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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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vorkam. Ich sah an seinem entschlossenen Gesicht sofort, daß er in unseren Wagen rasen wollte, auch wenn er dabei selbst verunglückt wäre."  
      „Bravo, Fox, Sie haben sich sehr geschickt und geistesgegenwärtig benommen. Ich werde Sie dem Polizeipräsidenten besonders empfehlen. Schade, ich war zu verblüfft, um die Nummer des Wagens festzustellen."  
      „Die Nummer war unkenntlich gemacht," sagte der Beifahrer. „Ich habe sofort hingeblickt. Anscheinend war sie mit Öl überpoliert und durch den Staub, der sich angesetzt hatte, verdeckt."  
      »Eine raffinierte und rücksichtslose Bande," stellte Rolf fest. „Seit wir am Kai angelegt haben, ist das vierte Attentat auf uns verübt worden, wenn man den Schuß auf Pongo getrennt zählt. Wir müssen uns entsprechend vorsehen — das heißt, wenn wir heil in Ihr Heim kommen, Herr Inspektor."  
      Der Fahrer hatte inzwischen den Wagen, der zum Glück nur Beschädigungen am hinteren rechten Kotflügel und an der Karosserie aufwies, gewendet und fuhr in schnellem Tempo weiter, als sei nichts geschehen.  
      Der Mann gefiel mir. Er besaß eine Kaltblütigkeit, wie man sie selten findet. Auch Rolf hatte Sympathie für den Mann. Er nickte Black zu und sagte:  
      „Ein famoser Mann, Ihr Fahrer! Ich möchte bitten, daß er bei uns bleibt, wenn wir den Kampf gegen die Bande aufnehmen, vorausgesetzt, daß wir einen Anhaltspunkt haben, um eingreifen zu können."  
      „Da wird sich Fox freuen," sagte der Inspektor. „Wir erhalten in ihm eine wertvolle Hilfe. Fox hat, obwohl er nur als Fahrer Dienst tut, schon bedeutende Aufträge zu unserer Zufriedenheit erledigt. Herrgott!" unterbrach er sich entsetzt und sprang halb vom Sitz empor.  
      Ein Inder war anscheinend vom Bürgersteig, neben dem wir fuhren, abgerutscht und von unserem Wagen beinahe erfaßt worden. Nur der Geistesgegenwart unseres Fahrers, der den Wagen trotz der hohen Geschwindigkeit schnell zur Seite riß und das Schleudern gewandt abfing, hatte es der Inder zu verdanken, daß er mit dem Leben davonkam. Er wäre verloren gewesen, wenn ihn der Wagen bei dem Tempo, das er hatte, erfaßt hätte.  
      „Fox," rief der Inspektor, „das haben Sie großar . . "  
      Wieder wurde er unangenehm unterbrochen. Ein blitzender Gegenstand flog dicht neben dem Fenster vorbei, streifte die Wange des Inspektors und kam meinem Kopf so nahe, daß ich unwillkürlich mit der Hand schnell hinfaßte. Mit hellem Schlag blieb der Gegenstand in der Rückwand des Wagens stecken.  
      Fox lachte grimmig auf, als er den Wagen mit geschickter Bewegung wieder auf die richtige Fahrbahn lenkte, und gab sofort wieder Gas.  
      „Der alte Inder hat sein Messer geworfen," zischte er. „Es hätte wenig Sinn gehabt, wenn ich angehalten hätte, denn ich sah im Rückblick-Spiegel sofort, daß er sich schnell erhob und im Gewühl der Straße verschwand."  
      „Richtig, Herr Fox," stimmte Rolf sofort bei. „Sie sind der geeignete Mann, uns zu helfen, wenn wir gegen die Bande energisch vorgehen. Mir wird es langsam zu bunt. Das fünfte Attentat in so kurzer Zeit! Fahren Sie schnellstens zum Hause des Inspektors! Dort werden wir vorläufig sicher sein und können die Maßnahmen überlegen, die wir ergreifen wollen."  
      „Wir biegen rechts noch in die Seitenstraße ein und sind am Ziel," sagte Fox ruhig.  
      Scharf blickten wir nach beiden Seiten, als der Wagen rechts abbog. Gerade jetzt wäre ein Attentat leicht auszuführen gewesen.  
      Aber wir kamen unbehindert weiter, durchfuhren die schmale Seitenstraße und schwenkten nach hundert Metern links in einen großen Park ab. Zwei Polizisten standen am Tor und salutierten stramm. Der Weg führte durch einen großen Garten, dann hielten wir vor einem hübschen Bungalow.  
      „Wir sind angelangt, meine Herren!" sagte Black. „Ich freue mich, Sie als meine Gäste begrüßen zu dürfen. Ich bedauere nur, daß der Grund unserer Bekanntschaft so traurig ist"  
      „Ich hoffe, Herr Inspektor, daß wir uns bald freuen können," sagte Rolf.  
     
     
     
      2. Kapitel Die Bande meldet sich  
     
      Mißtrauisch blickte Rolf umher, bevor er die Treppe des Bungalows emporschritt. Wir hatten schon einigemal schlechte Erfahrungen mit Bungalows, die inmitten großer Gärten lagen, gemacht. Die zahlreichen dichten Büsche, die es in jedem indischen Garten gibt, bieten Feinden eine zu gute Gelegenheit, sich ungesehen anzuschleichen und zu verstecken.  
     

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