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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Welt, war nur in diesen Xhar gefahren?
    Die Geräusche hinter ihr machten deutlich, dass Jargon ihr folgte, dann erreichte sie die Biegung und erkannte, dass die Uferböschung hier deutlich flacher verlief. Ohne zu zögern kämpfte sie sich hinauf und fand sich mit rasendem Herzen in der Düsternis des Waldes wieder.
    Obwohl ihr das Blut in den Ohren rauschte und ihre Lungen brannten, durfte sie nicht stehen bleiben. Sie schlug sich tiefer ins Unterholz und wechselte mehrfach die Richtung. Dann, als sie sicher war, jede Sekunde zusammenbrechen zu müssen, kroch sie in den Schatten zweier großer Wurzeln und versuchte, zu Atem zu kommen.
    Was hatte das zu bedeuten? Jargon hatte sich ganz offensichtlich gegen sie gewandt - aber warum?
    Seitlich von ihr raschelte es und Lillja hielt voller Angst den Atem an. Sie hatte ihn nicht abgehängt.
    Den Stein hatte Lillja irgendwo fallen gelassen und der Visor samt Headset war ihr irgendwann vom Kopf gerissen worden, also ließ sie ihren Blick über die direkte Umgebung schweifen und entdeckte einen abgebrochenen Ast zwei Meter vor sich.
    "Bei den Göttern", drang Jargons wütende Stimme kalt zu ihr und seine Gestalt schob sich langsam und bedrohlich in ihr Sichtfeld. "Wenn Sie nur noch den kleinsten Widerstand leisten, werde ich Sie Stück für Stück häuten."
    Es war vorbei. Keine drei Meter vor ihr trat er zwischen den dornigen Büschen hervor und hob die Stardust, bis die Mündung auf ihre Stirn zielte. Er blutete aus den Wunden an Arm und Gesicht, aber sie schienen nicht tief genug, um ihn wirklich zu gefährden.
    Schade.
    "Aufstehen", verlangte er und widerwillig kam sie dem nach…

Das Geburtsschiff
     
    Tiefer und tiefer drangen Quotaz und sein stummer Führer in das Schiff vor, das die Heimat seines Volkes umkreiste. Es war das Geburtsschiff, hatte er begriffen, während sie an den unzähligen Kammern vorbeigegangen waren. Boden und Wände waren mit einem feinen Gespinst von mikroskopischen Lebensformen bedeckt, die atembare Luft erzeugten und die notwendige Wärme ausstrahlten, die seine Brüder benötigten, um heranzureifen.
    Außerdem gaben sie die Gedanken der Stimme wieder, war es ihm bewusst geworden. Die Stimme seiner Göttin, der Mutter, die seinen Körper erschaffen und mit seinem Geist gefüllt hatte.
    Endlos war ihm der Weg erschienen, den er gegangen war, während sein Körperpanzer langsam trocknete und aushärtete. Sein Blick war immer schärfer geworden und nun wusste er, dass er neben der Wärme auch Farben sehen konnte. Auch sein Gehör hatte eingesetzt und nahm die leisen Geräusche war, die seine Klauen auf dem Boden verursachten, während er an seinen Brüdern vorbeiging.
    Er war stetig einer sanften Windung hinab gefolgt, bis sich der Gang schließlich erweiterte und einer gigantischen Halle wich. Die Mikroorganismen hatten sich hier zu bizarren Formen gefügt, die sich zwischen den Wänden und der Decke spannten.
    In ihrer Mitte erkannte er sie, die Stimme, die Muttergöttin. Groß und majestätisch thronte sie auf einer dunklen Anhöhe im Zentrum der Kammer und schickte ihre Gedanken zu ihm und seinen tausenden Brüdern, die sich nach und nach versammelten, um ihr zu dienen.
    Wir sind , sang ihre Stimme einer vollkommenen Melodie folgend. Quotaz wurde die Bedeutung ihrer Worte bewusst und er stimmte leise in die Melodie ein. Ihm folgten seine Brüder und schon bald wurde das ganze Schiff von den vibrierenden Stimmen erfüllt.
    " Wir sind" , hallte es in seinem Kopf nach - ja, sie waren die einzige Macht , die in dieser Realität eine Bedeutung haben durfte…

Kapitel 6
     
    Er trieb sie mehrere Minuten lang schweigend durch den Urwald, bis sich die Vegetation plötzlich zurückzog und ein kleines Dorf vor ihnen auftauchte. Es bestand aus einer Handvoll grüner Zelte und einfacher Hütten, die auf kurzen Stelzen standen und ein wenig archaisch aussahen. Die Außenwände waren aus einem hellen, unbehandelten Holz gefertigt und wurden von zahlreichen schmalen Fenstern unterbrochen, die mit feinmaschigen Netzen bespannt waren. Vielleicht gab es ja doch zumindest Insekten, kam es ihr in den Sinn, doch sie verdrängte den unpassenden Gedanken sogleich.
    Zwei Behausungen im Zentrum waren von beachtlicher Größe, Lillja schätzte ihre Grundfläche auf sicherlich sechzig oder mehr Quadratmeter, zwischen denen sich eine Freifläche befand. Lillja zählte acht Daru in uneinheitlichen Kampfanzügen und unterschiedlicher Bewaffnung, die um eine kleine

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