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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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anstarrten, sowie ein winziger Mund, aus dem ein klagender Laut kroch.
    "Mein Gott", hörte sie sich sagen und fühlte, wie ihr Tränen über das Gesicht liefen. Dann zerstörte sie die anderen Eier und trat vom Türschwellenbereich zurück. Mit einem Druck auf den Schließmechanismus schob sich die schwere Schleuse vor sie und schirmte die Klagelaute der jungen Xhar ab. "Der Schuss hat sie nicht getötet", flüsterte sie von Grauen erfüllt. "Warum hat er sie nicht getötet?" Die Waffe entglitt ihren Händen und fiel zu Boden, während Lillja sich an der Wand abstützen musste.
    "Bringen Sie es zu Ende", forderte Crelon eindringlich. "Jede Sekunde, die Sie zögern, verlängert nur das Leid diese Wesen!"
    Er hatte Recht. "In Ordnung", brachte sie hervor und zwang sich, sich umzudrehen und die Schleuse mit einem Befehl zu versiegeln.
    "Öffne t die Außenschleuse", sagte sie mit belegter Stimme, doch Azarion erwiderte:
    "Das geht nur von deiner Position. Medizinischer Code und dann das blaue Feld."
    Sie gab die Zahl ein und legte die Hand auf die Taste, schloss die Augen und betätigte den Mechanismus. Nur ein leises Klicken verkündete von dem, was hinter ihr passierte und Lillja war froh darum.
    "Es ist geschafft", sagte Azarion nach Kurzem ruhig und mit fester Stimme. "Du musst dich nur noch ein bisschen zusammenreißen. Geh in den Dekontaminationsbereich und lass die Säuberung zweimal durchlaufen. Dann scannen wir von hier aus das Schiff und wiederholen das ganze so lange, bis wir sicher sind, dass es sicher ist."
    "Verstanden."
    Wie im Traum ging sie hinunter auf Deck fünf und passierte dabei verwüstete Quartiere und Arbeitsbereiche, hatte aber keinen Blick dafür übrig. Nur die schrecklichen Schreie der frisch in diese grausame Welt gekommenen Xhar hallten in ihren Gedanken.
    Wie sollte sie damit weiterleben?
    Vollkommen automatisiert erreichte sie die DeKon und führte die schiffsweite Reinigung durch. Sie wiederholten den Prozess insgesamt siebenmal, bis Azarion ihr endlich befahl, zurück auf das Shuttle zu kommen …

26
     
    "Ich hasse diesen Krieg", entfuhr es ihr, als sie im hinteren Raum des kleinen Transporters Platz genommen hatte. Azarion hatte ihr mit dem Helm helfen müssen, denn irgendwann zwischen der DeKon und der Andockschleuse hatten ihre Hände zu zittern begonnen und wollten ihrem Willen nicht wirklich gehorchen. Sie hatte es auf die Anstrengung des Einsatzes geschoben und sicherlich trugen auch ihre Appetitlosigkeit und der Schlafmangel der letzten Zeit ihren Anteil .
    Besser schlafen würde sie nach dem heutigen Tag sicher nicht und auch nach den einheitlich zerkochten Rationen stand ihr nicht der Sinn. Genau genommen wollte Lillja nur noch in ihr Quartier, die Musik laut aufdrehen und weinen.
    Wären andere Menschen in Reichweite, hätte sie vielleicht etwas Trost aus menschlicher Nähe schöpfen können, aber die Erde war fern und die Erinnerung an ihr letztes Zusammentreffen mit ihrer eigenen Spezies trieb sie nur noch tiefer in eine düstere Verzweiflung.
    "Du hast dich gut geschlagen", meinte Azarion nach einer Weile. Scheinbar hatte er nur diese Art von Kommentar für sie.
    "Ich habe mehr Verbündete als Feinde getötet. Ich bin Wissenschaftlerin, Zivilistin - kein Soldat. Ich sollte überhaupt niemanden töten."
    "Drehen Sie jetzt durch?", mischte sich Crelon von der Steuerung aus ein.
    Lillja sah auf und funkelte ihn böse an, obwohl er nicht in ihre Richtung sah.
    "Nein", sagte sie schließlich fest zu ihm und war selbst verwundert darüber, dass dies sogar der Wahrheit zu entsprechen schien. "Ich drehe nicht durch, Reka. Ich trauere um die vielen Toten."
    "Der Tod gehört dazu", erwiderte der Pilot und klang dabei, als würde er einen flachen Werbespruch zitieren. Azarion hielt sich raus. Es schien, als habe er alle Aufmerksamkeit auf den flachen Bildschirm in seinen Händen gelenkt. Es war ein Teil der Aufzeichnungen, welche die Sensoren in Lilljas Helm gemacht hatten.
    "Was passiert jetzt?" Lillja wandte sich ab und starrte die gegenüberliegende Wand an.
    "Mit der Com'Ga? Kommt darauf an: entweder werden ein paar Techniker hinüber gehen und sie zurück zur Station fliegen, oder wir werden sie mit der Ro'ha abschleppen. Auf der Station wird sie erneut gescannt und neu bemannt, sobald der Seuchenschutz sie freigibt." Endlich hatte Azarion aufgeblickt. Er schien zu bemerken, dass ihre Frage nicht darauf abgezielt hatte und fügte hinzu: "Wir gehen durch die DeKon und haben

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