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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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ein paar Stunden frei, bis die Berichte abgegeben werden. Dann sehen wir weiter - aber vermutlich sie die Sache damit abgeschlossen. Zumindest für uns beide. Irgendwann in den nächsten Tagen wird es eine Nachbesprechung geben, aber ich glaube nicht, dass du dabei sein musst." Er warf einen Blick auf Crelon und sah dann wieder auf das Pad in seinen Händen. Das bedeutete wohl, dass ihrem Piloten noch weitere Pflichten bevorstanden, die ihm jedoch herzlich egal schienen.
     
    Sie betraten die Ro'ha nicht über die große Hangarschleuse, sondern dockten auf Deck zwölf an einer Luke an, die auf direktem Weg zum Dekontaminationsbereich führte. Das Shuttle würde auf anderem Weg gescannt und bestrahlt werden und dann über Autopilot zu seiner Wartungsposition gebracht werden.
    Die neue Anlage der DeKon war deutlich komfortabler und schneller. Lillja musste nun nur noch auf einem vorgezeichneten Feld stehen bleiben und Arme und Beine ausstrecken, um sich scannen zu lassen. Im Normalfall zeigte der Computer dann keinen Treffer und man konnte, nach einer oberflächlichen Bestrahlung, das Schiff betreten.
    Nach den Erlebnissen der letzten Stunden , wollte sie jedoch kein Risiko eingehen und bestand, trotz negativem Befund, auf eine gründliche Reinigung des Anzugs und ihrer Person, sodass sie den ganzen unangenehmen Prozess auf eigenen Wunsch über sich ergehen ließ.
    Als Lillja anschließend in frischer hellblauer Uniform und mit nassem Haar auf den kühlen Gang hinaustrat, fühlte sie sich erschöpft und ausgelaugt. Azarion erwartete sie an einer Ecke kurz vor dem Aufzug und gesellte sich zu ihr.
    "Wie fühlst du dich?", wollte er wissen, während sie auf den Lift zuhielten.
    Sie wollte zwar sagen, dass alles in Ordnung war, doch aus ihrem Mund kam nur ein unverständliches Stottern und sie fing so heftig an zu weinen, dass sie sich in die Hocke sinken lassen musste.
    Der Soldat blieb vor ihr stehen und durch die Wand aus Tränen konnte sie sehen, dass er sich hilflos umsah, ehe sich auch er in die Hocke sinken ließ und sie ansah.
    "Tut mir leid", brachte sie mühsam hervor und versuchte, sich zusammenzureißen, aber die Tränen hörten einfach nicht auf.
    "Mir auch", meinte Azarion, seufzte und erhob sich, wobei er sie an den Schultern griff und einfach mit sich zog. Als sie standen beugte er sich ein Stück vor und legte seine Stirn an die ihre, während er ihre Rechte ergriff und sie auf Höhe seines Herzens gegen den mächtigen Brustkorb legte.
    Es war fast wie der Moment, den sie mit Cor erlebt hatte. Die gleiche Geste und auch das gleiche Gefühl, das sie jetzt durchströmte. Ruhe und Frieden, Vertrautheit und Zweisamkeit. Sie konnte fühlen, wie sie sich beruhigte und wie ihr eigenes Herz nach kurzer Zeit im Gleichtakt mit dem des Xhar schlug.
    "Es ist überstanden", sagte er leise nach einer Weile und trat zurück.
    Sie nickte und lächelte traurig. Sie würde nicht durchdrehen. Sicher würde sie schlecht schlafen und schlimme Träume durchleben, aber sie würde das irgendwann verarbeiten.
    Sie rief den Aufzug und trat ein, als er ankam. Azarion blieb stehen und nickte ihr nur zu, während sich die Türen schlossen.
    Vollkommen in Gedanken hatten ihre Füße sie zur Krankenstation getragen. Es war noch alles wie vor ihrem Aufbruch, alle Geräte waren auf Standby, Behandlungssets lagen auf den kleinen Tischen neben den Betten.
    Der Alarm war inzwischen beendet worden und die Station verwaist. Es machte auch nicht den Anschein, als wäre hier jemand behandelt worden.
    Mit langsamen Schritten ging Lillja durch die Station und schaltete im Vorbeigehen die größeren Maschinen ab. Wenn sie zu lange liefen, kam es vor, dass sich einzelne Programme aufhängten - alte Technik, die nicht ausreichend gewartet wurde.
    Es dauerte mehr als eine Stunde, bis Lillja alles aufgeräumt hatte. Sie ließ sich Zeit dabei und genoss es, eine so einfache Arbeit auszuführen.
    Als alles wieder an Ort und Stelle war, ging sie in den angrenzenden Bereitschaftsraum und stellte die Temperatur dort auf achtzehn Grad Celsius.
    Sie zog die Schuhe aus und setzte sich auf das Feldbett, das in einer Ecke stand. Sie war müde und erschöpft und auch hungrig, wie sie bemerkte.
    Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht falsch gewesen war, sich freiwillig zu melden und die Erde zu verlassen. Vielleicht suchte ihre Familie verzweifelt nach ihr.
    Aber das war natürlich Unsinn.
    Ihre Familie war tot. Sie hatte die Berichte gelesen. Und

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