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Rolf Torring 059 - Vergeltung

Rolf Torring 059 - Vergeltung

Titel: Rolf Torring 059 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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nichts, daß Pongo hier so aufpaßt. Die Banditen werden von den anderen Seiten herunterkommen. Na, dann müssen wir uns bis zum Letzten verteidigen. Können Sie schießen?"  
      »Ich habe es in jüngeren Jahren getan," sagte der Alte zögernd, »jetzt wird es wohl nicht mehr so recht gehen. Aber, meine Herren, es hat gar keinen Zweck, daß Sie sich verteidigen. Diese Menschen werden Sie doch überwältigen, und dann haben Sie keine Schonung zu erwarten. Vor zwei Jahren, als sie mich gefangen nahmen, haben sie meine Begleiter auch gemordet, nur weil sie sich im Anfang verteidigt hatten."  
      „Na, mit uns werden sie nicht so einfach fertig werden," sagte Rolf mit grimmigem Lächeln. „Doch jetzt scheinen wir etwas Zeit zu haben, die Banditen werden wohl erst beratschlagen, was sie machen sollen. Da können wir uns unterhalten. Mein Name ist Rolf Torring, das hier ist mein Freund Hans Warren und dort unser treuer Pongo. Wir reisen in der Welt herum und haben so manches Abenteuer zu bestehen. Hierher sind wir auf der Verfolgung des Australnegers Dwina gekommen, der sich dieser Bande angeschlossen hat"  
      „Ah, Sie kannten Dwina bereits?" fragte der Alte erstaunt. „Er ist manchmal mit einem gewissen Barring hierher gekommen. Dann haben sie das Geld geholt, das auf Ihren Teil entfiel. Ja, das muß ich Ihnen sofort erklären. Ich bin Professor Donath, Chemiker aus Adelaide. Ein gewisser Hoadley, ein anscheinend reicher Mann, machte meine Bekanntschaft. Er lud mich oft in sein prächtiges Haus, da er sich für meine Arbeiten interessierte. Dann überredete er mich zu einem Ausflug ins Innere. Einige Freunde kamen mit, und plötzlich wurden wir überfallen. Meine Freunde wehrten sich, wurden aber, nachdem man sie niedergeschlagen hatte, kaltblütig ermordet. Dieser Hoadley ist der Führer der Bande. Mich schleppten sie hierher und haben mich unter Foltern und Drohungen gezwungen, ihnen behilflich zu sein. Sie fabrizieren hier falsches Geld, und ich muß die Metall-Legierung und das Papier herstellen. Oh, zwei Jahre lebe ich hier schon in dieser Hölle. Habe meine Dingos als einzige Freude."  
      „Nun, Herr Professor, wenn mein Plan glückt, werden Sie heute noch frei sein," sagte Rolf. „Dieser Plan ist mir soeben gekommen. Sie sagen, daß Sie sich mit den Dingos sehr beschäftigt haben. Und wir sahen ja selbst, daß sie Ihnen aufs Wort gehorchen. Würden die Dingos auch Menschen auf Ihr Kommando angreifen?"  
      „Gewiß, gewiß," rief der Professor eifrig, „daran habe ich tatsächlich noch nicht gedacht. Die Banditen necken meine Tiere oft, da werden sie die Kerle auf Befehl sofort angreifen."  
      „Nun, dann haben wir ja gute Bundesgenossen in dem bevorstehenden Kampf," meinte Rolf vergnügt. „Passen Sie auf, noch heute werden Sie frei sein. Doch noch eine Frage, Herr Professor. Dieser Dwina war doch, seinen Spuren nach zu urteilen, schon einmal in der Schlucht? Weshalb hat er wieder kehrt gemacht? Und weshalb waren die Banditen alle oben im Buschwald?"  
      „Die Banditen wollten Känguruhs jagen," berichtete Donath. „Als Dwina vor ungefähr zwei Stunden kam, kehrte er sofort wieder um, als ich es ihm sagte. Er hat sie wohl aufgesucht. Die Jagdgründe kennt er ja genau."  
      „Ah, dann haben wir großes Glück gehabt, daß sie uns nicht im Busch eingeholt und überrascht haben," meinte Rolf. „Dann wäre es uns sicher . . ."  
      „Achtung, Massers, Feinde kommen!" rief Pongo im gleichen Augenblick.  
     
     
     
      4. Kapitel. Der Kampf in der Schlucht.  
     
      Wir sprangen bei Pongos Warnungsruf sofort ans Fenster. Ja, die Banditen kamen, aber sie gebrauchten eine List, die ihnen offenbar der verschlagene Dwina angeraten hatte.  
      Sie waren an anderen Abstiegen in die Schlucht heruntergekommen und drangen jetzt gegen das Blockhaus vor. Dabei hatten sie sich aber gegen unsere Schüsse gesichert, indem sie auf dem Boden krochen und große runde Steine vor sich herschoben.  
      So vorzüglich war ihre Deckung, daß wir kaum einmal einen Arm sahen. Aber Rolf sagte sofort:  
      „Wir müssen versuchen, sie wenigstens zu verwunden, damit wir einen moralischen Erfolg haben. Genau aufpassen, Hans, es darf keinen Fehlschuß geben."  
      Wir öffneten das Fenster und paßten genau auf. Hinter einem großen Steinblock rechter Hand tauchte ein Arm hervor. Ich sah, daß der Ärmel sehr elegant aus gutem Stoff gefertigt war — dann krachte schon mein Schuß, gleichzeitig

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