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Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Titel: Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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scheint nicht zu kommen. Laß uns weiterfahren!"  
      Langsam verließen wir unser Versteck und trieben mit leisen Paddelschlägen in die Strömung hinein, die uns mitnahm. Da die Strömung hier verhältnismäßig stark war, brauchten wir uns kaum anzustrengen. Wir mußten nur aufpassen, nicht in einen der gelegentlich auftauchenden Strudel hineinzugeraten.  
      Von unseren Gegnern sahen wir nichts mehr.  
      Bald ging der Mond auf, der sein Licht durch die Zweige der Bäume warf, so daß wir auf dem Wasser mindestens fünfzig Meter gute Sicht hatten.  
      Wir hielten, die Paddel als Steuer benutzend, das Boot immer mitten im Fluß.  
      Ich mußte daran denken, wo im Augenblick wohl Balling und Pongo sein mußten. Da erhielt unser Sampan plötzlich einen gewaltigen Stoß, so daß ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte und über Bord gefallen wäre.  
      Rolf begann sofort zu rudern und brachte das Boot bald in die richtige Lage zurück.  
      „Was war das, Rolf?" fragte ich, noch immer erschrocken.  
      Rolf nickte ernst, dann fing er aus Leibeskräften zu rudern an:  
      „Schnell, Hans! Ein Leistenkrokodil hat uns den Weg versperrt. Wir sind seitwärts auf das Tier aufgefahren. Jetzt kommt es hinter uns her."  
      Auch ich setzte das Paddel ein und half Rolf, so weit meine Kräfte ausreichten. Einmal schaute ich mich um: keine sechs Meter hinter uns schoß mit aufgesperrtem Rachen das Krokodil dahin. Wenn es uns einholte, waren wir verloren, denn das leichte Boot würde kaum genügend Widerstand bieten.  
      Rolf konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er sah, wie ich mich anstrengte, um aus der Gefahrenzone herauszukommen.  
      Ich mußte daran denken, was werden würde, wenn die Inder ihren Sampan gewendet hätten und uns plötzlich entgegenkämen. In meinen Gedanken wurde ich durch einen Zuruf vom Ufer aus erschreckt.  
      Gleichzeitig kam ein Boot schräg auf uns zu. Es mußte im Uferdickicht verborgen gelegen haben.  
      Wir schienen verloren. Wenn die Inder uns hier aufgelauert hatten, blieb uns kaum eine Möglichkeit, unser Leben zu verteidigen.  
      Zu meiner Überraschung rief Rolf dem ankommenden Boote entgegen:  
      „Vorsicht, Pongo! Ein Krokodil kommt hinter uns her. Es ist nur wenige Meter entfernt."  
      Wir schossen an dem Boot vorbei, in dem hinter Pongo Balling saß. Der kleine, rundliche Herr hatte schon die Pistole gezogen ließ sie einen Salto in der Luft beschreiben und gab in rascher Folge zwei, drei, vier Schüsse ab. Sie mußten gut getroffen haben, denn hinter uns erhob sich ein Tosen und Wellenschlagen, das man weithin hören mußte  
      Das Krokodil schlug wie rasend um sich. Wir brachten unsern Sampan rasch außerhalb des Gefahrenbereichs. Pongo tat das gleiche.  
      Allmählich wurde es ruhig im Wasser. Das Krokodil schien unter die Wasseroberfläche verschwunden zu sein.  
      Gleich darauf brachten Rolf und Pongo die Boote längsseits zusammen. Langsam ließen wir uns von der Strömung flußabwärts treiben. Balling händigte uns unsere Pistolen aus, die er uns mitgebracht hatte, dann schilderte Rolf, was wir in der Zwischenzeit erlebt hatten.  
      Balling, ein Gemütsmensch, bedauerte mit dem bei ihm üblichen halb verlegenen Lächeln aufrichtig, daß er nicht auch gefangengenommen worden war. Er berichtete, daß er im Schlafe ein verdächtiges Geräusch gehört hätte. Sofort hätte er nach der Pistole gegriffen. Er sah aber nur noch einen Schatten aus dem Zimmer verschwinden. Alles Suchen nach dem Eindringling war vergeblich.  
      Schließlich hatte er Pongo bewußtlos in seinem Zimmer gefunden. Die Inder hatten ihn durch ein Pulver betäubt, das sie ihm ins Gesicht geblasen haben mochten. Dann hatten sie Rolf und mich überwältigt. Bei Balling waren sie ängstlicher gewesen, da sie Respekt vor dessen Kunstfertigkeit im Schießen hatten. So flüchteten sie lieber vor ihm und nahmen nur uns mit.  
      Mit Mahas Hilfe hatten Balling und Pongo unsere Spur verfolgt und sich, als sich die Spur zu verlieren schien, am Ufer auf die Lauer gelegt.  
      Zweimal waren Inder an den Fluß gekommen, die Balling verdächtig erschienen. Eine halbe Stunde blieben sie wartend stehen und sahen stromaufwärts, als ob sie etwas erwarteten. Pongo war deshalb der Ansicht, daß wir in dieser Richtung weiter verschleppt worden sein mußten.  
      Aber Balling und Pongo konnten die Richtung nicht ausmachen, die wir transportiert worden waren.

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