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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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leerte seinen Becher und stellte ihn auf den Teller.
    "Geht es um etwas Privates und Unwichtiges?", fragte er scherzhaft, wurde jedoch ernst, als Lillja langsam nickte. "Dann lass uns ein Stück gehen", fügte er ernsthafter hinzu, stapelte das Geschirr und brachte dabei auch Lilljas Teller weg, ehe er mit einer Geste zur Tür deutete und dem Menschen den Vortritt ließ.
    Erneut ging sie durch den leeren Korridor und diesmal war es Lillja, die leicht mit sich ringen musste, um das Wort an den Soldaten zu richten.
    "Azarion, diese… Sache, nachdem wir wieder auf der Ro'ha waren. Diese Geste - was für eine Bedeutung hatte sie?"
    Er seufzte. "Ich wünschte wirklich, du würdest das nicht ansprechen", meinte er und wirkte dabei schon fast verlegen.
    "Oh - aber es ist doch wohl keine…" Sie konnte es kaum aussprechen. "Keine romantische Geste - oder?" Sie musste an den Moment denken, als sie und Cor dieses ungeahnte Gefühl der Zweisamkeit erlebt hatten.
    Der Soldat blieb unvermittelt stehen und starrte Lillja an. Dann lachte er und schüttelte den Kopf.
    "Lillja! Nein, das ist sicher keine romantische Geste!" Er hielt plötzlich inne und sein Blick veränderte sich. "Oh, du hast doch nicht gehofft…?" Er ließ die Frage unvollendet, doch der veränderte Tonfall machte deutlich, woraufhin er hinaus wollte.
    "Nein, nein", sagte sie schnell. " Es ist nur… Nachdem ich auf dem Mond fast gestorben bin und euch bei der Gedenkfeier aufgesucht habe und mich mit Cor unterhalten habe…" Diesmal war sie es, die den Satz unvollendet ließ und Azarion schien zu verstehen.
    "Alles klar - Cor." Er zuckte die Schultern und nahm seinen Weg zum Aufzug wieder auf. "Diese Berührung", erklärte er schließlich. "Man berührt das Gesicht des anderen und fühlt den Herzschlag seines Gegenübers - das ist schon eine private Sache. Eltern beruhigen so ihre Kinder beispielsweise . Anderseits ist es auch Teil von intimen Begegnungen zwischen Geliebten. Es ist ein Ausdruck von Zusammengehörigkeit." Er schwieg eine Weile und warf ihr einen Blick von der Seite zu. "In meinem Falle bewegt sich das aber klar auf freundschaftlicher Ebene."
    Wie die menschliche Umarmung, überlegte sie.
    "Nichts anderes habe ich erwartet", gab sie erleichtert zurück und fühlte sich ein Stück befreiter. "Übrigens: danke. Ich weiß nicht, ob ich diesen Tag ohne dich überstanden hätte. Vermutlich nicht."
    " Das hättest du", seine Stimme hatte wieder diesen schalkhaft freundlichen Ton angenommen, den sie so sehr an ihm schätzte, "ich habe es dir schon gesagt - du bist im Herzen eine von uns. Und wir überstehen solche Situationen."
    Gemeinsam betraten sie den Aufzug und Azarion wählte die Decks acht und elf aus. Als sich die Türen kurze Zeit später wieder öffneten und Lillja hinaus auf den Gang trat, hielt er die Türen für einen Moment zurück.
    "Vielleicht redest du mit Cor darüber?", schlug er sehr vorsichtig vor.
    "Ich denke nicht." Wenn keiner von ihnen es ansprach, würde daraus kein Problem werden können. "Und du solltest das bitte auch nicht."
    "Ich? Im Leben nicht!" Er lachte kurz und gab die Tür frei…

28
     
    Es dauerte mehrere Tage, bis Lillja endlich eine Antwort auf ihr Gesuch von Captain Dale bekam. Er hatte ihr ein kurzes Video geschickt, das sie über den Hauptrechner der Krankenstation betrachten konnte. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass man derlei Mitteilungen auf diese Art verfassen und versenden konnte, kam es ihr in die Gedanken, während sie die Wiedergabe startete.
    Cpt. Dale stand , wie gewöhnlich, hinter seinem Schreibtisch und sah in eine Kamera, die von schräg unten auf ihn gerichtet war.
    "Winter, es spricht nichts gegen Ihren Wunsch, ein paar Eigenblutreserven anzulegen. Allerdings wünsche ich nicht, dass einer meiner Soldaten deswegen dem Dienst fernbleibt.
    Schiffskörperinstandsetzungstechniker Nefaris Tar wird Ihnen bei Bedarf assistieren." Er wollte sich schon abwenden, senkte dann aber erneut den Blick. "Und lassen Sie sich von einem der Soldaten erklären, wie man ein förmliches Gesuch aufsetzt." Er beendete die Aufzeichnung nach einem Seufzer und das Bild wurde schwarz.
    Lillja schaltete die Wiedergabe aus und überlegte kurz, ob und wie sie die Datei speichern konnte, bis sie, aus Mangel an Alternativen, entschied, Nefaris demnächst danach zu fragen und das Video bis dahin in ihrem Dateneingang zu belassen.
    Nach kurzem Zögern trat sie an die Komm heran und wählte das Labor auf Deck sechs an. Es

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