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Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Titel: Rolf Torring 035 - Kampf um Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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froh, daß ich die kühne Idee ausgeführt hatte und jetzt als Zauberer auftrat, sonst wäre ich sicher schon längst wieder in die Hände der Neger gefallen. Und eine zweite Flucht wäre mir dann wohl unmöglich gemacht worden!
    Sehr erleichtert schlüpfte ich in die Hütte des Zauberers, hatte zwar noch etwas Unruhe um Kubang, doch nach wenigen Augenblicken wurde schon der Vorhang zurückgeschlagen, und der junge Neger flüsterte:
    „Masser hier sein?"
    „Ja," gab ich leise zurück, „komm schnell herein."
    Als Kubang den Vorhang hinter sich sorgfältig geschlossen hatte, ließ ich meine Lampe wieder aufflammen und untersuchte zuerst die Fesseln des Zauberers, der inzwischen wieder zu sich gekommen war und mich mit funkelnden Augen anstarrte.
    Ich konnte ganz beruhigt sein, diese Stricke hielten, und so wandte ich mich an Kubang und sagte:
    „Ich wollte hinten durch die Lücke hinaus, die Pongo geschnitten hat. Aber wir können es erst tun, wenn der Mond hoch steht und die Feuer draußen verlöschen."
    „Masser recht haben", stimmte Kubang zu, „Mond bald da sein, dann Feuer aus. Masser Kleid von Zauberer anbehaltend?"
    „Ja, ich denke, daß es ganz gut ist, wenn wir unterwegs auf Dorfbewohner stoßen."
    „Ja," gab der junge Neger nach kurzem Besinnen zu, „ich Masser sagen werde, wenn Feinde Masser ansprechen. Masser dann tun, was Kubang sagen."
    „Gut," stimmte ich erleichtert bei, „ich glaube, wir werden es schon schaffen und aus dem Dorf herauskommen. Will Pongo noch in dieser Nacht angreifen?"
    „Wenn Sonne bald aufgeht," sagte Kubang, „dann Feinde müde durch lange Nacht."
    Das war allerdings ein guter Plan des schwarzen Riesen, denn nur wenige seiner Leute, die sich überdies stets abwechseln konnten, waren nötig, um das ganze Dorf die Nacht hindurch in Atem zu halten. Und die Feinde würden dann nach der durchwachten Nacht kaum so heftigen Widerstand leisten können, wenn kurz vor dem Morgen ein allgemeiner, kräftig ausgeführter Angriff erfolgen würde.
    Es wurde jetzt eine ziemlich unangenehme Viertelstunde für uns, denn solange dauerte es noch, bis Kubang nach vorsichtigem Hinauslugen meldete, daß jetzt der Mond genügend Licht gab und die Feuer draußen auf der Lichtung langsam schwächer wurden.
    „Dann los," entschied ich, „wir wollen keinen Augenblick verlieren. Halte dich dicht hinter mir, dann werden hoffentlich die Neger, denen wir begegnen, vor mir ausweichen und dich in Ruhe lassen. Komm!"
    Ruhig trat ich aus der Hütte, zum Glück war kein Dorfbewohner zu sehen, und Kubang folgte mir auf meinen leisen Ruf. Es wäre vielleicht doch aufgefallen, wenn jemand ihn mit mir zusammen aus der gefürchteten Hütte hätte treten sehen.
    Wir gingen in den hinteren Teil des Dorfes, möglichst bemüht, im Schatten der Hütten zu bleiben. Verschiedentlich tauchten allerdings lautlos dunkle Gestalten vor uns auf, aber dann klapperte ich mit meinem Gewand, und sofort verschwanden die Schatten.
    Endlich kamen wir an die hintere Hecke. Auf ihren erhöhten Plätzen konnte ich einige Posten sehen, die vorsichtig über den Rand der Dornenhecke auf die Lichtung blickten. Ausgerechnet dicht neben der Öffnung, die Pongo geschnitten hatte und die jetzt mit Ästen und Dornen verstopft war, stand ein Posten.
    Ich sah in diesem Augenblick ein, daß wir unmöglich dieses Hindernis wieder beseitigen konnten, hielt deshalb still und flüsterte Kubang zu:
    „Wir müssen über die Hecke, denn hindurch kommen wir nicht. Wir müssen den Posten dort beseitigen und von seinem hohen Stand aus über die Hecke springen."
    „Sehr gut, Masser," gab Kubang leise zurück, „Kubang Posten beseitigen, ist großer Feind Pongos."
    „Gut," stimmte ich zu, denn ich wollte mich in die internen Dorfangelegenheiten nicht hineinmischen, „ich werde dann das Kleid des Zauberers abwerfen, es hindert mich nur am Springen und Laufen. Komm, wir wollen herangehen."
    Langsam gingen wir auf den Posten zu. Wohl warf er einen Blick auf uns, als wir näher kamen, dann fuhr sein Kopf aber mit einem Ruck wieder herum, als er den Zauberer zu erblicken glaubte.
    Jetzt standen wir unmittelbar hinter ihm, und Kubang rief ihn leise an. Etwas zögernd kletterte der Mann herunter, wandte uns dabei den Rücken zu, doch als seine Füße noch nicht den Boden erreicht hatten, warf sich Kubang auf ihn, preßte seine linke Hand auf seinen Mund und hob die Rechte mit meinem Messer.
    Ich wandte mich schnell ab und warf das Zauberergewand von mir,

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