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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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dem Essen ein Geschmack von Erbsen nach, doch diesmal erinnerte es sie an die Ro'ha und füllte ihren Geist eher mit Wehmut, als mit Ekel.
    "Bekommt ihr es wieder in die Luft?", fragte sie schließlich.
    Azarion hatte sich ebenfalls eine eingeschweißte Ration genommen und zog sorgsam die Folie ab, um das graue Etwas zu betrachten, das maschinell in eine perfekt e, rechteckige Form gepresst wurde.
    "Ich denke schon, aber die Sensorenphalanx ist hinüber." Er drehte seine Ration kurz in den Händen und schob sich schließlich den kompletten Riegel in den Mund, kaute zweimal kurz und schluckte. Es sah irgendwie raubtierhaft aus, wie ein Vogel, der sich einen Fisch geschnappt hatte und ihn in einem Stück herunterwürgte.
    "Was ist los?", wollte Azarion plötzlich wissen und ihr wurde bewusst, dass sie ihn aus großen Augen anstarren musste, ehe sie sich ein Lächeln abrang und den Kopf schüttelte.
    "Gar nichts."
    Er zögerte und betrachtete ihr Gesicht einen Herzschlag lang, doch dann fuhr er fort: "Ohne Sensoren sind wir leider etwas blind." Er richtete seinen Blick nun auf H'Rega und schien auf eine Reaktion zu warten, die jedoch nicht kam.
    "Dann lassen wir die Hecktür offen und fliegen nach Sicht. Solange wir auf dem Planeten sind, sollte das doch machbar sein", kommentierte Lillja und wandte sich wieder ihrer Ration zu.
    "Das ist… ein seltsamer Vorschlag", meinte Azarion und seufzte. "Aber leider bislang wohl der Beste, den wir haben. Schlägt auf jeden Fall meine Idee, ein Sichtfenster in den Bug zu schneiden." Er lachte leise und stand wieder auf.
    "Ruh dich noch etwas aus, aber behalte den Bioscan ner im Auge", sagte er und ging zurück zur Lichtung.
    Eine Weile breitete sich Schweigen zwischen den Bäumen aus, bis sich H'Rega schließlich leise stöhnend in eine bequemere Position brachte und Lillja seinen Blick spürte.
    "Sie erinnern sich an das Gespräch, das wir zuvor geführt haben?", fragte er schließlich.
    "Ja." Zumindest in groben Zügen waren seine Worte noch präsent in ihrem Geist: Die Meuterei auf der Gi'vol, Versuche an Menschen , Rajan.
    "Wir werden nie wieder ein Wort darüber verlieren und es wird auch in keinem Bericht auftauchen", sagte er leise und Lillja nickte.
    " Das werden wir nicht", meinte sie nach weiteren stillen Augenblicken. "Danke, Lieutenant Commander."
    Er nickte und ließ seinen Blick über die Bäume streifen, dann zog er einen Scanner hervor und warf ihn Lillja zu, die ihn reichlich ungeschickt mit einer Hand fing und ihn startete. Neben ihren eigenen Signaturen empfing das Gerät keine weiteren Lebensformen. Sie ließ die Anzeige offen und legte das Gerät neben sich, während sie wieder auf die Ration in ihrer Hand sah.
    "Was machen wir wohl, wenn das Essen ausgeht?", murmelte sie.
    "Darüber sollten Sie sich wirklich keine Gedanken machen, Winter. Sie werden lange erstickt sein, ehe Sie auch nur richtigen Hunger fühlen und wir…"
    "Ich meine nicht hier", unterbrach sie ihn und sah wieder auf. "Ich meine allgemein. Die Erde ist zerstört, wovon sollen die überlebenden Menschen leben?"
    "Das vor Ihnen stammt nicht von der Erde", erklärte H'Rega. "Es handelt sich um die Jurpflanze. Wir bauen sie auf Agrarschiffen an und verarbeiten sie zu einer Grundpaste, die in jede Form gepresst werden kann und nahezu jeden Geschmack annehmen kann - auch wenn manche behaupten, ihr Eigengeschmack sei noch wahrnehmbar."
    Daher die Erbsen.
    "Ich schätze, dass für Menschen eine andere Zusammensetzung der beigefügten Nährstoffe verwendet wird, aber im Grunde ist das, was Sie dort essen, nichts anderes als das, was wir bekommen."
    Das erklärte einiges.
    "Ich schätze, ich weiß gar nichts über dieses Universum…", kommentierte sie etwas niedergeschlagen und musste an das denken, was Tulan ihr gesagt hatte.
    "Das Meiste ist auch vollkommen irrelevant - und auf die wirklich interessanten oder wichtigen Fragen werden weder Sie, noch ich wohl jemals eine Antwort bekommen."
    "Zum Beispiel?" Sie hatte etwa die Hälfte ihrer Ration verzehrt und wickelte den Rest sorgsam ein, um ihn in einer Gürteltasche zu verstauen. Ihr Magen fühlte sich seltsam voll und angespannt an, sie sollte es lieber nicht übertreiben.
    "Das wirklich Wichtige eben: Woher kommt der Feind und was will er überhaupt von uns?" Er seufzte , schien dann jedoch etwas über Funk zu hören, denn plötzlich nickte er, zog die Kontrolleinheit hervor und betätigte eine Taste darauf, ehe er leise sagte: "Wir kommen", ehe

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