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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Deck eins - wir brauchen hier einen Sanitäter." Es war nicht die ruhige, gefasste und stets sichere Stimme des Hauptkoordinators, die ihr nun abgehackt und schwer verständlich entgegenschlug, aber Lillja erkannte auch nicht, wem sie gehören mochte.
    "Ich bin auf dem Weg. Winter Ende." Sie unterbrach die Verbindung, tauschte einen schnellen Blick mit Kalira, die einfach nur nickte und griff sich eine der gepackten Notfalltaschen, die direkt neben dem Ausgang standen und machte sich auf den Weg.
    Sie fuhr auf Deck eins und stellte während der Fahrt erleichtert fest, dass der Lift das beschädigte vierte Deck problemlos durchfuhr, dann trat sie auf den langen Gang hinaus und wandte sich Richtung Bug. Hier oben war die Zerstörung noch deutlicher zu erkennen. Der größte Teil der Deckenbeleuchtung war ausgefallen und mehrere Türen wurden von Kraftfeldern zusätzlich abgeschirmt, sodass Lillja annahm, dass sich auch dahinter Hüllenbrüche verbergen mochten. Sie waren in etwa auf gleicher Höhe, wie der Schaden auf Deck vier - was auch immer die Ro'ha getroffen hatte, es hatte deutlich mehr Schaden angerichtet, als sie zunächst geglaubt hatte. Vielleicht war es der Asteroid gewesen, den sie über die Projektion gesehen hatte, aber sicher war sie sich natürlich nicht.
    Sie eilte den Korridor entlang, wobei sie zwei mal über größere Trümmer hinwegsteigen musste, dann lag Sektion eins, Raum null vor ihr und sie betätigte den Öffner. Das Türblatt bewegte sich widerstrebend ein Stück zur Seite und verkeilte sich dann geräuschvoll, sodass sich Lillja kurzerhand durch die halb geöffnete Tür schob.
    Die Brücke war anders, als sie erwartet hatte, obgleich sie eine gewisse Ähnlichkeit zu jener aufwies, die sie auf dem Video von der Torga'Ki gesehen hatte. Der Raum war verhältnismäßig klein und wurde von einem ovalen Tisch dominiert, der sicherlich irgendeinen Nutzen hatte, sich jetzt jedoch leer und dunkel präsentierte. An den beiden Längswänden befanden sich zahlreiche Konsolen, während die Schmalseiten von großen Bildschirmen eingenommen wurden, die irgendwie veraltet wirkten.
    "Winter", zog ein Techniker jenseits des ovalen Tisches ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Sie bahn te sich ihren Weg vorbei an weiteren Crewmitgliedern, die nicht von ihrer Arbeit aufsahen und erkannte nun die zwei Leichen am Boden und eine dritte, verwundete Gestalt. Einer der Toten war der Hauptkoordinator - sie hatte sich seinen Namen nie eingeprägt, fiel ihr ein, als sie seine blutüberströmte Gestalt sah. Die andere Leiche identifizierte sie mit einem schnellen Blick als Verschlüsselungstechniker Rhuk. Ihr blieb jedoch kaum Zeit, die Toten zu betrauern, denn als sie den Verwundeten umrandet hatte, erkannte sie in der dunklen Gestalt Captain Simarim Dale.
    "Versuchen Sie es weiter", befahl er gerade, ehe er seine Aufmerksamkeit Lillja zuwandte und sie musterte. " Gut, dass Sie wieder im Dienst sind", kommentierte er und drehte ihr seine rechte Körperseite zu. "Bringen Sie das in Ordnung."
    Ein metallischer Splitter hatte sich in seinen Oberarm gebohrt und als Lillja die Stelle genauer betrachtete, erkannte sie, dass sich seine dunkle Uniform auf Höhe der unteren Rippen mit Blut vollgesogen hatte.
    "Ich muss mir das ansehen", meinte sie und als Dale leicht nickte, öffnete sie seine Jacke im unteren Bereich und zog den Stoff nach oben. Sie hielt erschrocken die Luft an, als sie erkannte, dass seine Haut auf einer Fläche von etwa der Größe ihrer ausgestreckten Hand verbrannt war und das blutige Fleisch offen lag.
    "Was ist passiert?" Sie versuchte die Lage zu erfassen und atmete durch. Die Wunde verströmte einen schrecklichen Geruch von verbrannter Haut, doch das durfte sie jetzt nicht stören.
    "Ich stand zu nah an einer Energieleitung, als sie überlud", erklärte er, während er ein Pad entgegennahm.
    "In Ordnung", sie überlegte kurz, kam dann zu dem Schluss, dass sie zunächst den Splitter entfernen und dann die Verbrennung behandeln würde.
    Dale würde sicherlich hier bleiben, also musste sie dafür sorgen, dass er einsatzfähig blieb, solange diese Krisensituation anhalten würde.
    "Ich brauche ein Messer", murmelte sie und sah sich um. Dale hatte überrascht aufgesehen, jedoch nichts weiter gesagt. Lillja ließ den Blick über die Brücke schweifen, es waren insgesamt sechs Techniker anwesend, die vermutlich regulär hier eingesetzt wurden und nun hektisch kleinere Brände löschten und Trümmer beiseite

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