Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
Techniker halb entschuldigend und halb stolz.
Lillja war über diese Fügung nicht unglücklich – Crelon Reka war ein höchst unangenehmer Zeitgenosse, mit dem sie vom ersten Tag an ihre Probleme gehabt hatte, dennoch war sie froh, dass er den Blutverlust überstanden hatte und überleben würde. Es war noch immer unklar, wodurch seine Verletzungen entstanden waren und warum die Symptome erst jetzt aufgetreten waren. Sie hatte den stellvertretenden Hauptkoordinator nach einer passenden Schadensmeldung gefragt, doch dieser hatte ihr nicht weiterhelfen können. Sie würde sich mit dieser Frage erst beschäftigen können, wenn sie zurückgekehrt waren.
Nach einer Weile trafen auch endlich die anderen Soldaten ein und gemeinsam betraten sie die hintere Fläche des kleinen Transporters und klappten die Sitzbänke herunter.
"Ich bin noch immer der Meinung, dass du nicht mitkommen solltest", meinte Cor, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
"Wir haben das zu Genüge geklärt, Lieutenant." H'Rega legte die Sicherheitsgurte an und warf einen Blick zu Jargon. "Wir sind bereit."
"Verstanden", antwortete der Techniker und startete die Motoren.
Cor sah sie unentwegt an. Der hochgewachsene Soldat saß ihr gegenüber und Lillja erwiderte seinen Blick. Nur am Rande hörte Lillja, wie ihr Pilot das Startprotokoll durchging und schließlich die Freigabe durch einen Koordinatoren erhielt.
Den Angaben des Piloten nach verließ die Ro 1 den Hangar und flog einige Zeit durch den Raum, bis sich Jargon erneut zu Wort meldete:
"Bereite Hyperraumsprung vor. Bereitmachen."
Lillja schloss die Augen und fühlte, wie sie in den Sitz gedrückt wurde und sich ein unangenehmes Gefühl in ihrem Kopf breitmachte, das jedoch nach wenigen Augenblicken nachließ.
Schließlich hörte sie Geräusche neben sich und als sie aufsah, erkannte sie, dass H'Rega einen kleinen Projektor aktivierte, der das holographische Abbild eines grünen Planeten in den Raum warf.
"Das aufgegebene Siedlungsprojekt Uka", bemerkte er. "Rund 237 LWE während des Tages."
Azarion neben ihr machte ein überraschtes Geräusch und sah von dem Pad auf, das er zuvor betrachtet hatte.
"Das sind fast zwanzig Einheiten über der Belastungsgrenze!"
"Daher das SK14.3", unterbrach der Lt. Commander ihn mit deutlichem Unwillen. "Mit etwas Glück befindet sich die Terraformingstation noch in einer stabilen Umlaufbahn. Wir werden einige Scans vom Shuttle aus machen und nach Möglichkeit andocken - ist das nicht möglich, werden wir unweit der terrestrischen Anlage landen. Detaillierte Pläne beider Ziele befinden sich in den Universalcomputern der Anzüge", fuhr H'Rega fort und fügte an Jargon gewandt zu: "Melden Sie, sobald die Scanner etwas erfassen."
Der Techniker nickte und H'Rega wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Männern und Lillja zu.
"Ihr alle wisst, wie wichtig unser Auftrag ist. Wir müssen dort etwas finden", fuhr er fort. "Alle Vorräte des SK befinden sich in unserem Besitz und die Ro 1 ist das einzige Shuttle, das momentan in Betrieb genommen werden kann. Unsere Techniker schätzen, dass die Ro'ha noch etwa zweihundert Stunden mit der verbliebenen Energie betrieben werden kann - danach destabilisieren sich die Kraftfelder um die Hüllenbrüche."
Sie konnte fühlen, dass er noch mehr sagen wollte, doch da mischte sich die Stimme des Piloten ein:
"Keine Spur von der Station - aber die Scanner erfassen Trümmer auf der Oberfläche. Signatur passt zur imperialen Flotte. Der umliegende Wald ist sehr dicht, aber es gibt eine Lichtung in der Nähe - ich könnte Sie dort absetzen."
"Wie nah?"
"Die Trümmer liegen unterhalb einiger Steilklippen", antwortete der Pilot und sah dabei auf eine topographische Karte vor sich. "Ich messe leicht erhöhte Strahlungswerte. Vielleicht verursacht durch Teile des Antriebs, Sie sollten sich nicht länger als nötig dort aufhalten. Das Gelände westlich sieht gut aus. Fünfzig LE, vielleicht näher, aber nicht viel. Die Strahlung destabilisiert unsere Antriebsmatrix."
Immerhin mussten sie nicht weit laufen.
"Wir werden sehen, was wir vorfinden - wir bergen die Trümmer, nehmen die angeforderten Proben und fliegen dann weiter zur Station. Laut den geschichtlichen Aufzeichnungen haben wir keine Lebensformen zu erwarten, aber wir sollten auf alles gefasst sein."
"Warum warten wir nicht bis zur Dämmerung?", fragte Lillja leise an Azarion gewandt.
"Der Planet benötigt für eine Umdrehung 192 Standardstunden",
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