
    Steinhauer starrte sie an. »Nein… nein…«, stammelte er. »Es gibt noch keine neuen Beweismittel, aber es gibt die DNA-Analyse, die damals noch nicht zur Verfügung stand. Daraus könnten sich doch neue Beweismittel ergeben. Deswegen bin ich hier.« Seine Stimme klang verzweifelt, als er sagte: »Wenn es am Geld liegt – ich zahle für die Untersuchungen, egal, was es kostet.«
    Petra Gerres hob beschwichtigend die Hand. »Herr Steinhauer, ich rate Ihnen, zu einem Anwalt zu gehen. Ich bin keine Juristin, ich kann Ihnen nicht sagen, was in Ihrem Fall möglich ist. Ich bin für akute Tötungsdelikte zuständig, nicht für alte Verbrechen.«
    Steinhauer nickte nachdenklich. Dann sagte er: »Eine Frage möchte ich Ihnen noch gerne stellen, wenn ich darf.«
    »Ja?« Sie sah ihn aufmerksam an.
    »Während der letzten zwanzig Jahre, in denen ich in U-Haft und im Landeskrankenhaus war… wie viele junge Frauen oder Mädchen sind da verschwunden?«
    »Es verschwinden täglich Menschen. Auch junge Frauen«, antwortete sie. »Meinen Sie in Hannover, in Niedersachsen oder bundesweit?«
    »In Hannover und Umgebung«, präzisierte er. »Frauen zwischen… sagen wir mal: zwischen siebzehn und fünfundzwanzig.«
    »Das kann ich aus dem Stegreif nicht beantworten.«
    »Und Ihr Computer?«
    »Herr Steinhauer, worauf wollen Sie hinaus?«
    »Wenn ich es nicht war, vielleicht war es dann einer, dem dieser eine Mord an Sonja nicht reichte.«
    »Ein Serienkiller? Nein, davon ist mir nichts bekannt. Und wie Sie vielleicht aus einschlägigen Filmen und Büchern wissen, bevorzugen Serienkiller ein Muster. Und es ist bis jetzt nirgendwo ein Fall aufgetaucht, bei dem einem Mädchen die Kehle durchgeschnitten wurde und der Täter mit dem Blut des Opfers ein Bild an die Wand gemalt hätte.« Beim letzten Satz hatte ihr Ton an Schärfe zugenommen und man sah ihr deutlich an, wie abstoßend sie dieses Detail seiner Tat fand.
    Steinhauer schluckte. Es war noch immer schwer zu begreifen. Ein Bild aus Sonjas Blut als Schlussakt ihres Daseins. Kaum jemand sprach heute noch von dem Mädchen, ihr ganzes Leben war reduziert worden auf dieses Bild. Er blieb beharrlich. »Deshalb fragte ich ja nach verschwundenen Mädchen«, erklärte er. »Möglicherweise war Sonja so eine Art Initialzündung, eine spontane, ungeplante Tat, und das mit dem Bild war nur ein Ablenkungsmanöver, um mich zu belasten. So einer verbessert doch seine Methode. Vielleicht hat er danach dafür gesorgt, dass die Opfer niemals gefunden werden.«
    Sie schien kurz zu überlegen, dann sagte sie: »Eine spontane Tat eines Außenstehenden halte ich für unwahrscheinlich. Um das Bild – Ihr Bild – einigermaßen authentisch hinzubekommen, muss man vorher geübt haben oder zumindest eine Vorlage dabeihaben. Der Einzige, der das spontan malen könnte, sind Sie, Herr Steinhauer.«
    »Aber ich hätte es besser hingekriegt – selbst im Schlaf oder im Drogenrausch würde ich nicht so stümperhaft malen!«
    Die Kommissarin schüttelte den Kopf. »Herr Steinhauer, ich möchte das Gespräch jetzt gerne beenden. Wie gesagt, lassen Sie sich juristisch beraten. Ich sehe mir Ihre Akte an und rede mal mit einem Kollegen vom LKA, okay? Vielleicht weiß der einen Rat, was man tun kann.«
    Er stand auf. »Danke.«
    »Wo erreiche ich Sie?«
    Er nannte ihr seine Adresse. »Telefon hab ich noch nicht. Das dauert anscheinend immer noch so lange wie vor zwanzig Jahren.«
    »Handy?«
    »Will ich nicht«, sagte er und verließ das Büro. Vor der Tür lehnte er sich für einen Moment gegen die Wand des Flurs. An der Wand gegenüber hingen Plakate mit Fotos und Phantomzeichnungen. Vermisste Personen, Täter, nach denen gefahndet wurde. Sein Blick verharrte auf dem Porträt eines Mädchens mit langen dunklen Locken. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.

13.
    »Heute Nachmittag, wenn Mathe nach Hause kommt, machen wir einen kleinen Ausflug. Sag aber nichts zu Katie«, eröffnete Robert Antonia, als sie sich am nächsten Morgen beim Frühstück trafen.
    »Ihr wollt das Dynamit ausprobieren?«
    »Genau.«
    »Ist das jetzt nicht viel zu riskant?«
    »Wir fahren wohin, wo keiner den Knall hört.«
    Eigentlich war Antonia die Lust auf Ausflüge mit Robert aus mehreren Gründen vergangen und am liebsten hätte sie eine Ausrede erfunden, um hierbleiben zu können. Sollten sie ihre kriminellen Machenschaften doch ohne sie durchziehen! Aber ihr fiel spontan nichts

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