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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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über sie gebeugt. Sie konnte sehen, wie sich sein Brustkorb ungewöhnlich schnell hob und senkte.
    " Mir ja - was ist mit dir?" Sie rutschte ein Stück zurück und setzte sich dann auf.
    " Das ist nur die Hitze hier."
    " Hitze?" Es mochten gut und gerne fünfundzwanzig Grad Celsius sein - warm vielleicht, aber sicher nicht mehr. Sie erinnerte sich jedoch daran, das Ankur, der Planet, auf dem sich die Xhar entwickelt hatten, deutlich kühler war und sie mit warmen Temperaturen nicht gut zu recht kamen.
    " Woher wusstest du, wo ich zu finden bin?", wechselte sie das Thema, kam sich im gleichen Moment aber dumm vor, da sie selbst wusste, dass man sie sowohl über das Implantat, wie auch über den Kurzstreckenkommunikator jederzeit orten konnte.
    " Schon klar", unterbrach sie ihn, ehe er antworten konnte. "Was ist los?"
    " Sha und Azarion warten draußen - es ist bald Zeit zum Essen - und hier wird richtig gekocht, keine vakuumversiegelten Widerlichkeiten!" Sein Tonfall und die Wortwahl waren seltsam.
    " In Ordnung", meinte Lillja, der Gedanke an etwas Frisches war wirklich verlockend. Sie ließ sich von dem Soldaten auf die Beine ziehen, bemerkte dabei jedoch, dass er ein wenig unkoordinierter als gewöhnlich wirkte und ein wenig zu viel Kraft aufwandte, sodass sie leicht ins Straucheln kam und sich an ihm abstützen musste, um nicht gleich wieder zu Boden zu gehen.
    " Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte sie daraufhin erneut und sah ihn kritisch an.
    " Sicher", antwortete Cor und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. "Wir haben vielleicht ein bisschen viel Zeit im V98 verbracht, wir haben auf Inso angestoßen und philosophiert, was für ein zweitklassiger Soldat seinen Platz wohl einnehmen wird - das kann sich schnell auf die Feinmotorik auswirken."
    " Ihr wart in einer Bar?" Die nach einem Medikament benannt wurde, fügte sie in Gedanken hinzu.
    "Natürlich ."
    Natürlich. Sie hob die Augenbrauen, musste dann jedoch lächeln. Diese Seite an dem Soldaten war ihr bislang nicht begegnet.
    Sie erreichten den Ausgang und Lillja zog sich Stiefel und Jacke wieder an, ehe sie in die deutlich kältere Umgebung hinaustrat.
    Wie erwartet standen Lt. Commander Sha H'Rega und Ensign Azarion Tiron unweit des Schotts und unterhielten sich.
    " Sie haben das Arboretum entdeckt", begrüßte H'Rega sie und warf einen langen Blick den Gang hinunter. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man so schnell eine erdähnliche Umgebung erschaffen würde."
    " Eigentlich ist es kaum überraschend", wandte Azarion ein. Er wirkte etwas aufgedreht. "Immerhin sind seit dem Sol-Zwischenfall über vier Millionen Menschen der Flotte beigetreten."
    " So viele?" Sie hatte mit einem Bruchteil dieser Zahl gerechnet.
    " Bei über sieben Milliarden Menschen halte ich vier Millionen für keinen überwältigen Anteil", fuhr H'Rega fort. "Hätten wir noch einen Planeten, den wir verteidigen könnten, so würde jeder einzelne Xhar kämpfen!"
    Ihr Gefühl sagte ihr deutlich, dass sie dieses Thema besser meiden sollte, zumal die Feierlaune der drei Soldaten nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Feinmotorik geführt haben schien, sondern auch deutlich die Hemmschwellen herabgesetzt hatte. Sie hätte sich nie träumen lassen, den Lt. Commander einmal so frei heraus sprechen zu hören.
    " Auf welches Deck müssen wir?", lenkte sie das Thema vorsorglich in eine andere Richtung.
    " Zwei hoch - hintere Sektion, wenn ich mich recht erinnere", gab Cor an und machte sich Richtung Lift auf. Hinter ihnen gingen H'Rega und Azarion und nahmen ihr Gespräch leise wieder auf.
    " So viele Habitate", meinte Lillja und betrachtete die zahlreichen Türen im Vorbeigehen. "Ist eines davon deiner Heimat nachempfunden - oder Ihrer?" Sie drehte sich bei den letzten Worten zu den beiden anderen Soldaten um.
    " Meine Heimat war zu unbedeutend", antwortete Cor nach einem Zögern. "Sha und Azarion sind geborene Soldaten."
    " Was soll das bedeuten?"
    " Wir haben keine Heimatwelt", begann Azarion, wurde jedoch schnell von H'Rega unterbrochen:
    " Das ist ein Kapitel, über das wir nicht gerne sprechen - schon gar nicht mit jemandem, der nicht unserem Volk angehört."
    " Ganz schön rassistisch", sagte sie verärgert.
    " Man nennt es speziesistisch", korrigierte Azarion sie leichthin. "Und ich sehe wirklich keinen Grund, warum man sich darüber ausschweigen muss - es ist, wie es ist! Und ich bin nicht der Meinung, dass…"
    " Deine Meinung, kann deine Meinung bleiben", unterbrach ihn

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