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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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bereute ihr Entgegenkommen. So charmant er manchmal war, so arrogant konnte er auch sein. Besonders jetzt, als er fragte: »Haben Sie eigentlich einen Haftbefehl gegen mich? Gibt es Beweise, dass ich es war, der diese Sarah getötet hat?« Seine Stimme war wieder fest und kalt und seine Frage musste die Kommissarin zähneknirschend verneinen.
    »Dann kann ich also gehen, ja?« Er war jetzt sichtlich verärgert und das konnte ihm Petra nicht einmal verübeln. Im Grunde hätte sie das Recht gehabt, ihn noch vierundzwanzig Stunden dazubehalten und in dieser Zeit bei der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl zu beantragen. Aber auf welcher Grundlage? Dass er sich in seinem eigenen Garten unter falschem Namen aufgehalten hatte, war ungewöhnlich und in Anbetracht der Vergangenheit auch irgendwie geschmacklos, aber mehr auch nicht. Seine Festnahme, als sie ihn im Garten der Villa gesehen hatte, war reflexartig erfolgt und ihrer Überraschung geschuldet. Sicher wäre er auch freiwillig mit zur Befragung gekommen, das sah sie nun ein.
    »Sie können gehen«, knirschte Petra. »Aber wie heißt es so schön: Verlassen Sie bitte nicht die Stadt.«
    »Wie bitte, du hast ihn an seinem alten Tatort aufgestöbert, ihn festgenommen und wieder laufen lassen?« Daniel blickte Petra an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    »Was hätte ich denn tun sollen? Gärtnern im eigenen Haus unter falschem Namen ist nicht strafbar. Für einen dringenden Tatverdacht ist das zu wenig.«
    »Du glaubst also immer noch, dass er ein Unschuldslamm ist?«
    Petra wurde sauer. »Herrgott, was ich glaube, spielt doch gar keine Rolle. Wir haben keine Beweise, Punkt! Geht das jetzt endlich rein in deinen rasierten Dickschädel?«
    »Was hast du gegen meine Frisur?«
    »Nichts. Ich fand nur die Löckchen hübscher.«
    »Ich will nicht hübsch sein, sondern männlich!«
    »Ist klar, mein Süßer. Themawechsel: Wie geht es dem Mädchen?«
    »Besser. Aber ich darf erst morgen mit ihr reden, so ein Drachen von einer Stationsärztin hat mich rausgeworfen.«
    »Kannst du bitte beim Chef beantragen, dass sie bewacht wird? Nicht, dass sie uns wieder abhaut, bevor wir sie fragen können, wo Steinhauer am Samstagabend war.«
    »Hab ich bereits veranlasst!«
    Ehe Petra ihm ihr Lob aussprechen konnte, fuhr er fort: »Ich habe mal die Bewohner dieser Villa und einige der Partygäste überprüft. Da gibt es ein paar, die schon mal auffällig geworden sind, und zwar…« Er zog sein Notizbuch aus der Hosentasche und las vor: »Robert Söderbaum, Matthias Lanz, Lynn Meisner, Malte Grindel, Jan Wiese – und Sarah Jacobi.«
    »Wenn sie mal mit einem Joint erwischt worden sind, interessiert mich das jetzt wenig«, wiegelte Petra ab.
    »Nein, nein, nein!« Daniel wedelte mit seinem Büchlein abwehrend vor ihrem Gesicht herum. »Es geht um Sachbeschädigung, Beleidigung, unangemeldetes Demonstrieren, üble Nachrede, Erregung öffentlichen Ärgernisses… Kurz gesagt, die fünf sind der harte Kern einer Tierschutzgruppe, die schon einige gesetzwidrige Aktionen durchgeführt hat. Zum Beispiel haben sie den Dienstwagen unseres Landwirtschaftsministers mit Kuhdung beschmiert, um damit für ein Verbot langer Tiertransporte zu kämpfen. Ein andermal haben sie sich mit nichts als einer Hühnermaske auf dem Kopf und mit Tierblut beschmiert in Käfige gesetzt, mitten in der Fußgängerzone und natürlich ohne Genehmigung. Und in einem Pelzgeschäft wurde das Schaufenster mit ›Tierquäler‹, ›Mörder‹ und anderen Beleidigungen besprüht, ebenso die Lieferwagen einer Metzgereikette.«
    »Ist ja furchtbar«, meinte Petra ironisch und verkniff sich ein Grinsen bei der Vorstellung des mit Kuhscheiße beschmierten Ministergefährts.
    Sie empfand Sympathie für Jugendliche, die für einen guten Zweck etwas riskierten, auch wenn es mal nicht so ganz legal war.
    »Ich sag’s ja nur«, meinte Daniel leicht eingeschnappt. »Und noch was: Die Reifenspuren, die man auf dem Friedhof sichergestellt hatte, gehörten zu einem Fahrzeug der städtischen Friedhofsverwaltung, am Freitag hat es dort eine Beerdigung gegeben. Steinhauer hat außerdem kein Auto, ich habe es überprüft.«
    »Du warst ja wirklich schon sehr fleißig heute. Dann beginnt jetzt die Ackerei«, seufzte Petra. »Wir laden alle Partygäste vor, außerdem noch einmal Sarahs Mutter, sämtliche Freunde und Exfreunde und jeden, der in Sarahs Adressbuch steht…«
    »Auch ihre dreihundert Facebook-Freunde?«, unterbrach

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