Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 084 - Der Geisterzug

Rolf Torring 084 - Der Geisterzug

Titel: Rolf Torring 084 - Der Geisterzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
heute noch genau so zeigt. Die Ursache, daß Kohlensäure an die Luft tritt, ist übrigens in einem bestimmten geologischen Aufbau zu suchen. Man kann nur durch die Erfahrung auf solche Lösung des Geheimnisses einer Schlucht kommen."  
      „Ob viele andere Leute auf den Einfall gekommen wären, den du, Rolf, in die Wirklichkeit umgesetzt hast, als du prüftest, ob der Boden der Schlucht mit einem giftigen Gas angefüllt ist, möchte ich zu bezweifeln wagen. Der Polizeichef ist mit seinen Leuten einfach in die Schlucht hineingegangen. Da wurden die Leute ohnmächtig. Nachforschungen wurden aber nicht angestellt, woran das liegen könnte. Wenigstens stand darüber nichts im Bericht."  
      „Ihnen fehlte die grundlegende Idee," erwiderte Rolf lachend. „Wenn sie das Vorhandensein von Kohlensäure geahnt hätten, würde es auch für sie leicht gewesen sein, sie festzustellen."  
      Wir waren dem Vindhya-Park nahe gekommen.  
      „Unser Verfolger steht noch immer zwischen dem Gebüsch, Hans. Er ist gerade hinter dem Baelbaum dort rechts verschwunden. Wir brauchen uns jetzt nicht mit ihm zu befassen. Das hat bis später Zeit. Wir müssen uns für heute abend noch einen Trick überlegen, wie wir ihn irreführen können."  
      Bald waren wir im Park. Wenn es hier auch nicht gerade kühl war, so schien mir der Aufenthalt im Schatten der Bäume nach der Wanderung auf der heißen, baumlosen Ebene geradezu erfrischend.  
      Ohne uns um den Spion zu kümmern, durchschritten wir den Park, nahmen die nächste Taxe, die wir kriegen konnten, und fuhren zum Palast des Residenten zurück.  
      Sir John hatte seine Arbeitsräume im Hause. Unser Kommen mußte ihm durch eine Ordonnanz gemeldet worden sein. Kaum hatten wir unsere Zimmer betreten, war er schon bei uns.  
      „Haben Sie etwas entdecken können?" fragte er Interessiert.  
      „Wir haben den Geisterzug ansehen," antwortete Rolf. „Ein sehr realer Geisterzug. Man hört das Klappern der Hufe der Geisterpferde. Ich möchte heute abend der Schlucht einen Besuch abstatten. Dazu müßten wir aber genau passende Gasmasken haben. Wird das möglich sein?"  
      „Selbstverständlich," sagte Sir John sofort. „Unsere Polizei ist mit Gasmasken ausgerüstet. Allerdings müßten sich die Herren dann ins Depot bemühen, um passende Geräte auszusuchen."  
      „Das möchte ich eben gern vermeiden. Wir werden bereits beschattet," sagte Rolf zu dem erstaunten Residenten. „Vielleicht können Sie veranlassen, daß mehrere Masken in verschiedener Größe unbemerkt hierher gebracht werben."  
      „Was, Sie werden beschattet?" rief der Resident entrüstet. „Den Mann können wir sofort festnehmen lassen. Ist er noch in der Nähe?"  
      „Er wird wohl in der Nähe des Palastes warten," gab Rolf zurück. „Aber wir wollen ihn einstweilen in Frieden lassen. Uns schadet er nicht. Wir kennen ihn. Wenn er verhaftet wird, tritt ein anderer an seine Stelle, den wir noch nicht kennen. Wir werden heute abend so geschickt von hier fortkommen, daß er uns noch im Palaste wähnt."  
      „So wollen Sie heute abend beim Besuch der Schlucht mit Gasmasken vorgehen?" fragte der Resident „Befinden sich in der Schlucht giftige Gase?"  
      „Auf dem Boden der Schlucht lagert Kohlensäure," erklärte Rolf. „Wer unvorbereitet die Schlucht betritt, muß ohnmächtig werden. Die Unglücklichen, die in der Schlucht umgekommen sind, sanken um und erstickten."  
      „Donnerwetter!" rief Sir John Barrington. „Sie haben gute Arbeit geleistet."  
      Rolf erzählte, daß er durch den berüchtigten Paß in der Mandschurei auf den Gedanken gekommen sei. Die Leute, die sich die Schlucht für ihre geheimnisvolle Tätigkeit ausgesucht hätten, benutzten wohl auch nur deshalb Pferde, um mit den Köpfen über dem Gas zu bleiben. Allerdings könnten nur bestimmte Stellen der Schlucht mit Kohlensäure vergifte; sein. In der Wartezeit, die die Leute in der Schlucht zu tun hätten, müßten die Pferde an einer Stelle stehen, die nicht gefährdet sei.  
      „Die Zeitungen haben wahrhaftig nicht übertrieben, wenn sie von Ihrer Kombinationsfähigkeit sprachen," rief Sir John begeistert aus. „Aber ich glaube, heute nacht wird es für Sie allein zu gefährlich. Soll ich Ihnen ein paar tüchtige Leute mitgeben?"  
      „Nein, nein," wehrte Rolf ab, „dadurch würden wir nur unnötig auffallen. Wir wollen ja nur erst einmal feststellen, was die Leute in der Schlucht treiben. Dann

Weitere Kostenlose Bücher