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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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namens Nefaris Tar - er war bei Ihrer Ankunft der Krankenstation zugeteilt und nahm die Erstversorgung vor - als mein Schiff in Rufreichweite kam, konnte ich ihm über Komm Anweisungen erteilen. "
    " Ich war also tot?", fasste sie etwas zweifelhaft die vorherige Erzählung wieder auf.
    " Ja - aber nur zu drei Punkten auf der neuen Skala. Tar legte Sie in ein Stasisfeld, sodass ich die Wiederbelebung schließlich einleiten konnte. Ein Lungenflügel musste rekonstruiert werden - auch ein paar andere Organe waren in Mitleidenschaft gezogen worden, dennoch sollten Sie vollständig genesen." Sie ließ sich auf der Bettkante nieder und sah kurz zur Tür. "Ihr Freund Cor war anfangs nicht aus der Station zu bekommen. Er stand Tag und Nacht neben Ihnen und hat jeden meiner Schritte überwacht - es war wirklich unheimlich." Sie lächelte und schüttelte den Kopf. Es war schön, sich wieder mit jemandem zu unterhalten, der über echte Mimik verfügte. "Ich glaube, er war es, der Sie hergebracht hat - und ich musste mich an Cpt. Dale wenden, um ihn aus der Station zu bekommen - und selbst nach dem direkten Befehl durch den Vorgesetzten ging er erst, nachdem ich ihm zugesichert hatte, ihn über jede Veränderung sofort zu informieren und ihm Fernzugriff auf den Vitalüberwacher zu gewähren. Ich bin mir auch sicher, dass er jede Sekunde hier auftaucht."
    Sie erhob sich wieder , zog dunkelblaue Handschuhe über, die Lillja auf der Station noch nicht aufgefallen waren, und begann mit einer Reihe oberflächlicher Untersuchungen, die Lillja klaglos über sich ergehen ließ. Die Daraa tastete zunächst ihre Rippen ab und schien zufrieden mit dem Ergebnis, dann startete sie den mit dem Bett verbundenen Knochen- und Weichteilscanner.
    " Sie sind also die neue Schiffsärztin?"
    " Ich - nein!", sie wirkte kurz verblüfft. "Ich nehme das Labor auf Deck sechs und sieben in Betrieb. Ich bin Genetikerin, aber ich habe auch Titel im Bereich der Exobiologie, Medizin und Chemie - was sich in den letzten Tagen als nützlich erwiesen hat."
    " Beeindruckend." Sie war sogar ehrlich beeindruckt. Aus ihrer beschränkten menschlichen Sicht erschien ihr die Frau bislang wie ein Genie, zumal sie kaum älter als sie selbst zu sein schien. Allerdings fehlten ihr für beide Annahmen sowohl die Erfahrung mit dieser Spezies, als auch Vergleichspersonen. Dennoch - es war beeindruckend.
    " Danke", erwiderte Kalira freundlich und studierte die Anzeige des Scanners. "Es sieht alles gut aus. Ich werde Lt. Soran bitten, bei Ihrem Quartier vorbeizugehen und Ihnen frische Kleidung zu bringen. In der Zwischenzeit setze ich mich an den Bericht für Captain Dale."
    " Nicht nötig." Lillja verspürte wenig Lust, weitere Zeit hier zu verbringen und stieg langsam aus dem Bett. Als sie aufstand wurde ihr kurz schwindelig und sie musste sich an der Bettkante abstützen.
    " Warten Sie!" Kalira eilte zur Kommstation und tippte einen kurzen Text ein. Vermutlich war es eine schnelle Mitteilung an die Führungsebene.
    " Ich möchte nicht, dass Sie auf halbem Weg kollabieren und wieder hier landen - und ich muss dann den Kopf dafür hinhalten."
    Sie nahm Lillja am Arm und führte sie langsam hinaus. Kühle Luft schlug ihnen entgegen, als sie in den Gang traten.
    " Sie haben keine militärische Ausbildung, nicht wahr?", nahm Lillja das Gespräch wieder auf.
    " Nein, ich hatte bis vor wenigen Wochen überhaupt keinen Kontakt zum Krieg. Ich habe auf einer Station am Rande des Daru-Territoriums gelebt. Ich habe dort studiert und war Teil eines Teams, das die Seuche und genetische Merkmale der bekannten Spezies untersucht hat."
    " Sie haben an anderen Spezies experimentiert?"
    Sie erreichten den Aufzug und stiegen ein.
    "Ich habe mich auf einzelne Zellen beschränkt", gab Kalira zurück. "Experimente an lebenden Kreaturen finde ich sehr grausam und verabscheuungswürdig. Warum fragen Sie?"
    " Ich… habe einiges gesehen", antwortete Lillja möglichst vage. "Was war mit Ihren Kollegen?"
    " Das weiß ich nicht - die meisten Forschungen wurden als geheim eingestuft. Tut mir leid." Das glaubte Lillja ihr sogar, dennoch sagte sie:
    " Es ist wirklich frustrierend, immer solche Antworten zu bekommen."
    " Das glaube ich Ihnen. Reden Sie mit Dale, ich glaube, er ist kein schlechter Mann. Es kann aber auch gut sein, dass er selbst keine Ahnung hat - die Hierarchie ist sehr darauf bedacht, jedem nur das Allernötigste mitzuteilen."
    Sie hatten ihr Quartier erreicht und Lillja öffnete die Tür.

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