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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Wirt lassen wir den nächsten Arzt kommen. Ich hoffe, daß er sich nicht auf die Seite von Verbrechern stellen wird, wenn wir ihm ganz offen sagen, was wir vorhaben. Dann wird er hoffentlich dem Aufpasser da unten, der ihn doch sicher fragen wird, erzählen, daß wir tatsächlich so erkrankt wären, daß wir wenigstens acht Tage das Bett hüten müßten."
    „Das wäre allerdings ein guter Ausweg," rief ich eifrig, „komm, wir legen uns schnell ins Bett, und der Kapitän muß durch den Wirt einen Arzt, am besten einen deutschen, rufen lassen."
    Gesagt, getan. Schnell entkleideten wir uns und schlüpften ins Bett. Sundgreen lief nach einer Weile hinunter, um mit dem Wirt zu sprechen. Er kam mit zwei heißen Zitronenlimonaden wieder herauf, um auch im Hotel den Anschein unserer Erkrankung zu erwecken.
    Dann trat der Kapitän ans Fenster und beobachtete den
    Beamten auf der Straße.
    „Aha, jetzt läuft der Hausdiener ganz schnell hinaus," berichtete er, „er rennt nach rechts, während ihm der Beamte erstaunt nachblickt. Offenbar ist er sehr mißtrauisch."
    Nach einigen Minuten fuhr er in seinem Bericht fort:
    „Der Hausdiener kommt in Begleitung eines älteren Herrn zurück. Hoffentlich haben wir Glück, daß der Arzt ein Landsmann von uns ist. Oho, jetzt winkt der Beamte dem Hausdiener, zeigt ihm seine Marke und fragt ihn aus. Der Arzt ist bereits ins Hotel getreten, der Diener zeigt jetzt nach unseren Fenstern. Sehr gut, die Sache scheint wirklich zu klappen."
    Im gleichen Augenblick klopfte es an der Tür — ich hatte mit Rolf zusammen ein zweibettiges Zimmer — und Sundgreen öffnete.
    „Doktor Müller," stellte sich der eintretende Arzt in deutscher Sprache vor. „Ich hörte, daß zwei Landsleute hier plötzlich erkrankt seien."
    „Ja, bitte, Herr Doktor," stöhnte Rolf, denn hinter dem Arzt entdeckten wir den Wirt, der aber von Sundgreen sofort zurückgeschoben wurde. Dann schloß der Kapitän die Tür.
    Doktor Müller kam an Rolfs Bett und fühlte seinen Puls. Natürlich schüttelte er sofort den Kopf und machte eine erstaunte Miene, denn er konnte kaum etwas entdecken.
    Da flüsterte Rolf ihm zu:
    „Herr Doktor, vielleicht haben Sie schon von uns gehört. Ich bin Rolf Torring, hier neben mir liegt mein Freund Hans Warren. Wir sind einem großen Verbrecher auf der Spur und müssen äußerst vorsichtig sein, deshalb täuschen wir jetzt eine Erkrankung vor. Wollen Sie uns helfen, einem armen Mädchen zu ihrem gestohlenen Vermögen zu verhelfen?"
    Zwar blickte der Doktor erst noch sehr erstaunt, fast mißtrauisch, aber dann schien er doch zu merken, daß wir es ehrlich meinten, und so nickte er und sagte:
    „Gut, soweit es in meinen Kräften steht, werde ich Ihnen helfen !"
    Flüsternd berichtete Rolf ihm darauf unsere Abenteuer, sowohl auf der Insel, als auch die Unterredung mit dem Polizei-Colonel. Mehrmals nickte Doktor Müller, als Rolf die schroffe Ablehnung des Colonels schilderte, dann meinte er, als mein Freund geendet hatte:
    „Ich glaube gern, daß Sie ein gewisses Mißtrauen gegen den Colonel gefaßt haben, Herr Torring. Es passiert ja hier allerlei in dieser Beziehung. Und, wenn ich nicht ganz irre, so verkehrt Colonel Preston mit dem Millionär Jim Town freundschaftlich. Ja, die Überwachung durch die Beamten spricht sehr zu seinen Ungunsten."
    „Gut, Herr Doktor," sagte Rolf erfreut, „wenn Sie uns helfen wollen, können Sie es leicht dadurch, daß Sie verbreiten, wir müßten unbedingt acht Tage fest im Bett liegen. Das wird der Aufpasser da unten schon durch den Hausdiener hören. Vielleicht erwähnen Sie auch, daß unsere Erkrankung sehr ansteckend ist, so daß wir nur durch unsere Freunde hier bedient werden können. Das verhindert dann unliebsamen Besuch."
    „Wird gemacht, meine Herren," versicherte der liebenswürdige Arzt eifrig. "Ich werde mir erlauben, jeden Tag nach Ihnen zu sehen. Sehr wahrscheinlich werde ich Sie ja nicht mehr vorfinden, denn Sie wollen sich doch sicher unauffällig aus dem Hotel entfernen."
    „Das allerdings," gab Rolf lachend zu, „aber wenn Sie Ihre Liebenswürdigkeit noch erhöhen wollen, dann stellen Sie vielleicht eine Art Verbindung zwischen uns und unseren Freunden hier her. Ich kann Sie ja jederzeit telefonisch erreichen:
    „Gewiß, gewiß, das mache ich sehr gern. So, jetzt werde ich ein Rezept schreiben und den Hausdiener zur nächsten Apotheke schicken. Natürlich nehmen Sie die Medizin auf keinen Fall ein."
    Nach ungefähr einer viertel

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