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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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überraschter Schrei entfuhr ihr, dann musste sie plötzlich darum kämpfen, sich auf den Beinen zu halten. Sie rutschte und stolperte einen Schritt schräg die Böschung herab, dann glitt sie endgültig aus, überschlug sich zweimal, ehe sie, Sekunden später, von einem matschig-modrigen Boden abgebremst wurde.
    Benommen erhob sie sich auf Hände und Knie, sank aber augenblicklich zentimetertief ein. Über ihr durchbrach der Xhar ebenfalls das Dickicht . Ihr Schrei musste ihn gewarnt haben, denn er bremste seinen Lauf rechtzeitig ab, sodass er ihr Schicksal nicht teilte. Er zögerte jedoch keinen Augenblick, ließ sich in die Hocke sinken und rutschte, die Füße voran, kontrolliert hinab.
    Irgendwie kam Lillja wieder auf die Beine und watete panisch los. Der Fluss war breit - fünfzig Meter sicherlich, aber er schien über keine nennenswerte Strömung zu verfügen. Rechts und links von ihr verliefen das Ufer und dahinter die steile Böschung. Ein Stück weiter nördlich schlug der Fluss eine enge Kurve ein, während er sich in südlicher Richtung halbwegs gerade durch die Landschaft fraß.
    Mühsam machte sie ein paar Schritte und sank nach einigen Metern bereits bis fast zu den Knien im Wasser ein. Dann packte sie eine starke Hand im Nacken und riss sie herum. Lillja verlor den Boden unter den Füßen und schlug mit dem Rücken voran auf die Wasseroberfläche und wurde unter sie gedrückt. Der Xhar ließ von ihrem Hals ab und plötzlich fühlte sie den Druck seiner Hand auf der Brust, der sie unbarmherzig unter Wasser hielt. Sie würde ertrinken.
    Sie strampelte und wand sich, versuchte irgendwie, sich zu befreien, bis er sie schließlich schwungvoll aus dem Wasser zog und sie hustend nach Luft ringen ließ.
    Er schleuderte ihr ein paar Worte entgegen, die sie nicht verstand, dann war sie schon wieder unter Wasser und fühlte Panik über sich zusammenbrechen. Hatte sie wirklich die Auslöschung ihrer Heimat und den ganzen Wahnsinn der letzten Monate überlebt, um hier ertränkt zu werden? Das war wirklich einer der schlechtesten Scherze, die das Schicksal ihr gegenüber je gemacht hatte.
    Ihre Rechte tastete über den schlammigen Boden, während sie versuchte, die Nägel der anderen Hand in die Haut des Xhar zu bohren, doch seine natürliche Panzerung schützte ihn. Dann fanden ihre tastenden Finger auf dem Grund etwas Hartes und schlossen sich darum. Ein Stein - so groß wie ihre Faust, der an einer Seite abgesplittert und scharfkantig war.
    Wieder zog er sie aus dem Wasser und Lillja hustete.
    Mit aller Kraft, die ihr noch geblieben war, brachte sie den Arm nach oben und schlug ihre improvisierte Waffe gegen den Unterarm, der sie hielt. Tatsächlich ließ er sie los und für einen Herzschlag sank sie wieder unter Wasser, brachte aber irgendwie die Füße unter sich und stemmte sich in die Höhe. Noch aus der gleichen Bewegung setzte sie Jargon nach und schlug ihm mit der scharfen Kante ins Gesicht. Blut spritzte ihr entgegen und der Xhar stieß ein gequältes Keuchen aus, während er eine Hand gegen die Wunde presste. Auch seinen Unterarm hatte sie getroffen und erkannte zufrieden, dass sich das umliegende Wasser langsam rot zu färben begann.
    Dennoch war sie ihm, dieser zwei kleinen Treffer zum Trotz, nicht gewachsen und das wusste sie.
    Sie ließ von ihm ab, watete durch das Wasser und erreichte das Ufer. Sie war so erschöpft, dass sie glaubte, sich jede Sekunde übergeben zu müssen, aber sie durfte sich jetzt keine Schwäche erlauben. Hinter ihr kam auch der Techniker wieder auf die Beine und als sie einen Blick über die Schulter warf, sah sie eine Waffe in seinen Händen.
    Was war hier nur los?!
    Panisch flog ihr Blick über die Umgebung. Rechts waren der Fluss und Jargon - sie mochte eine gute Schwimmerin sein, aber ihre Kraft würde niemals für diese Distanz ausreichen, außerdem wusste sie nicht, wie gut sich ihr Gegner im Wasser fortbewegen konnte. Links befand sich die steile Böschung - zu steil, um sie hinaufzulaufen, außerdem war sie dort vollkommen schutzlos. Vor ihr das Ufer mit karger Vegetation und die Flussbiegung.
    Sie rannte in gerader Richtung los, hörte den Xhar fluchen und schlug einen Bogen, um zumindest die wenigen Büsche, die hier wuchsen, zwischen sich und ihren Verfolger zu bringen. Ein Schuss löste sich und etwas jagte an ihr vorbei und riss den Boden nur knapp vor ihr auf. Er hatte auf sie geschossen. Panisch schlug Lillja einen Haken und rannte weiter. Was, um alles in der

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