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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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dann unfehlbar ein Beutestück schlägt. Offenbar versuchten die Burschen, die uns jetzt regelrecht zu belagern schienen, auch dieses System, denn die Bestien hinter dem Flammengürtel schwiegen jetzt.
    Pongo warf ruhig in unser Lagerfeuer einen tüchtigen Haufen Äste, sodaß es hell aufloderte. Und er schien geahnt zu haben, daß der alte Löwe jenseits des Flußbettes ganz dicht herangekommen war, denn jetzt dröhnte sein Brüllen so nahe, daß er sich fast am jenseitigen Rand des Flußbettes befinden mußte.
    Wir mußten aufspringen und die drei Pferde, die wir für uns bestimmt hatten, festhalten. Denn sie waren drauf und dran, sich loszureißen. Auch die anderen, die etwas dahinter standen, zerrten schnaubend und stampfend an den Pflöcken.
    Die Löwen hinter dem Flammengürtel aber schwiegen. Es war unheimlich, die Intelligenz dieser Bestien direkt zu spüren. Der Alte vor uns wollte die Pferde nur zum Ausbruch nach der anderen Seite veranlassen, wo dann seine Gefährten eins der kopflosen Tiere niedergerissen hätten.
    „Ob ich einen Schuß hinüberschicke?" fragte ich Rolf leise, als etwas Ruhe eingetreten war.
    „Nein, auf keinen Fall," rief mein Freund, „nur wenn du ein ganz sicheres Ziel hast. Wenn du ihn zufällig verwundest, setzt er trotz der Flammen über das Flußbett in unser Lager hinein. Und dann sind die Pferde für uns verloren."
    Rolf hatte recht. Wenn wir die Bestie auch erlegen würden, die Pferde hätten sich inzwischen bestimmt schon losgerissen und wären in die Steppe gestürmt. Wir blieben vorläufig bei den drei Pferden stehen, denn die Löwen würden ihre Versuche wiederholen, die Gäule zum Ausbrechen zu veranlassen.
    Und wirklich rollte das donnernde Gebrüll des Alten wieder über das Flußbett. Mühsam hielten wir unsere Tiere, die sich aufbäumten, fest, aber von den sieben anderen rissen sich jetzt drei los und rannten zitternd auf dem engen Lagerplatz hin und her. Jetzt wurde unsere Lage wirklich gefährlich, denn dadurch vergrößerten sie natürlich die Unruhe der anderen Tiere in höchstem Maße. Zum Unglück hatten die Tiere auch ihre Zügel und Halfter abgerissen, sodaß wir sie garnicht wieder neu anpflocken konnten.
    Als nun wieder das grauenhafte Gebrüll so dicht jenseits des Flußbettes erscholl, setzten die drei erschreckten Tiere über den Flammengürtel, der inzwischen etwas herabgebrannt war, hinweg und verschwanden in der Dunkelheit.
    Mir taten die Tiere sehr leid, denn jetzt würden sie bestimmt den Löwen, die dort lauerten, zum Opfer fallen. Wirklich erscholl auch nach wenigen Sekunden ein fauchendes Brüllen, ein helles, erschrecktes Wiehern folgte, — aber der Löwe war offenbar zu kurz gesprungen, wir hörten die rasenden Hufschläge der erschreckten Pferde sich schnell entfernen, während die Bestie ein ärgerliches Fauchen ausstieß.
    „Gott sei Dank," rief ich, „die Pferde sind entkommen. Es hätte mir sehr leid getan, wenn sie den Bestien zum Opfer gefallen wären."
    „Gewiß, ich hätte es auch bedauert," gab Rolf zu, „aber du vergißt ganz, daß die Pferde jetzt zurückrennen. Sie werden noch in der Nacht an den Felsen ankommen, wo die Inder bestimmt ein Lager aufgeschlagen haben. Und dann haben wir morgen die Verfolger auf dem Hals."
    „Donnerwetter, daran hatte ich allerdings nicht gedacht," stieß ich betroffen hervor, „dann müssen wir ja morgen sehr früh aufbrechen und ein scharfes Tempo einschlagen."
    „Ja, wenn wir dann noch Pferde haben." sagte Rolf ernst, „oder meinst du, daß uns die Bestien jetzt in Ruhe lassen?"
    Kaum hatte er es ausgesprochen, als auch schon ein neues Brüllen des alten Löwen erscholl. Aber obgleich die Pferde verzweifelt an ihren Zügeln rissen, hielten jetzt zum Glück die Lederriemen. Rolf riß plötzlich die Büchse an die Schulter. Ein kurzes Zielen, dann peitschten zwei Schüsse über das Flußbett hinüber, in einen großen Busch hinein, der uns gegenüberstand.
    Im gleichen Augenblick schien im Busch der Teufel sein Unwesen zu treiben. Unter rasendem Fauchen tobte dort ein mächtiger Körper umher, zerriß Äste, Gras und Erde. Dann trat endlich nach einem letzten, dumpfen Aufheulen Ruhe ein.
    „Gott sein Dank," sagte Rolf, als wir unsere Pferde, die natürlich mit allen Kräften versucht hatten, sich loszureißen, beruhigt hatten, „ich sah die Augen des Burschen drüben im Feuerschein glimmen. Da hatte ich natürlich das beste Ziel."
    „Und jetzt werden wir wohl Ruhe haben," sagte ich

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