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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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persönlichen Einsatz profitieren würde. Falls da noch irgendwo eine Familie war.
    Sie machte sich frei von den Gedanken und Erinnerungen und stellte sich unter die heiße Dusche. Anschließend wickelte sie sich in ein breites Handtuch und ging zurück in ihr Quartier.
    Ein Blick auf die Uhr über der Tür verriet ihr, dass es bald wieder Zeit zum Essen war. Da man in Schichten arbeitete, gab es alle sieben Stunden eine Hauptmahlzeit im Gemeinschaftscasino, allerdings war man nicht auf die Einhaltung der Zeit angewiesen, da ein Zugriff auf die Tagesvorräte jeder Zeit möglich war.
    Sie schlüpfte wieder in ihre Uniform und machte sich auf den Weg.
    Der Hauptspeisesaal befand sich auf Deck drei. Sie hatte noch nicht herausgefunden, ob es noch weitere gab, wie es der Name vermuten ließ, ging aber davon aus, dass es zumindest für den Captain einen gesonderten Speiseraum geben würde. Das kannte sie zumindest so aus dem Fernsehen.
    Lillja musste über ihre eigenen Gedanken lächeln und machte sich auf den Weg zum Frachtlift. Der Speisesaal war im Heck des Schiffes und damit näher an dem größeren, dafür aber auch deutlich langsameren Aufzug. Der schnellere Personenaufzug verband die vorderen Teile der Decks miteinander.
    Es dauerte ungewöhnlich lange, bis die Kammer ankam. Vermutlich waren mittlerweile auch die anderen Crewmitglieder aus den Fracht- und Trainingsräumen auf dem Weg und nahmen den Aufzug in Beschlag. Und tatsächlich: als sich die Türen öffneten, traten zwei Soldaten heraus, grüßten sie kurz und machten sich auf den Weg zu den vorderen Quartieren. Nur ein kleiner Teil der normalen Crew war auf Deck vier untergebracht, die meisten bewohnten die Ebene darüber und einige die darunter.
    Alleine trat sie ein und wählte ihr Ziel, doch kaum zwei Sekunden nachdem sich die Türen geschlossen hatten und der Lift angefahren war, ging ein mächtiger Ruck durch das Schiff, der Aufzug blieb stehen und sämtliche Beleuchtung ging aus.
    Stromausfall? Ihr Herz klopfte wild und sie versuchte sich zu konzentrieren – Panik würde sie nicht weiterbringen. Zumindest rauschte die Kammer nicht in die Tiefe. Mit ausgestreckten Händen ertastete sie die Türen und versuchte, sie mit Muskelkraft aufzudrücken, doch das Metall gab nicht einen Millimeter nach.
    Der Wartungszugang, erinnerte sie sich an einen der weniger spannenden Vorträge Cors. Jede Fahrstuhlkammer besaß einen Zugang, über die man die Türen manuell öffnen konnte - oder zumindest den Wartungszugang entriegeln konnte, der in den Schacht über ihr führte. Sie tastete die linke Seitenwand ab, bis ihre Finger zwei Vertiefungen in dem kalten Metall erfühlten, hinter denen sich die manuelle Wartungsöffnung befand. Im Stillen dankte sie Cor, der in den letzten Tagen ihre vielen Fragen übertrieben genau und ausschweifend beantwortet hatte – zumindest jene, die das Schiff und seinen Aufbau betrafen.
    Unter Anwendung all ihrer Kraft löste sie die Verkleidung und ertastete das Fach dahinter. Sie fand einen Schalter und zog daran – ein hydraulisches Zischen bestätigte die Überbrückung des Schließmechanismus. Lillja stürzte zurück zur Tür und versuchte erneut, nun erfolgreicher, die Türblätter auseinander zu schieben. In etwa zwei Meter Höhe sah sie den kümmerlichen Lichtschein, der zwischen den geschlossenen Außentüren hindurch fiel.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und erreichte so den unteren Rand der Außentür, konnte jedoch mit ihren Fingern nicht genug Kraft aufbringen, um sie aufzudrücken. Wütend und frustriert stieß sie einen lauten Fluch aus, zog einen Stiefel aus und warf ihn mit aller Kraft gegen die Außentür. Sekunden später öffnete sie sich und Lillja sah in das ausdruckslose Gesicht eines Xhar, der die metallenen Türteile aufschob.
    " Ich ziehe Sie hoch", sagte er. Die Anstrengung war deutlich in seiner Stimme zu hören. Schnell streifte Lillja sich den zuvor geworfenen Schuh wieder über und ergriff dann den gereichten Arm.
    " Bitte brechen Sie mir nicht die Knochen", fügte sie schnell hinzu, bevor der Xhar sie aus der Kabine zog und den leeren Raum mit einer kleinen Lampe überprüfte.
    Lillja erkannte nun zusätzliche rote Leuchten entlang der Decke, die in gleichmäßig schnellem Takt blinkten.
    " Was ist los?", fragte sie nervös.
    " Wir werden angegriffen", bestätigte er ihre Befürchtung und im gleichen Moment, wie um seine Worte zu unterstreichen, wurde das Schiff von irgendetwas getroffen. Lillja

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