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Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Titel: Rolf Torring 075 - Der alte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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genau, wie ich es einrichten kann," sagte der Inspektor. „Auf jeden Fall werde ich rechtzeitig zur Stelle sein, wenn Sie in Gefahr kommen sollten, meine Herren!"  
      „Dann können wir in jeder Beziehung beruhigt sein," meinte Rolf. „Gute Nacht, meine Herren!"  
      Wir wünschten uns gegenseitig angenehme Ruhe, dem Professor schnelle Besserung und suchten unsere Zimmer auf.  
     
     
     
      5. Kapitel  
      Der alte Schatz  
     
      Am nächsten Morgen saßen wir schon früh am Kaffeetisch, der auf der Veranda gedeckt war. Der Professor fühlte sich verhältnismäßig kräftig und hatte nur unbedeutende Schmerzen in der Stirnwunde.  
      Der Inspektor verabschiedete sich bald, ließ sich aber von Rolf vorher den Weg beschreiben, den mein Freund einzuschlagen gedachte. Es war der Weg, den nach Rolfs Ansicht die Flüchtigen genommen hatten.  
      Wenig später brachen auch wir auf. Natürlich sahen wir uns in den Straßen sehr vor, denn es konnte sein, daß die verwegene Bande nicht einmal am hellen Tage in den Straßen vor einem Mordversuch zurückschreckte. Wir achteten besonders auf die Menschen hinter uns. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde uns der „Meister" mit seiner Bande folgen, da er selbst aus den Andeutungen des Briefes nicht schlau geworden war.  
      Wir konnten aber nichts Auffälliges entdecken. Vielleicht waren die Mitglieder der Bande zu erfahren in solchen Sachen und zu raffiniert, als daß sie sich hier eine Blöße gegeben hätten.  
      Als wir endlich die Stadt hinter uns hatten, atmete ich auf. Immer wieder hatte ich befürchtet, daß uns plötzlich heimtückisch abgefeuerte Kugeln um die Ohren sausen könnten. Im Dschungel und im Urwald waren wir in unserem Element, da brauchten wir niemand zu fürchten.  
      Rolf schlug einen Weg ein, der erst einige hundert Meter durch bebautes Feld führte. Dabei erklärte er:  
      „Mitte des vorigen Jahrhunderts war hier auch Urwald. Wir befinden uns auf einer geringen Anhöhe. Ich vermute, daß sich hier ein Weg zwischen den Baumriesen durchschlängelte, den die Flüchtigen benutzt haben. Umsonst hat auch heute noch der Weg hier nicht diese seltsame Führung: er durchschneidet die Felder eigentlich recht ungünstig, er ist wohl aus alter Gewohnheit so beibehalten worden."  
      Der Professor wurde immer munterer, er hatte jetzt Aussicht, daß sich sein und seiner Mutter Leben grundlegend ändern würde.  
      „Ich bin neugierig," erklärte er, „ob wir das 'Instrument der Engel' sehen werden, von dem meine Großmutter erzählte. Das muß doch etwas sein, das wir kaum übersehen können."  
      „Vor allem müssen wir eine große Lichtung suchen, auf der drei Baelbäume in absonderlicher Anordnung zusammenstehen," meinte Rolf. „Acht Kilometer werden wir bald zurückgelegt haben, denn zwei werden es schon sein, ehe wir an den Urwald herankommen. Ich möchte wetten, daß wir auch dann wieder auf einen Weg stoßen, der vielleicht ganz gut erhalten ist. Vielleicht sind schon Hunderte von Menschen über die Stelle gegangen, an der der Schatz vergraben liegt, ohne es zu ahnen."  
      „Meist ist das so," stimmte der Professor bei. „Hoffentlich geht alles glatt. Hoffentlich haben wir nicht noch einmal einen Zusammenstoß mit einem Tier des Urwalds, bei unserem ersten Versuch war es ein Nashorn, beim zweiten der Panther. Alle guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund."  
      „Wir wollen es uns nicht wünschen," meinte Rolf lächelnd, „noch einmal unliebsam aufgehalten zu werden. Aber Sie scheinen ein heimlicher Sammler von Jagdtrophäen zu sein, Herr Professor."  
      „Sie gehören ja Ihnen, meine Herren! Aber ich bin ehrlich genug zu gestehen, daß ich sie sehr gern besitzen würde. Sie werden mich immer an Sie erinnern und an unsere gemeinsamen Versuche, die Truhe meines Großvaters zu heben."  
      „Wir können noch darüber sprechen, wenn wir gesund zurückgekommen sind," erklärte Rolf. „Schaun Sie, da beginnt schon der Dschungelstreifen. Jetzt heißt es aufpassen!"  
      Wie Rolf vermutet hatte, war es auch: durch den dichten Dschungelstreifen zog sich ein ziemlich breiter, gut ausgetretener Weg. Offenbar führte hier eine Straße zur nächsten Ansiedlung. Vielleicht führte sie sogar über die Lichtung, die wir suchten, über die Lichtung, auf der die Flüchtigen vor Jahrzehnten von den Aufständischen niedergemacht worden waren, auf der aber vorher von Hauptmann Jarvis die Truhe mit den Wertsachen

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