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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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hatte sie sich dafür entschieden, das Bein zumindest lokal zu betäuben - die Vorräte an Medikamenten waren beschränkt, das wusste sie, aber sie würde kaum arbeitsfähig bleiben, wenn der Schmerz zu stark würde. Sie musste schnell wieder einsatzfähig sein - Kalira mochte eine ausgebildete Wissenschaftlerin mit eindrucksvollen Qualifikationen sein, aber es hatte seinen Grund, warum sie das Labor leitete, während sie auf der Krankenstation Lillja unterstand. Sie war nicht belastbar und funktionierte nur, wenn sie sich auf eine einzelne Aufgabe konzentrieren konnte.
    Das OPG startete die Behandlung und begann damit, die Betäubung zu setzen, als sich die Türen erneut öffneten und ein blutüberströmter Ingenieur eintrat. Er schwankte ein paar Schritte in den Raum hinein, dann fiel er auf den Boden und rührte sich nicht mehr.
    "Kalira!"
    Die Daraa sah nur grob in ihre Richtung und hob abwehrend die Hand, dann löste sie sich endlich und eilte zu dem Xhar herüber. Lillja schloss die Augen und kämpfte gegen den Wunsch an, ihre eigene Behandlung zu unterbrechen. Es würde nicht lange dauern, das wusste sie und sie wusste auch, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, damit nicht zu warten.
    Das Gerät tat etwas sehr S chmerzhaftes und Lillja sah wieder auf. Es hatte das zerstörte Gewebe entfernt und die verwundete Schlagader geschlossen. Nun injizierte es eine klare Flüssigkeit und begann damit, die Wundränder zu verschließen. Kaum eine Minute später war nur noch eine etwa fünf Zentimeter lange Narbe zu erkennen und Lillja stand auf.
    Sie ging neben Kalira auf ein Knie und half ihr, den Techniker auf den Rücken zu drehen. Er lebte, stellte Lillja mit einem schnellen Handgriff fest, hatte jedoch immens viele Schnitt- und Splitterwunden an Armen, Händen, Gesicht und Hals.
    "Wir bringen ihn da rüber", bestimmte Lillja und deutete auf eine der Behandlungsliegen. Gemeinsam zerrten sie ihn hinüber und wuchteten ihn auf die Sitzfläche.
    "Das ist Glas", kommentierte Kalira, während sie einen fingerlangen blutigen Splitter unter seiner Haut hervorzog. "Er muss durch eine Glaswand gefallen sein." Sie hielt plötzlich inne und sah erschrocken auf. "Das Labor!"
    "Seine Hautpanzerung hat das Gröbste abgefangen - kümmern Sie sic h um Fenric, ich mache das hier – und um Ihr Labor kümmern wir uns irgendwann später."
    Kalira nickte und Lillja konnte ihr ansehen, wie schwer ihr diese Entscheidung fiel, doch dann ging sie zurück zum Yndra, während Lillja vorsorglich einen Knochen- und Weichteilscan anfertigen ließ.
    "Kalira – Sie haben dort doch bitte nichts Gefährliches, was jetzt vielleicht freigesetzt wurde?", fügte Lillja nach einen Moment an und registrierte erleichtert, wie die Daraa leicht den Kopf schüttelte.
    "Nein, das hier ist ja kein Forschungsschiff und alles, was uns auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte, ist sicher verwahrt – da müsste schon weit mehr kommen, als das hier."
    D er Scanner meldete die ersten Ergebnisse, die jedoch zeigten, dass der Xhar, von den Schnitten und ein paar bösen Prellungen abgesehen, nichts weiter hatte einstecken müssen.
    Sie holte sich aus einem der Beistelltische eine Metallschale, sowie ein paar Tupfer, Kompressen und eine lange Pinzette und begann damit, die einzelnen Glassplitter aus seiner Haut zu ziehen.
    "Die Komm scheint wieder zu funktionieren", meinte Kalira nach einer ganzen Weile. Sie hatte Fenric sediert und das große Operationsgerät tat irgendetwas mit seinem Kopf. Lillja war zwischen der Sorge um ihn und der Neugier hin- und her gerissen, hatte sich aber letztlich dafür entschieden, ihre Aufmerksamkeit auf den Xhar vor sich zu lenken. Der Unteroffizier dämmerte zwischen trüber Erkenntnis und Bewusstlosigkeit und Lillja begann sich zu fragen, ob dieser Zustand wirklich nur von den Schmerzen der offensichtlichen Wunden kommen mochte, oder ob sie vielleicht etwas übersehen hatte.
    Erst mit deutlicher Verspätung begriff Lillja, was die Daraa hatte aussagen wollen und warf einen Blick zur Komm, die neben der Eingangstür verbaut war. Die Leuchte darüber blinkte rhythmisch, doch der Rufton blieb aus.
    "Krankenstation hier", sagte sie deutlich, musste aber feststellen, dass die Sprachsteuerung nicht aktiv war.
    "Verflucht", murmelte sie und legte die Pinzette ab, um mit schnellen Schritten an das Gerät zu eilen und die Anfrage manuell zu beantworten:
    "Krankenstation hier!"
    "Medizinischer Notfall auf der Kommandobrücke,

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