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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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hatte. Vor Frachtraum sechs blieb er plötzlich stehen und drehte sich zu ihr um.
    " Hier ist kein Platz für deine Art", sagte er mit bedrohlich vor der Brust verschränkten Armen und ihr den Weg verstellend.
    " Als ich vor zwei Tagen von Lt. Soran hier her eingeladen wurde, hörte sich das anders an."
    Sie machte einen weiteren Schritt, woraufhin sich der Xhar in eine aufrechte Position brachte und Luft in die Lungen sog, um seinen Brustkorb massiver wirken zu lassen, während sich die Pupillen zu schmalen Schlitzen verengten. Eine wirklich imposante und durchaus bedrohliche Geste. Lillja überlegte fieberhaft, was eine angemessene Reaktion auf ein solches Verhalten war. Sicher wollte sie keinen Zwischenfall provozieren, aus dem sie, nebenbei bemerkt, auch sicher nicht als Sieger hervorgehen würde, andererseits könnte ein Rückzug an dieser Stelle auch weitreichende Folgen für ihre Stellung innerhalb der Crew haben. So zumindest wäre es sicher unter Menschen gewesen.
    Das Zischen der Türhydraulik nahm ihr die Entscheidung schließlich ab. Die Flügel glitten auseinander und sie erkannte Cor Soran, der im Rahmen stehen blieb und die Szene für einen Moment zu erfassen schien.
    "Lillja", begrüßte er sie mit einem Nicken und schob sich, wie zufällig, zwischen sie und den Xhar. Cor war etwas größer und deutlich robuster als der andere. Er wandte sich dem anderen zu und nahm ebenfalls binnen eines Herzschlags eine bedrohliche Haltung ein und fixierte den Techniker, der sich nach kurzen Augenblicken abwandte und den umgebauten Lagerraum wortlos betrat.
    " Probleme?", wollte Cor schließlich leise wissen, während er dem anderen nachsah.
    " Ich bin mir sicher, dass es noch welche geben wird", antwortete sie düster und blickte dem unfreundlichen Zeitgenossen besorgt nach.
    " Provozieren Sie ihn lieber nicht – er ist vielleicht nur ein Techniker, aber jedem Menschen dennoch überlegen."
    Wie alle anderen auch, fügte sie in Gedanken bitter hinzu. Langsam war sie es wirklich leid, von allen Seiten als die unterlegene, minderbemittelte und rückständige Spezies abgetan zu werden.
    "Ich provoziere sicher niemanden", sagte sie schließlich und wollte an ihm vorbei, doch Cor rührte sich nicht.
    " Ihre Haltung sagt etwas anderes."
    Sie machte einen weiteren Schritt in seine Richtung und stand nun so nahe, dass sie sich fast berührten. Jeder andere seines Volkes hätte sich spätestens jetzt zurückgezogen oder irgendeine Form von Abwehr unternommen, doch Cor blieb einfach reglos stehen und betrachtete ihr Gesicht.
    " Darf ich?", fragte sie schließlich genervt und als der Soldat endlich Platz machte, übertrat sie die Türschwelle.
    Bei diesem seltsamen Volk ging der größte Teil der Verständigung über nonverbale Kommunikation, die sich hauptsächlich über Körpersprache und ein wenig über Tonlage ausdrückte. Zu Lilljas Leidwesen begannen die Xhar ihr eigenes Verhalten und ihre Mimik langsam zu verstehen, während sie selbst nur die deutlichsten Gefühlsäußerungen wahrnehmen konnte. Noch ein Punkt, in dem sie deutlich unterlegen war.
    Der Frachtraum war größtenteils leergeräumt worden, um Platz für Geräte und mit Matten ausgelegte Flächen für Vollkontaktsport zu schaffen. Den kleinsten Teil der Ausdauer- und Kraftgeräte konnte auch sie benutzen, so etwa das breit e Laufband, dem sie sich nun zuwandte. Es wirkte mit einem Display und einigen technischen Spielereien zwar etwas andersartig, erfüllte jedoch im Grunde den gleichen Zweck, wie die Geräte, die sie aus ihrer Heimat kannte.
    Dank der einfachen Bedienung kam sie um die Peinlichkeit herum, sich Hilfe suchen zu müssen. Sie startete das Gerät und wählte ein mäßiges Tempo, während sie ihre Crewmitglieder beobachtete, die sich in kleinen Gruppen sammelten und unterhielten. Ihr war schon bei den gemeinsamen Essen aufgefallen, dass sich Soldaten stets zu anderen Soldaten und Techniker ebenfalls zu Ihresgleichen gesellten. Dabei bildeten sich vornehmlich Gruppen von drei bis fünf Personen, die dann gemeinsam aßen oder, wie jetzt, zusammen trainierten.
    Die Muskulatur dieses Volkes folgte einem gänzlich anderen Prinzip, als die der Menschen oder anderer Säugetiere. Sie hatte die chemischen Grundlagen nicht wirklich verstanden, doch wusste sie, dass es etwas mit dem zweiten Gefäßsystem zu tun hatte, das den Bewegungsapparat unabhängig von den inneren Organen versorgte. Vielleicht war der Nutzen evolutionstechnisch aber auch genau anders:

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