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Roland Hassel - 14 - Piraten

Roland Hassel - 14 - Piraten

Titel: Roland Hassel - 14 - Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Butter, Käse und anderen leckeren Sachen gedeckt, die er oder jemand anders in den Kühlschrank getan hatte.
    »Im Flur steht die Tasche. Sie enthält Geld in verschiedenen Währungen; die Summe beträgt etwa 100000 Pfund. Dazu kommt ein Kuvert mit schwedischen Scheinen. Vielleicht lassen sich Fingerabdrücke sicherstellen.«
    »Wir werden sehen. Jetzt setz dich erst einmal und iß!«
    »Ich konnte die ganze Zeit keinen Kontakt zu dir aufnehmen. Diese Bande spinnt einen in ein Netz ein, das keine Maschen hat.«
    »Erzähl, wenn du willst. Ich höre dir zu.«
    Erst glaubte ich, gar nicht hungrig zu sein, doch dann schlang ich die belegten Brote in mich hinein. Vermutlich erlebte auch mein Magen eine Wiedergeburt. Dann begann ich zu reden und hörte erst wieder auf, als mir absolut nichts mehr einfiel. Hiller machte sich keine Notizen, doch dies würde sicher nicht mein letzter Bericht gewesen sein. Als ich auf die Uhr schaute, merkte ich, daß ich über zwei Stunden gesprochen hatte.
    »Ja, du«, sagte er schließlich und holte tief Luft.
    »Sechsundzwanzig Mann kaltblütig ermordet, Carl! Viele von ihnen waren meine Freunde.«
    »In London hast du eine ganze Menge riskiert.«
    »Was sollte ich denn tun? Manchmal hat man keine Wahl. Hoffentlich erreicht dich meine Liste in ein paar Tagen. Ich konnte in der kurzen Zeit nicht alle Firmen auswendig lernen, ich bin ja nur ein gewöhnlicher Bulle und kein Gedächtniskünstler.«
    Sorgfältig bestrich er ein Brötchen mit Butter und sagte, ohne mich anzusehen:
    »Als einen gewöhnlichen Bullen würde ich dich nicht bezeichnen. Ein paar Fragen möchte ich dir jetzt noch stellen; wir werden uns bald wieder treffen. Welchen Eindruck hattest du von den Herren Machec, Hodinsky, Ortega, Strahl und Ziegfelt?«
    »Sie sind ausgebildete Seeleute und das Kommandieren an Bord gewohnt. Machec spielte den Kapitän, was sicher damit zusammenhängt, daß er der Chef der Mörderbande ist.«
    »Nationalitäten?«
    »Gemischt. Alle sind Europäer.«
    »Russen?«
    »Einige vielleicht. Inzwischen kann man ja unter vielen Nationen wählen.«
    »Ich frage mich … nein, das hat Zeit. Wir machen erst einmal Schluß und freuen uns, daß du wohlbehalten nach Hause gekommen bist.«
    »Danke. Jetzt, wo die Anspannung nachläßt, merke ich, daß ich völlig erschöpft bin. Wie geht es denn nun weiter, Carl? Was ist eigentlich aus der Anklage gegen mich geworden?«
    Hiller holte seine Pfeife hervor, nuckelte nachdenklich am Mundstück und schaute mich auf eine Art an, die schwer zu deuten war.
    »Wir haben eindeutig Probleme mit dir, Rolle. Du bist Zeuge eines Massenmordes, du hast beobachtet, wie ein Schiff in die Luft gesprengt wurde, um eine Versicherungssumme zu kassieren. Na, wirst du vor Gericht auftreten und aussagen?«
    Ich schüttelte den Kopf, und das schien ihn nicht zu verwundern.
    »Nein, dann würde ich keine fünf Minuten mehr leben. Virena und Elin würden sie ebenfalls ermorden. Meine Aufgabe war, zu beobachten und Informationen zu sammeln. Das habe ich getan. Mehr kannst du nicht von mir verlangen.«
    »Was sagt dein Pflichtgefühl als Polizist?«
    »Dem lausche ich nicht. Als Polizist gehöre ich zur Fahndungsabteilung der Kripo Stockholm. Als Johnny Odler war ich Undercover-Agent für deine Gruppe bei Interpol. Das sind zwei Paar Stiefel.«
    »Wir akzeptieren diese Auffassung, auf alle Fälle in dieser Situation. Aber da du viele Angehörige dieser Organisation kennengelernt hast, möchte ich, daß du als Polizist weiter an diesem Fall arbeitest – unter der Voraussetzung, daß wir eventuelle Verbindungen nach Schweden entdecken. Du wirst mehrere Tage damit zu tun haben, Fotos von Interpol durchzusehen. In Zukunft wirst du Diener zweier Herren sein. Simon überträgt dir Fälle, die ganz normal wirken, jedoch mit mir zu tun haben.«
    »Ich kann also wie gewöhnlich arbeiten?«
    Er lächelte und hielt den rechten Daumen hoch, zum Zeichen, daß die Polizei mich wieder in ihre Arme geschlossen hatte.
    »Du bist voll und ganz rehabilitiert. Die ganze Räuberbande ist inzwischen verhaftet, und es steht fest, daß du absolut nichts mit der Sache zu tun hast. Kusken hat gestanden, daß er lediglich ›dem Bullen eins auswischen‹ wollte, wie er es ausdrückte. Simon kann dir Genaueres sagen.«
    »Weiß Virena davon?«
    »Ja, Simon hat mit ihr gesprochen. Ich bitte ihn, morgen früh herzukommen, damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt, bevor ihr gemeinsam zum Dienst geht.«
    Er erhob

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