Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
berührte die entsprechende Taste neben dem Rahmen, woraufhin sich das Schott langsam zuschob und mit einem gut hörbaren Klicken einrastete.
"Ich dachte, die Anzüge wären irreparabel beschädigt worden?", richtete sie nun das Wort an Fenric. Sie wollte Azarion nicht ablenken.
"Sind sie - zumindest die integrierten Computer, der Helm konnte die ganze Zeit über senden, aber ohne funktionsfähigen Empfänger…" Er ließ den Satz unvollendet und Lillja nickte. Wenigstens in diesem Punkt hatten sie einmal Glück gehabt.
"Bring uns zu dieser Station", verlangte nun H'Rega kühl.
Azarion nickte und Lillja konnte förmlich fühlen, wie sein Blut in Wallung geriet, während sich das Shuttle holprig vom Boden drückte und langsam an Geschwindigkeit gewann…
Das Geburtsschiff
Lange stand Quotaz an der Seite seiner Brüder und starrte das verschlossene Schott an, ehe ein leises Summen ertönte, das sich langsam zu einem Gesang steigerte, der die Essenz seiner Seele schwingen ließ. Es war ein anderer Gesang, als jener, den er in der großen Kammer gehört hatte - er war härter, eindringlicher, aggressiver.
Die Versiegelungen der einzelnen Segmente des Schotts lösten sich und Stück für Stück zogen sich die gebogenen Platten zurück, bis schließlich ein Durchgang sichtbar wurde. Ein unausgesprochener Befehl ging durch Quotaz ' Gedanken und er richtete sich auf, während seine Hände die Waffe fester griffen. Seine Brüder machten im gleichen Herzschlag eine identische Bewegung, sodass das metallische Klingen, das ihre Panzer hervorriefen, laut durch die Halle schwang.
Dann setzte sich die erste Reihe in Bewegung und ging im Gleichschritt durch das Schott.
Nach und nach leerte sich die Halle, bis es schließlich auch an Quotaz war, mit geradem Blick und starrer Haltung sein neues Schiff zu betreten.
Er war Quotaz, ein Verteidiger - und er würde ausziehen, um seine Feinde zu vernichten. Das war seine Bestimmung…
Kapitel 12
Azarion steuerte das Shuttle dicht über den Baumwipfeln hinweg und war dabei so langsam, dass sich Lillja zunächst argwöhnisch gefragt hatte, ob sie bei dem Tempo vielleicht einfach vom Himmel fallen würden. Aber das taten sie nicht. Vorerst.
"Zu Fuß wären wir nicht wirklich langsamer voran gekommen", sprach Fenric schließlich ihre Gedanken aus . Er handelte sich einen so düsteren Blick des jungen Soldaten, der kurz über die Schulter sah, ein, dass Lillja in diesem Moment wirklich froh war, dass nicht sie es gewesen war, die diesen Umstand angesprochen hatte.
"Wenn wir schneller fliegen, laufen wir Gefahr, dass der Helm abgerissen wird und dann sind wir doch wieder vollkommen blind. Außerdem ist es wirklich nicht einfach, so dicht über den Bäumen zu manövrieren."
Sie verkniff sich die Frage, warum es denn überhaupt so tief sein musste, denn eigentlich lag die Antwort auf der Hand - irgendwo über ihnen verlief der Energieschild, der ihnen schon einmal eine unsanfte Landung beschert hatte.
"Wir haben detaillierte Pläne der Anlage", ergriff Cor das Wort und drehte sich samt Sessel zu ihnen um. "Es sind allerdings die Originalpläne eines Standardschiffes - es ist möglich, dass in den vergangenen Jahrzehnten einiges umgebaut und verändert wurde."
"Aber an den Grundstrukturen wird sich nicht viel getan haben", meinte Fenric, löste seine Gurte und stand auf.
Offenbar hatte Cor den Projektor starten wollen, doch das Fach, in dem er untergebracht war, hatte sich nur zu zwei Dritteln geöffnet, sodass die metallene Kugel lediglich zweimal protestierend gegen die Klappe geprallt war und sich dann wieder in ihre Warteposition zurückgezogen hatte. Fenric schob das Fach auf und nahm die Kugel vorsichtig heraus. Sie lag einen Augenblick lang ruhig auf seiner Handfläche, dann kam Leben in das Gerät und sie schwebte ein Stück nach oben, sodass sich der Yndra wieder hinsetzen und nach seinen Gurten greifen konnte.
Der kleine Projektor warf ein unscharfes Hologramm in den Raum, das ein ovales Schiff darstellte. Das Bild vergrößerte sich, während die dunkle Außenhülle ausgeblendet wurde, sodass nun ein schiffsweiter Querschnitt erkennbar wurde. Lillja sah sieben Decks, die durch einen Aufgang verbunden wurden, der quer durch das Schiff führte.
"Das Standardmodell der letzten Jahre vor dem Krieg", erklärte Cor. "Bei Ankunft am vorbereiteten Zielplaneten werden die oberen Sektionen abgetrennt und verbleiben im Orbit." Er wandte sich kurz um und gab einen Befehl
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