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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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seiner Pistole verließ. Rolfs Schuß hatte ihm den Arm verletzt.  
      Die Verletzung mußte recht schmerzhaft sein, denn der Polizist brach in die Knie.  
      „Um Gottes willen, das ist ja ein Inder!" rief Inspektor Black verblüfft.  
      Pongo war vorgeschnellt, entriß dem Verletzten die Waffe, warf ihn auf den Boden und begann bereits, mit einer festen Schnur, die er in der Hosentasche bei sich trug, eine kunstgerechte Fesselung anzulegen.  
      „Ich sah zufällig die braunen Hände, als er sich umgedreht hatte," sagte Rolf ruhig. „Da witterte ich sofort eine Heimtücke. Pongo hatte es wohl auch beobachtet "  
      Pongo nickte. Er nahm den gefesselten Inder, der leise wimmerte, auf den Arm und trug ihn auf die Veranda des Bungalows.  
      „Herrgott!" stieß Black hervor. „Ob er Joerny getötet hat? Wir müssen ihn suchen, meine Herren."  
      „Halt!" rief Rolf sofort, als der Inspektor in das Gebüsch eindringen wollte. „Vorsichtig! Es kann sein, daß noch mehr Inder im Garten sind. Lassen Sie Maha vorausgehen! Er wittert jeden Feind sofort."  
      Pongo, der schnell vom Bungalow zurückgekommen war, flüsterte dem treuen Gepard, der sich dicht an seiner Seite hielt, zu: „Such, Maha!", da ging der Gepard vor uns her und schob sich in die Zweige des Busches, aus dem der Inder gekommen war.  
      Pongo folgte ihm als erster. Der schwarze Riese hielt seine Waffe, das Haimesser, wurfbereit in der Rechten. Wir hatten die Pistolen gezogen.  
      Dicht hinter dem breiten Busch, den wir durchquerten, blieb Pongo stehen Sein rechter Arm zuckte empor, aber er ließ die erhobene Waffe schnell sinken und schritt über die kleine Blöße, die sich vor uns ausbreitete.  
      Am jenseitigen Ende lag ein regloser Körper, halb unter den Zweigen verborgen: der Polizist Joerny, den der Inder seiner Uniform beraubt hatte, nachdem er niedergeschlagen worden war. Der Beamte mußte durch einen Faustschlag gegen die Schläfe ohnmächtig geworden sein. Pongo rüttelte ihn, aber die Ohnmacht war so tief, daß Joerny nicht sofort erwachte.  
      Es blieb uns nichts anderes übrig, als ihn vorläufig liegenzulassen. Wir durchsuchten den weitläufigen Garten. Es war gefährlich, denn hinter jedem der zahlreichen Büsche konnte ein Feind lauern und uns überfallen. Wir hielten uns dicht zusammen und achteten genau auf das Benehmen Mahas, der uns die Anwesenheit eines Fremden sofort melden würde.  
      Als wir uns überzeugt hatten, daß kein Feind mehr im Garten war, kehrten wir zum Bungalow zurück. Pongo hatte den bewußtlosen Joerny auf die Veranda getragen. Unter Zuhilfenahme von Wasser erwachte er aus seiner Ohnmacht, konnte aber nichts anderes angeben, als daß er überraschend von hinten einen Schlag gegen die Schläfe erhalten hätte und zusammengebrochen sei. Daß ihm die Uniform ausgezogen worden war, hatte er nicht bemerkt.  
      Der Inspektor verhörte den gefangenen Inder, aber trotz freundlicher und scharfer Worte schwieg er beharrlich. Er mußte ins Polizeigefängnis gebracht werden.  
      Die beiden Kameraden Joemys waren fassungslos, als sie hörten, was ihrem Kameraden geschehen war. Sie baten den Inspektor, sich im Kampf gegen die Erpresserbande besonders aktiv einsetzen zu dürfen.  
      Black sagte es ihnen zu, dann ordnete er an, daß einer von ihnen die Runde um den Bungalow machen sollte, solange wir uns im Hause aufhielten.  
      Ehe wir das Innere des Bungalows betraten, gingen wir außen ans Fenster des Zimmers und blickten hinein. Wir konnten nichts Auffälliges entdecken, aber Black meinte plötzlich:  
      „Meine Herren, auf meinem Schreibtisch liegt ein Brief, der vorher nicht dort lag. Meine Ordonnanz ist gewohnt, die ankommende Post in den Briefkorb rechts zu tun.'  
      „Also hat der Inder, der Joerny niederschlug, den Brief durchs Fenster hineingelegt," meinte Rolf. „Passen Sie auf, Herr Black, jetzt fordert die Bande das Lösegeld für Ihre Frau und Ihre Tochter. Das wäre ausgezeichnet, dann könnten wir sie am Ort der Geldübergabe fassen. Kommen Sie ins Zimmer!"  
      Eilig liefen wir ins Haus zurück. Wir hatten die Gefährlichkeit der Bande zur Genüge kennengelernt und ließen die nötige Vorsicht beim Betreten des Zimmers nicht außer acht, obgleich wir durchs Fenster nichts bemerkt hatten, das unser Mißtrauen erregt hätte.  
      Rolf stieß die Tür weit auf, blieb stehen und betrachtete den Arbeitsraum genau. Black stand links von ihm, ich an seiner

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