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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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problemlos alle Leichen fassen können. Laden sie auch die Eier auf, aber Vorsicht, sie sind deutlich schwerer, als es den Anschein macht."
    Sie öffnete den ersten Glaskasten und betrachtete das Ei eine Weile.
    "Nach unserem Verständnis beginnt das Leben erst mit dem ersten eigenen Atemzug - vielleicht ist dir das eine Hilfe." Azarions Stimme klang sanft und bedauernd und Lillja wurde wieder bewusst, dass er alles über Video mitverfolgen konnte.
    "Auch das ist etwas, das manche von uns anders sehen", war f Crelon ein, doch Lillja unterbrach ihn mit leiser Stimme: "Für sie hier macht es keinen Unterschied mehr."
    Traurig nahm sie Ei um Ei aus den Kästen und legte sie zwischen die Toten…

Multispeziesstation RS 12
     
    Der Flug war weit weniger komfortable gewesen, als Siran es erwartet hatte. Er hatte sich mit einer kleinen Kabine zufrieden geben müssen, die er sich zu allem Überfluss mit einem Xhar hatte teilen müssen. Das seltsame Wesen hatte ihn aus seinen lidlosen Augen gemustert und als es schließlich geschlafen hatte, hatten Siran seine weißen Augäpfel weiterhin angestarrt.
    Sieben Standard tage hatte seine Reise gedauert – Standardtage natürlich, die an den Sonnenlauf des Planeten der Großen Schöpferin angepasst waren.
    Er durchquerte die weitläufigen Andockhallen, ohne einen Blick für die kahlen Wände oder die tristen Böden zu verschwenden. Die Xhar hatten diese Station erbaut, daran bestand kein Zweifel. Keine Schönheit, kein Zierrat – nichts, was das Auge auch nur ein wenig erfreuen konnte. Nur kaltes Metall, künstliches Licht und grob zusammengezimmerte Wandpaneelen. Nicht einmal Fenster hatte diese Station, nur Hologramme, die einen Blick nach draußen vortäuschten. Zusammen mit den anderen Reisenden ließ er diesen Teil der Raumstation hinter sich und suchte einen der zahlreichen Aufzüge auf, die die Ebenen untereinander verbanden.
    Kurze Zeit später erreichte Siran Kaz'Dun Deck zweiundfünfzig und trat auf den belebten Platz hinaus. Hier wimmelte es nur so von Fremden, die ihre Waren feilboten oder geschäftig umherliefen. Er zog sich in den Schatten einer großen grünen Pflanze zurück, stellte mit Verachtung fest, dass sie künstlich war, und musterte die Halle. Wahrscheinlich würde er warten müssen.
    Ein lautes Streitgespräch weiter links zog seine Aufmerksamkeit auf sich und Siran erkannte drei Xhar, die sich schützend um eine Frau gestellt hatten und sie offenbar von einem Yndra abschirmten. Interessant.
    Das war sie also, der erste weibliche Mensch, den er mit eigenen Augen sah. Sie mochte etwa so groß wie er selbst sein. Sie trug eine Uniform der Xharstreitkräfte, die das meiste ihrer Weiblichkeit verbarg. Eine Schönheit war sie sicher nicht, obwohl das ungebändigte dunkle Haar und ihre ungeschminkten, exotischen Züge ihr etwas durchaus Interessantes verliehen.
    Schweigend und aus dem Verborgenen beobachtet e Siran, wie sich der Yndra nach Kurzem absetzte, woraufhin der Mensch ein paar Worte an den Anführer der Xhar zu richten schien und sich an ihm vorbeidrängte. Ihre feurige Handlung machte sie mit einem Schlag attraktiver. In einem anderen Leben wäre ihm die Eroberung dieser Frau sicherlich wie ein lohnendes Ziel vorgekommen, doch er durfte sich damit nicht aufhalten. Es gab andere Pläne.
    Es war Zeit.
    Einer der Xhar, ein junger Soldat, soweit Siran das beurteilen konnte, folgte der Frau und wechselte ein paar Worte mit ihr, ließ sie dann jedoch passieren und kehrte zu seinen Artgenossen zurück. Schon nach wenigen Augenblicken hatten sich die Soldaten verstreut und Siran starrte erneut in die Menge.
    Der Mann, den er hier treffen sollte, gehörte ebenfalls diesem Volk an – ein Umstand, der ihn zunächst ausgesprochen misstrauisch gemacht hatte, doch hatte der Mann seinen Wert in der Vergangenheit mehrfach demonstriert und zweifelsfrei bewiesen, wem seine Loyalität galt. Siran Kaz'Dun war ihm bislang noch nie begegnet – was auf die meisten Anhänger seiner Sache zutraf. Die Abschottung der einzelnen Mitglieder, Pläne und Fortschritte seiner Mitstreiter und ihrer Missionen - auch von einander - war überaus wichtig. Niemand wusste mehr, als er unbedingt wissen musste, das minimierte das Risiko – und ihr Vorhaben war zu wichtig, um auch nur das geringste Risiko einzugehen.
    Eine hochgewachsene Gestalt trat in sein Blickfeld und musterte ihn eingehend. Es handelte sich um einen relativ jungen Xhar mit dunkler Haut und schieferfarbenen

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