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Rolf Torring 084 - Der Geisterzug

Rolf Torring 084 - Der Geisterzug

Titel: Rolf Torring 084 - Der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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soll. Mich müssen Sie jetzt entschuldigen. Ich muß mich um meine Gäste kümmern. Kommen Sie bald zurück!"  
      „So einfach werden unsere Nachforschungen nicht sein," meinte Rolf, als Sir John das Zimmer verlassen hatte. „Die Leute werden eine ganze Menge Sicherheitsmaßregeln getroffen haben."  
      „Wir werden es schon schaffen," erklärte ich zuversichtlich. Das Geheimnis der Todesschlucht hatte Rolf so schnell gefunden, vielleicht gelang es uns, das Geheimnis des Geisterzuges in kaum längerer Zeit aufzuspüren. „Im Grunde ist eigentlich noch alles sehr verworren," fuhr ich fort, mir nicht überlegend, daß der letzte Satz gar keine innere Beziehung zu dem ersten hatte.  
      Colonel Connor kam, brachte die Gewänder und half uns beim Ankleiden. Als er uns die Turbane kunstvoll gebunden hatte, meinte er:  
      „Ich werde Sie durch eine Seitenpforte in der Gartenmauer hinauslassen. Wie kommen Sie aber zum Vindhya-Park? Der Weg ist weit."  
      „Eine Taxe zu benutzen, dürfen wir nicht wagen," erwiderte Rolf. „Wir müssen schon zu Fuß gehen. Den Weg kennen wir. Wir werden die belebten Hauptstraßen meiden."  
      Langsam sank die Dunkelheit hernieder. Rolf wartete noch zehn Minuten, dann erhob er sich:  
      „Wir müssen jetzt gehen, Colonel. Bringen Sie uns zu der Pforte?"  
      Ungesehen gelangten wir durch den großräumigen Garten und aus dem Palast. Der Colonel hatte die kleine Gartenpforte aufgeschlossen. Er spähte hinaus und sagte:  
      „Die Straße ist menschenleer. Gehen Sie nach rechts hinunter! Dann stoßen Sie auf die Straße, die Sie heute mittag mit dem Wagen durchfahren haben. Alles Gute, meine Herren"  
      „Besten Dank, Herr Connor!" sagte Rolf.  
      Als wir die dunkle Gasse verlassen hatten, kamen wir auf eine Hauptstraße, die nicht übermäßig hell erleuchtet war. Das war für uns sehr günstig, so würden wir weniger auffallen.  
      Eilig wanderten wir in südlicher Richtung durch die Stadt. Die Straßen waren wenig belebt. Wir erreichten den Vindhiya-Park und verschwanden im dichten Baumschatten.  
      Rolf blieb stehen und wandte sich um. Pongo und ich folgten seinem Beispiel. Wir konnten niemand entdecken, der uns gefolgt wäre,  
      „Weiter!" sagte Rolf nur.  
      Nach kurzer Zeit tat sich die weite Ebene jenseits des Parkes vor uns auf. In ihrer Mitte lag die Todesschlucht  
     
     
     
     
      3. Kapitel In der Todesschlucht  
     
      Gerade als wir auf die mondlichtüberflutete Ebene hinaustreten wollten, glaubte ich dicht neben mir ein Geräusch zu hören. Ich packte Rolf am Arm und flüsterte:  
      „Achtung, Rolf! Hier scheint jemand In der Nähe zu sein."  
      „Sei ganz still," flüsterte Rolf. „Vielleicht steht nachts immer ein Posten hier. Gefolgt ist uns niemand. Pongo, hörst du etwas? Kannst du ihn für ein paar Stunden in den Zustand der Bewußtlosigkeit versetzen?"  
      „Pongo machen!" sagte der Riese ohne Erregung.  
      Lautlos verschwand er von unserer Seite. Ob der Posten unsere Flüsterworte gehört hatte? Vielleicht hatte er schon vorher beabsichtigt, sich zu entfernen.  
      Nach knapp einer Minute hörten wir hinter uns einen leisen, unterdrückten Schrei, dann ein kurzes Rascheln, das schnell abbrach.  
      Pongo tauchte wieder völlig geräuschlos neben uns auf, so daß ich beinahe erschrak, als die riesige Gestalt durch die Büsche trat. Wie ein Spuk kam er, der zu unserem Abenteuer paßte.  
      „Nun?" fragte Rolf.  
      „Ein Inder," sagte der schwarze Riese leise. „Ist gefesselt. Kann nicht schaden mehr."  
      „Sonst niemand in den Büschen?" fragte Rolf.  
      „Massers ganz sicher," antwortete Pongo.  
      Wir wußten, daß wir uns auf die Worte des schwarzen Riesen verlassen konnten. Aber wir waren uns auch darüber klar geworden, daß wir es mit gefährlichen Gegnern zu tun hatten. Sie hatten Posten wenigstens in der Nacht aufgestellt, sie unterhielten am Bahnhof einen Spion.  
      Die Sache, die hier heimlich getrieben wurde, konnte also keine Kleinigkeit sein.  
      „Ich vermute, daß der spukhafte Geisterzug bereits vorüber ist," flüsterte Rolf. „Er soll meist gleich nach Einbruch der Dunkelheit aufgetaucht sein. In der Todesschlucht werden sich allerdings Posten befinden. Ich hoffe aber, daß wir mit ihnen fertig werden. Vorwärts! Versuchen wir unser Heil!"  
      Wir traten aus dem Schatten der großen Bäume in die Ebene hinaus. Sollte sich auf einer anderen Seite

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