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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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wahrnahm und sich umwandte. Fenric war aufgestanden und ihr gefolgt. Er stand unter der Tür, etwas mehr als einen Meter von ihr entfernt und sah sie an. Schließlich machte er einen weiteren Schritt auf sie zu, berührte ihr Gesicht und küsste sie.
    Lillja war überrascht und überwältigt und für einen kurzen Moment gab sie sich ihm vollkommen hin. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und für einen kurzen Moment nahm sie alles überdeutlich wahr: seinen Geruch, seine Wärme, die Berührungen seiner Hände und Lippen. Es war wie ein Rausch.
    Doch mit einem Mal wurde sie sich der Situation bewusst. Chris. Ihr altes Leben, das auf der Erde auf sie wartete.
    Entschlossen löste sie sich von ihm und trat einen raschen Schritt zurück.
    "Nein, das…" Sie atmete tief durch und wich einen weiteren halben Schritt zurück, bis sie einen Schrank im Rücken spürte. "Das ist nicht richtig. Ich kann das nicht."
    Fenric sah überrascht und verunsichert aus. Der Einstich an seiner linken Armbeuge hatte wieder zu bluten begonnen.
    "Es gibt jemanden", murmelte er zweifelnd. "Ich war mir so sicher… Lt. Soran?"
    Lillja schüttelte den Kopf und rief sich Chris' Gesicht vor Augen. "Nein."
    " Jemand wartet auf Sie." Er ließ die Schultern hängen und klang, als würde er die Welt nicht mehr verstehen.
    "Es tut mir leid…", begann sie, doch Fenric unterbrach sie:
    "Das braucht es nicht. Es tut mir leid, wirklich. Ich war mir so sicher." Die letzten Worte hatte er gemurmelt und sich währenddessen umgedreht und war gegangen…

29
     
    Als Alexandra Lillja Winter an diesem Abend ihre Schicht beendete fühlte sie sich ausgelaugter als gewöhnlich, obwohl sie heute sogar pünktlich die Krankenstation verließ. Ihre Schultern waren verspannt, nachdem sie viel zu lange über ein paar Texten gebrütet hatte, wobei ihre Gedanken immer wieder zu dem Ereignis im Bereitschaftsraum zurückgekehrt waren.
    Die beiden Daru waren gegen Ende ihrer eigenen Schicht bei ihr eingetroffen und hatten die Eingangsuntersuchung, sowie die Kontrolle ihrer persönlichen Akten und die Blutentnahme klaglos über sich ergehen lassen. Ihre Akten waren besser zugänglich und deutlich weniger zensiert gewesen, so dass sie zumindest die groben Daten abgleichen und in zwei Fällen korrigieren konnte.
    Nach etwa einer Stunde waren sie fertig und Lillja hatte beide nach ein paar freundlichen Worten entlassen. Kalira hingegen hatte sich entschuldigen lassen und Techniker Adym aufgetragen, sie ihrerseits zum Labor zu schicken.
    Und so stieg sie wenig später auf Deck sechs aus dem Aufzug und bemerkte, dass dieses Deck baugleich mit Deck acht schien. Ein langer Korridor, von dem links und rechts je zwei Türen mit Glaselementen abgingen, in denen sich schmal-lange Lagerräume erstreckten, erwartete sie. Das gesamte hintere Drittel des Decks wurde von einem einzigen Raum eingenommen - auf Deck acht war es die Krankenstation, hier musste es sich um das Labor handeln. Zwei Glasschiebetüren trennten hier diesen Bereich ab und gaben dabei den Blick auf die dahinterliegende Einrichtung frei.
    Das Labor war in mehrere Teilbereiche gegliedert, deren genaue Funktion für Lillja nicht ersichtlich war. Sie waren durch gläserne Wände abgeteilt, die einzeln gesichert schienen.
    Die rothaarige Daraa stand im Eingangsbereich und sah den Korridor herunter. Sie trug einen weißen Kittel über ihrer Uniform und wirkte dadurch fast wie ein Arzt von der Erde, wären nicht die überproportional großen Augen und die elfenähnlichen Ohren gewesen.
    "Schön, dass Sie hier sind", begrüßte sie Lillja und lächelte dabei freundlich. Sie sollte mehr Zeit mit Kalira verbringen, immerhin waren sie sich ähnlicher als der Rest der Crew und auch sie war eine Frau und eine Wissenschaftlerin.
    "Das ist mein Labor", erklärte sie mit einer ausladenden Geste und voller Stolz. "Haben Sie die Artikel über mein Volk schon lesen können?"
    "Nicht alle."
    "Verstehe", meinte die Daraa und trat an einen hohen Schrank neben der Tür. "Wir müssen besondere Vorsicht walten lassen." Sie zog einen dünnen Overall heraus und stieg hinein. "Menschliche Lymphflüssigkeit weist einige Besonderheiten auf, die für meine Spezies gefährlich sind." Sie legte den Kittel ab und zog den Overall über die Schultern.
    "Kommt diese Flüssigkeit irgendwie in einen Daru-Kreislauf, durch etwa eine Wunde, so führt das bei uns zu einer heftigen allergischen Reaktion. In diesem Fall hat man ein sehr kurzes Zeitfenster, um ein

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