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Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung

Titel: Rolf Torring 006 - Kapitaen Larrins Entlarvung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Wiederum, wenn er unser Gegner war, verstand ich es nicht, warum er uns die Bewegungsfreiheit zurückgab.
    „Daß wir uns wiedersehen würden, wußte ich", erwiderte mein Freund ruhig, „nur ahnte ich nicht, daß es in so kurzer Zeit geschehen würde. Sie scheinen mit den - Banditen in gutem Einvernehmen zu stehen, Toeba." Das Gesicht des Malaien verfinsterte sich sofort. „Die Männer sind meine Agenten, meine Werkzeuge, mehr nicht. Toeba steht mit keinem Halunken in Verbindung."
    „Das scheint aber doch der Fall zu sein, denn Sie begrüßten die Männer nicht wie - Agenten oder Untergebene, sondern wie gute alte Bekannte, Toeba." Ich hätte Rolf am liebsten einen Wink gegeben, den Malaien nicht zu sehr zu reizen. Was konnte er damit schon erreichen?
    Wirklich ärgerte sich der Mann derart über die Worte, daß er uns einen haßerfüllten Blick zuwarf. „Alle weißen Männer taugen nichts", erklärte er. „Toeba haßt die weiße Rasse."

    „Aber Sie haben uns ja eingeladen, wie ich sehe; Sie wollen uns auch gar nicht wieder fortlassen. Wenn Sie uns hassen, dann -"
    „Ich »hasse Sie mehr als alle anderen Weißen. Sie sollen nicht meine Gäste, sondern meine - Sklaven sein. Sie werden mich persönlich zu bedienen haben. Weigern Sie sich, dann ist es Ihre Schuld, wenn ich Mittel anwende, die Ihnen nicht angenehm sein werden. Und versuchen Sie zu fliehen, dann lasse ich Sie aufhängen, wie es die weißen Männer tun, wenn sie Menschen hinrichten." „Und worin besteht sonst noch unsere Tätigkeit bei Ihnen, Toeba?"
    „Das wird Ihnen mein Diener zeigen, dem Sie ebenfalls zu gehorchen haben. Er wird Sie bewachen und beaufsichtigen. Sie werden mithelfen, mein neues Haus zu bauen. Toeba wird in kurzer Zeit heiraten." „Etwa die weiße Frau?" entfuhr es meinem Freund. Das Gesicht des Malaien verzog sich wieder zu einem höhnischen Grinsen. Jedes Wort stark betonend, erwiderte er.
    „Ja, die weiße Frau, die Sie schreien hörten. Ich heirate die weiße Frau, um sie gleichzeitig ebenfalls zu meiner Sklavin zu machen."
    Nach diesen Worten klatschte der Malaie in die Hände. Sofort betrat der Diener das Zimmer. Toeba sagte etwas auf malaiisch zu ihm, was wir nicht verstanden. Der Diener verneigte sich tief und blickte dann uns an. Toeba gab uns einen Wink, dem Diener zu folgen. Laut erklärte er:
    „Tido ist euer Herr, ihr habt ihm zu gehorchen. Folgt ihm, er wird euch zeigen, was ihr zu tun habt und wo ihr wohnen werdet."
    Uns blieb nichts anderes übrig, als diesem Befehl Folge zu leisten. Mir kam die ganze Geschichte wie ein Possenspiel vor. Ein malaiischer Diener sollte fortan unser Herr sein, und wir sollten gezwungen werden, beim Hausbau mitzuhelfen, damit Toeba die weiße Frau heiraten konnte. Ich lächelte still vor mich hin, als wir den Raum verließen. Tido schritt uns würdevoll voraus. Wir gelangten auf die Veranda des Bungalows und von hier auf einen freien Platz, der mit Blumen bepflanzt war. Der Mond leuchtete hell vom Himmel, so daß wir unsere nächste Umgebung gut erkennen konnten.
    „Wir befinden uns anscheinend auf einer anderen Insel", raunte mir Rolf zu. „Hier scheint die eigentliche Residenz Toebas zu sein. Auf der anderen Insel traf er sich wahrscheinlich nur mit seinen ,Agenten'." Tido drehte sich zu uns um. In gebrochenem Englisch verbot er uns, uns zu unterhalten. Er führte uns weiter über den Platz und schlug einen breiten Pfad ein, der durch einen dichten Wald führte.
    Da er uns immer noch voraus schritt, wäre es eine Kleinigkeit gewesen, ihn zu überfallen und schnell unschädlich zu machen. Ich wunderte mich, daß er uns gegenüber so sorglos tat. Ich drehte mich unwillkürlich um und erschrak. Uns folgten noch vier Malaien, die alle ihre Waffen in den Händen trugen.
    Nun wußte ich, weshalb Tido uns gegenüber so sorglos sein konnte. Wir erreichten eine zweite Lichtung, die künstlich hergestellt worden war. Viele Bäume waren gefällt worden. Sie lagen umher und waren zum Teil schon bearbeitet worden. Mit diesen Baumstämmen sollte wahrscheinlich das neue Haus erbaut werden.
    Tido führte uns auf einen langgestreckten Schuppen zu und öffnete eine Tür. Dann ging er allein in den Raum hinein, entzündete ein Lampe und winkte uns, ihm zu folgen.
    Der Raum war nur klein, er war durch eine Bretterwand von einem zweiten abgetrennt worden. Zwei dürftige Lager waren am Boden ausgebreitet. Tido wies darauf und bestimmte:
    „Die weißen Männer hier schlafen werden. Sie nicht

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